www.wikidata.de-de.nina.az
Jean Schuler 15 Januar 1912 in St Ingbert 2 Mai 1984 in Paris war ein deutscher Maler Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Kunstlerisches Werk 3 Auszeichnungen Preise 4 Ausstellungen Auswahl 5 Bibliographie Auswahl 6 WeblinksBiografie BearbeitenSchuler wurde in eine gut situierte burgerliche Familie geboren Dies ermoglichte ihm nach seinem Abitur am St Ingberter Reform Realgymnasium 1931 ein finanziell sorgenfreies Studium der Malerei an der Munchener Akademie der Bildenden Kunste bei Karl Caspar das er 1933 nach der Machtergreifung Hitlers abbrach Im gleichen Jahr siedelte er nach Berlin uber da ihm die Stadt liberaler und avantgardistischer erschien als die NS Hauptstadt Munchen In Berlin wurde er bekannt mit Emil Nolde den er sehr verehrte und dessen Atelierschuler er wurde In Noldes Umfeld wurde er auch mit dem Werk Oskar Kokoschkas bekannt wie spater Nolde auch ein von den Nazis verfemter entarteter Kunstler 1935 1937 leistete Schuler seinen Wehrdienst ab danach kehrte er fur einige Jahre nach St Ingbert zuruck Ende 1937 unternahm er eine Studienreise nach Paris zu einer umfassenden El Greco Ausstellung dies war seine erste Bekanntschaft mit der franzosischen Hauptstadt die seine zweite Heimat werden und sein ganzes spateres Leben pragen sollte Sabine Jung Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges begab sich der Kunstler 1939 auf eine weitere Studienreise durch Schweizer Museen Im November des gleichen Jahres wurde er zur Wehrmacht eingezogen Wahrend der gesamten Kriegszeit hatte Schuler das Gluck an keinen Kampfhandlungen beteiligt zu sein Nach Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft aus der er Ende 1946 entlassen wurde Schuler lebte wieder in St Ingbert besuchte aber zunehmend haufiger Malerfreunde in Paris im Jahr 1949 liess er sich ganz an der Seine nieder Dort integrierte er sich schnell in die Kunst Szene und erwarb sich rasch den Ruf eines aufstrebenden jungen Kunstlers In der Pariser Galerie Saint Placide hatte er seine erste umfassende Einzelausstellung in zahlreichen Gemeinschaftsausstellungen war er vertreten In den funfziger Jahren hatte Schuler eine starke kreative Schaffensphase uber 200 Olgemalde und Gouachen entstanden In besonderer Weise beeinflussten ihn zusehends die Arbeiten von Picasso und Braque wie auch die gesamte Entwicklung des Kubismus Als einer der ersten saarlandischen Kunstler die Paris nach dem Krieg nicht nur besuchten sondern dort ihren Wohnsitz nahmen war Schuler eine erste Anlaufadresse fur viele nachfolgende hauptsachlich saarlandische Kollegen Sabine Jung Finanziell war der Kunstler sehr schlecht gestellt Durch Gelegenheitsarbeiten und regelmassige Ankaufe des saarlandischen Kultusministerium konnte er sich ein kargliches Leben sichern 1951 1953 lebte Schuler wieder in Deutschland in Munchen bei seiner Schwester und in St Ingbert bei Freunden Anfang 1953 zog er wieder nach Paris zuruck da ihm die alte Heimat fremd geworden war In den Folgejahren hatte Schuler zahlreiche Ausstellungen sowohl in franzosischen wie auch in saarlandischen Museen und Galerien 1954 heiratete er Louise Richard die zwei Kinder mit in die Ehe brachte der gemeinsame Sohn Gerard wurde Ende des gleichen Jahres geboren Zu dieser Zeit ubernahm Schuler eine Stelle bei der grossen Pariser Druckerei Trapinex die er 20 Jahre lang innehatte und die seiner Familie ein Existenzminimum sicherte 1965 lernte er den St Ingberter Industriellen Franz Josef Kohl Weigand kennen einen Mazen und Kunstsammler der in der Folgezeit neben anderen Kunstlern auch Schuler forderte Er verhalf ihm zu etlichen Ausstellungen die ihm zwar Anerkennung aber keine grosseren Verkaufe brachten Anfang der siebziger Jahre traten bei Schuler immer starker Alkoholprobleme auf die seine Gesundheit stark beeintrachtigte Auch seine Ehefrau litt unter grosser werdenden gesundheitlichen Problemen die 1974 zu ihrem Tod fuhrten Ab etwa 1975 hatte sich Schuler mit seiner sich dem Zeitgeschmack verweigernden Kunst durchgesetzt der Kreis seiner Sammler und Forderer erweiterte sich erheblich Dies fuhrte endlich zu der ersehnten finanziellen Sicherheit fur sich und seinen bei ihm lebenden Sohn 1977 hatte Schuler in St Ingbert die wohl wichtigste Ausstellung uber hundert Werke aus allen bisherigen Schaffensphasen boten einen reprasentativen Uberblick uber sein Œuvre durch vier Jahrzehnte In den Folgejahren litt der Kunstler immer starker an degenerativen Muskelerkrankungen und schweren Depressionen Er sonderte sich ab von seiner Umgebung sein Krankheitszustand verschlechterte sich rapide Am 2 Mai 1984 starb Jean Schuler in einem Pariser Krankenhaus beigesetzt wurde er auf dem Pariser Friedhof Pere Lachaise Kunstlerisches Werk BearbeitenDas Werk Jean Schulers hat seine Wurzeln im deutschen Expressionismus den er in seiner Munchener und Berliner Zeit unmittelbar erlebt und der ihn auch in seinen kunftigen Arbeiten pragen wird Diesem Stil mit seiner Farb und Formauffassung sowie seiner kritischen Menschensicht fuhlt sich Schuler zeitlebens wahlverwandt Auf ureigenste Weise spurt er dieser Kunstrichtung drei Jahrzehnte nach deren Entstehen und Blute nach Jung In besonderer Weise wird der Kunstler durch seinen Munchener Akademielehrer Karl Caspar gepragt Caspar machte seinen Schuler vertraut mit den seinerzeitigen fuhrenden deutschen Expressionisten zu denen er intensive Verbindungen pflegte Alexej von Jawlensky Karl Schmidt Rottluff Max Beckmann Otto Dix Karl Hofer und Adolf Holzel Wahrend seiner Pariser Jahre kam Schuler mit den Zeitstromungen der franzosischen Moderne in Beruhrung Fauvismus und der von Robert Delaunay begrundete Orphismus dessen deutsche Vertreter August Macke und Franz Marc waren hatten grossen Einfluss auf die kunstlerische Sichtweise Schulers Der Kunstler arbeitete uberwiegend figurativ wie sein umfangreiches Lebenswerk ausweist In seinen Werkgruppen Portrats Tiere Landschaften Akte religiose Sujets Stillleben lasst er zwar zahlreiche abstrakte Elemente einfliessen gegenstandliche Grundzuge seiner Arbeiten sind jedoch in fast jedem Werk zu entdecken Seine Auseinandersetzung mit dem Kubismus bringt Schuler im Laufe der Jahre zu einer sehr eigenen kunstlerischen Handschrift die sich dem abstrakten Expressionismus annahert In den letzten drei Jahrzehnten seines Schaffens erfolgt keine entscheidende stilistische Fortentwicklung in der Bildsprache des Kunstlers Jean Schuler arbeitete mehr spontan und intuitiv als analytisch oder konkret konstruktiv Er wollte seine Empfindungen und Gefuhle sehr direkt umsetzen Unkontrollierbare menschliche Leidenschaften letztlich das Chaos wirken in Werk und Person des Kunstlers starker als der ordnende Verstand Malen ist fur ihn lebensnotwendig wie Essen Trinken oder Schlafen Jung Auszeichnungen Preise Bearbeiten1958 Albert Weisgerber Preis fur Bildende Kunst der Stadt St IngbertAusstellungen Auswahl Bearbeiten1946 Erste Kunstausstellung Bund Bildender Kunstler an der Saar Saarlandmuseum Saarbrucken 1948 Einzelausstellung Rathausgalerie St Ingbert 1949 Einzelausstellung Galerie Saint Placide Paris 1950 Gemeinschaftsausstellung Salon d Automne Paris 1953 Einzelausstellung Galerie Vivant Paris 1954 Neue Darmstadter Sezession Jahresausstellung in Wien 1959 Grosse Kunstausstellung Munchen Haus der Kunst 1960 Einzelausstellung Grafiken Kunstverein Darmstadt 1962 Einzelausstellung Galerie Elitzer Saarbrucken 1965 Einzelausstellung Galerie Voelter Ludwigsburg 1972 Einzelausstellung Goethe Institut Algier 1977 Einzelausstellung Kulturhaus St Ingbert 1979 Einzelausstellung Le nouveau salon de Paris 1980 Einzelausstellung Galerie Divergence Metz 1984 Gedachtnisausstellung fur Jean Schuler Rathaus Galerie St Ingbert 1988 Jean Schuler das Primat von Farbe und Form Ausstellung im Kulturhaus St IngbertBibliographie Auswahl BearbeitenKoltzsch Georg W Der Mythos vom Menschen Jean Schuler Ausstellung in der Galerie Elitzer In Saarheimat Jg 7 1963 Heft 6 Jung Sabine Jean Schuler das Primat von Farbe und Form Katalog zur Ausstellung im Kulturhaus St Ingbert St Ingbert Selbstverlag des Kulturamtes 1988 Jung Sabine Jean Schuler 1912 bis 1984 Leben und Werk Dissertation Saarbrucken Institut fur Landeskunde im Saarland 1996 402 S zahlr Abb mit Werkverzeichnis Veroffentlichungen des Instituts fur Landeskunde im Saarland Bd 36 ISBN 978 3 923877 36 2Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jean Schuler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Schuler Jean Johannes Hans in der Datenbank Saarland BiografienNormdaten Person GND 119410044 lobid OGND AKS LCCN nr97006622 VIAF 20490179 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuler JeanKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 15 Januar 1912GEBURTSORT St IngbertSTERBEDATUM 2 Mai 1984STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Schuler amp oldid 237613375