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Jirina Svorcova 25 Mai 1928 in Kocianovice heute Hradec Kralove Slezske Predmesti 8 August 2011 in Prag war eine tschechoslowakische Schauspielerin Jirina Svorcova 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Politisches Engagement 4 Filmografie Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSvorcova stammte aus einer Arbeiter und Bauernfamilie Nach dem Tod des Vaters zog die Familie nach Prag Svorcova studierte zunachst fur eine Tatigkeit als Lehrerin schrieb sich dann jedoch dem Vorbild ihres Bruders des tschechischen Schauspielers Vaclav Svorc 1919 folgend fur ein Schauspielstudium ein Sie absolvierte es an der Fakultat fur Schauspielkunst der Akademie der Musischen Kunste Divadelni fakulta Akademie muzickych umeni in Prag 1950 schloss sie die Ausbildung mit dem Schauspieldiplom ab 1 Svorcova begann ihre Laufbahn als Theaterschauspielerin In der Spielzeit 1950 51 war sie am Stadttheater von Hradec Kralove engagiert 1951 wurde sie Mitglied des Theaters in den Weinbergen Divadlo na Vinohradech in Kralovske Vinohrady Dort blieb sie bis 1990 bis zu ihrem Ruckzug von der Buhne festes Ensemblemitglied Svorcova spielte zunachst das Rollenfach der jugendlichen Heldin und jugendlichen Liebhaberin spater kamen dramatische Rollen im Fach der Heldin hinzu Sie spielte auf der Buhne Ehefrauen Mutter und spater auch die komische Alte Fruhzeitig ubernahm sie Charakterrollen Zu ihren Buhnenrollen gehorten unter anderem Prinzessin Eboli in Don Carlos 1955 die Titelrolle in einer Buhnenfassung von Anna Karenina 1963 Fanka in Der Rauber von Karel Capek 1972 Emilia Marty in Capeks Die Sache Makropulos Vec Makropulos 1976 Olga in Drei Schwestern 1979 die Titelrolle in Mutter Courage und ihre Kinder 1984 Essie in O Wildnis von Eugene O Neill Ach ta leta blazniva 1986 und die Melanie in der Urauffuhrung des Theaterstucks Hlasy Ptaku von Josef Topol 1989 1 1950 gab sie ihr Debut im tschechischen Kinofilm Sie spielte die Rolle der Traktorfahrerin Vlasta Tomesova in der Liebeskomodie Der Weg zum Gluck 1951 Sie ubernahm einige Hauptrollen im tschechischen Film und entwickelte sich zu einer guten Charakterdarstellerin Ihre Filmauftritte erfolgten insgesamt jedoch eher sporadisch sie stand immer nur in jeweils grossen zeitlichen Abstanden vor der Kamera Meist verkorperte sie den Rollentypus der selbstbewussten modernen und in die kommunistische Gesellschaft eingebundenen jungen Frau Wichtige Filmrollen waren die Stossbrigadierin Marie in dem Spielfilm Uber uns tagt es 1953 die Tochter und Arbeiterin Tonicka in dem Filmdrama Prichazeji z tmy 1954 die Verkauferin Marie Rysova in dem Kriminalfilm Konig des Bohmerwaldes 1959 die Arztin Marie in dem Agentenfilm Smyk 1961 von Zbynek Brynych Magda Muzikarova die Landwirtschafts Assistentin zemedelska instruktorka und Jugendliebe eines Tierarztes in dem Filmdrama Fesseln 1961 und die Schriftstellerin Bozena Nemcova in der Filmbiografie Horouci srdce 1963 Ihre bekannteste Rolle im tschechischen Fernsehen war die Rolle der Verkauferin Anna Holubova in der Fernsehserie Die Frau hinter dem Ladentisch 1978 Svorcova verkorperte die Hauptrolle in der Serie eine Verkauferin in einem Lebensmittelgeschaft mit vollen Regalen eine geschonte Idylle des Kommunismus nach der Niederschlagung des Prager Fruhlings Svorcova zeichnete ihre Rolle dabei ganz im Sinne kommunistischer Propaganda 2 3 In den 1970er und 1980er Jahren war Svorcova mehrfach Prasidentin des Verbandes Darstellender Kunstler in der Tschechoslowakei 1976 wurde sie in das Zentralkomitee der KPTsch gewahlt 1977 hat sie sich fur die sogenannte Anticharta starkgemacht 1989 nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in der Tschechoslowakei zog sich Svorcova von der Tatigkeit als Schauspielerin zuruck Auch am Divadlo na Vinohradech war ihr signalisiert worden dass sie dort wegen ihrer kommunistischen Vergangenheit nicht mehr erwunscht sei 2000 veroffentlichte sie ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel Byti Svorcovou Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenSvorcova erhielt zahlreiche staatliche Auszeichnungen und Orden Sie war Tragerin des Klement Gottwald Staatspreises 1980 1970 wurde sie mit dem Orden der Arbeit Rad prace ausgezeichnet 1978 erhielt sie den Orden des Siegreichen Februar Rad Vitezneho unora 1984 wurde sie Nationalkunstlerin der Tschechoslowakei 1975 erhielt sie den Kunstlerpreis des Staatlichen Tschechischen Rundfunks Politisches Engagement BearbeitenSvorcova war uberzeugte Kommunistin 1976 wurde sie Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei Aufsehen erregte 1977 ihre offentliche Rede in der sie die Unterzeichner der Charta 77 darunter Autoren wie Vaclav Havel und Pavel Kohout als Renegaten und Verrater bezeichnete 2 3 In einem Interview von 2010 bekraftigte Svorcova nochmals ihren damaligen Standpunkt Sie glaube auch heute noch dass es falsch gewesen sei was Leute wie Havel und Kohout damals taten 3 Selbst kurz vor dem Zusammenbruch des Kommunismus in der Tschechoslowakei 1989 befurwortete sie weiterhin Zensur Unterdruckung von politisch Andersdenkenden und Kunstlern bzw deren Abschiebung und Ausreise 1 Auch nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei gab sie ihre Loyalitat zum kommunistischen Regime nicht auf 1 3 Svorcova wurde zur Galionsfigur und zum Maskottchen ultra kommunistischer Kreise Sie besuchte weiterhin Parteiveranstaltungen und rezitierte revolutionare Gedichte bei kulturellen Parteiabenden 1 2 3 1996 kandidierte sie erfolglos fur die Kommunistische Partei Bohmens und Mahrens KSCM fur den Senat des Parlaments der Tschechischen Republik Filmografie Auswahl Bearbeiten1951 Der Weg zum Gluck Cesta ke stesti 1953 Uber uns tagt es Nad nami svita 1954 Prichazeji z tmy 1959 Konig des Bohmerwaldes Kral Sumavy 1960 Vstup zakazan 1961 Reportage unter dem Strang geschrieben Reportaz psana na opratce 1961 Smyk Dem Abgrund entgegen Smyk 1961 Fesseln Pouta 1961 Ermittlungsergebnis Mord Tereza 1963 Gluhendes Herz Horouci srdce 1976 Welche Farbe hat die Liebe Jakou barvu ma laska 1978 Die Frau hinter dem Ladentisch Fernsehserie 1981 Okres na severu Fernsehserie Bezirk im Norden 1983 Mein ganzes Leben war wandern Putovani Jana Amose 1986 Gottwald Miniserie 1989 Roky prelomu Fernsehserie Literatur BearbeitenJoachim Reichow Michael Hanisch Filmschauspieler A Z Henschel Verlag Berlin 1987 ISBN 3 362 00022 3 S 568 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jirina Svorcova Sammlung von Bildern Jirina Svorcova in der Internet Movie Database englisch Jirina Svorcova Biografie in der Ceskoslovenska filmova databaze tschechisch Zemrela herecka a komunistka Jirina Svorcova Nachruf tschechisch Jirina Svorcova in der Deutschen SynchronkarteiEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Jirina SVORCOVA Biografie totalita cz a b c Deces de l actrice tcheque Jirina Svorcova symbole de la culture communiste Nachruf franz RTL be vom 8 August 2011 a b c d e Actress and communist apologist Jirina Svorcova dies Nachruf bei Radio Praha vom 9 August 2011Normdaten Person GND 122494040 lobid OGND AKS LCCN n2001022426 VIAF 74736048 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Svorcova JirinaKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakische SchauspielerinGEBURTSDATUM 25 Mai 1928GEBURTSORT Kocianovice bei Hradec KraloveSTERBEDATUM 8 August 2011STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jirina Svorcova amp oldid 206209422