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Jean Baptiste Muard OSB 29 April 1809 in Vireaux 19 Juni 1854 in Saint Leger Vauban war ein franzosischer romisch katholischer Geistlicher und Klostergrunder Er steht am Anfang der Abtei Pierre qui Vire Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Berufung zum Priestertum 1 2 Mystische Berufung zur Heiligkeit 1 3 Volksmissionar in Pontigny 1 4 Der Weg zur Klostergrundung 1 5 Fruhe Beruhmtheit des Klosters 1 6 Tod und Rezeption 1 7 Entwicklung der Kongregation 1 7 1 Die Frauenkloster 2 Werke postum 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenBerufung zum Priestertum Bearbeiten Jean Baptiste Muard war der alteste Sohn eines Holzhandlers und Sagereibesitzers Seine Mutter war die Enkelin eines Schulrektors Bestimmend fur seine Berufung zum Priester war der junge Ortspfarrer in dessen Schule Muard im Februar 1820 eintrat und der ihn auch spater brieflich begleitete 1823 wechselte Muard in das Kleine Seminar von Auxerre wo er sich schnell hervortat und 1831 in das Priesterseminar wo er 1833 zum Studienmeister ernannt wurde Mystische Berufung zur Heiligkeit Bearbeiten Am 24 Mai 1834 wurde Muard in Sens zum Priester geweiht und bis 1838 mit der Pfarre von Joux la Ville betraut dann mit der Pfarrei Saint Martin in Avallon Dort hatte er am 13 Dezember 1839 ein mystisches Erlebnis das ihm die Gewissheit vermittelte er sei zur Heiligkeit verpflichtet Der Rest seines relativ kurzen Lebens erschopfte sich in der Suche nach dieser Heiligkeit Volksmissionar in Pontigny Bearbeiten Als erstes sah Muard seine Aufgabe in der Volksmission im Erzbistum Sens Von Oktober 1840 bis Mai 1841 liess er sich dazu in Lyon von den dortigen Maristenpatres ausbilden eine Zeit in der er mit dem Pfarrer von Ars zusammentraf Er pilgerte ein erstes Mal nach Rom und zog sich zur weiteren Vorbereitung auf die Mission fur Exerzitien zu den Jesuiten von Lalouvesc zuruck Dann grundete er zusammen mit Jean Pierre Bravard dem spateren Bischof von Coutances eine Gemeinschaft von Volksmissionspriestern die spateren Edmunditen und siedelte sie 1843 mit Unterstutzung des Erzbischofs von Sens im wiederhergerichteten Kloster Pontigny an Die Mitglieder nannten sich vorerst Pretres auxiliaires Hilfspriester und wahlten Muard auf sechs Jahre zu ihrem Oberen Der Weg zur Klostergrundung Bearbeiten Ab April 1845 verfolgte Muard die Idee einer regelrechten Ordensgrundung wobei ihm eine Lebensweise vorschwebte die dem Ideal der Trappisten ahnlich war Wahrend einer geistlichen Einkehr erlebte er in der Kirche von Piffonds im Oktober 1845 eine religiose Krise an deren Ausgang er beschloss sein Leben kunftig in Demut Armut und Kasteiung humble pauvre et mortifie zu verbringen Auf der Suche nach einer geeigneten monastischen Lebensform verbrachte er 1847 drei Wochen im Trappistenkloster Sept Fons und reiste 1848 mit zwei Mitbrudern aus Pontigny nach Rom Von dort gerieten sie aus Platzmangel nach Subiaco in das Benediktinerkloster Sacro Speco dessen Oberer Elrado de Fazy ihnen eine Einsiedelei zur Verfugung stellte und ihnen die Benediktsregel ans Herz legte Muard der sie nicht kannte war sofort angesprochen In Gaeta kam es durch Vermittlung von de Fazy zu einer Begegnung mit Papst Pius IX der das Grundungsprojekt befurwortete Auf der Ruckreise von Rom hielten sie sich im Februar 1849 in der Trappistenabtei Aiguebelle auf und trafen mit Abt Orsise Carayon zusammen der das klosterliche Leben tiefgreifend reformiert hatte Nachdem ein Ort mit der notigen Abgeschiedenheit auf dem Gebiet der Gemeinde Saint Leger Vauban am Ufer des Baches Trinquelin gefunden war die Gemarkung hiess La Pierre qui Vire und Muard von Oktober 1849 bis April 1850 in Aiguebelle ein inoffizielles Noviziat abgeleistet hatte legten er und vier Mitbruder am 3 Oktober 1850 im Beisein von 2000 Glaubigen ihre Gelubde ab und begannen mit dem Klosterbau der 1851 fertiggestellt wurde und 17 Zellen enthielt Der Konvent war vorerst in keine andere Kongregation eingegliedert nannte sich aber Benediktiner vom Heiligsten Herzen Jesu und Mariens Benedictins des Sacres Coeurs de Jesus et de Marie worin sich widerspiegelt dass Muard seine Gemeinschaft am 9 Oktober 1849 in Paray le Monial der heiligen Marguerite Marie Alacoque anvertraut hatte Fruhe Beruhmtheit des Klosters Bearbeiten Das Kloster gelangte ob seiner mittelalterlich anmutenden Observanz und der Ausstrahlung seiner Monche 1854 waren es 20 allen voran Muard zu rascher Beruhmtheit vor allem seitdem Charles de Montalembert im Februar 1851 den Konvent entdeckte und den Fund seinem weitgespannten Bekanntenkreis mitteilte Ebenso machte der prominente Bischof von Orleans Felix Dupanloup nach einem Besuch des Klosters im Herbst 1851 seine Begeisterung vielen bekannt Tod und Rezeption Bearbeiten Der weiterhin rastlos wirkende und reisende Muard bekam am 14 Juni 1854 uberraschend Fieber und starb vier Tage spater im Alter von 43 Jahren in seinem Kloster 130 Priester erwiesen dem Verstorbenen am 11 Juli in Pontigny die letzte Ehre 1855 erschien die erste Biographie durch seinen Freund Louis Brullee 1814 1863 die auch ins Deutsche ubersetzt wurde Sie trug erheblich dazu bei Muards klosterliches Ideal des totalen Verzichts attraktiv zu machen Der Weltpriester Jean Joseph Ader 1816 in Vic en Bigorre 1878 Pfarrer von Bartres bei Lourdes war ein betonter Bewunderer von Muard Ader war die erste pragende Priesterfigur im Leben von Bernadette Soubirous die Brullees Buch nach ihrem Klostereintritt in Nevers lesen und teilweise abschreiben wird Das 1867 eingeleitete Seligsprechungsverfahren wurde 1880 vom Vatikan abschlagig beschieden Unweit der Kirche von Saint Leger Vauban wurde Muard eine Statue errichtet Entwicklung der Kongregation Bearbeiten Muards Nachfolger fur 30 Jahre Bernard Moreau Oberer von 1854 bis 1884 gelang es nicht das ihm hinterlassene Provisorium als eigene Kongregation zu errichten weil die vatikanische Religiosenkongregation die in Pierre qui Vire befolgte Observanz fur zu streng hielt 1859 kam es deshalb zur Eingliederung in die von Pietro Casaretto gegrundete Kongregation von Subiaco Alle heute existierenden Mannerkloster der franzosischen Provinz dieser Kongregation gehen mehr oder minder auf Pierre qui Vire zuruck 1875 wurde die heutige Abtei von Landevennec als Kloster Kerbeneat in Plouneventer gegrundet Wechsel 1950 Gleichzeitig begann die Abtei Belloc in Urt mit drei von Pierre qui Vire ausgebildeten Novizen 1890 wurde in Dourgne die Abtei En Calcat gegrundet aus der 1934 das Kloster Madiran hervorging das seit 1952 in Tournay ansassig ist Die Abtei Fleury in Saint Benoit sur Loire wurde 1944 gegrundet nachdem die 1865 begonnenen Versuche ebenso wie die in Bethisy Saint Pierre gescheitert waren Die Abtei Sainte Madeleine in Le Barroux wurde dort 1978 von Gerard Calvet gegrundet einem Monch von Tournay Schliesslich geht das Priorat Chauveroche 1980 in Lepuix direkt auf Pierre qui Vire zuruck Die Frauenkloster Bearbeiten Nicht zu vergessen ist auch dass sich in Belloc und in En Calcat jeweils in unmittelbarer Nahe Frauenkloster ansiedelten in Belloc das Benediktinerinnenkloster Sainte Scholastique Urt das mit Belloc gemeinsam unter dem Namen Abbaye Belloc et Urt im Internet auftritt sowie in En Calcat die Abtei Sainte Scholastique Dourgne mit eigenem Internetauftritt Die Frauenkloster waren in der Zeit der Vertreibung der Mannerkonvente von 1903 bis 1925 ein wichtiges Element der Kontinuitat Das Benediktinerinnenkloster von Dourgne hat zudem in der Benediktinerinnenabtei Pesquie in nur 100 km Entfernung ein sehr vitales Tochterkloster Das Modell des Doppelklosters wurde auch in Le Barroux wirksam wo sich der Mannerabtei die Frauenabtei Abbaye Notre Dame de l Annonciation du Barroux hinzugesellte Werke postum BearbeitenDieu qui m appelle La Pierre qui Vire 2000 Literatur BearbeitenLouis Brullee Leben des ehrwurdigen P Maria Johann B Muard vom heiligsten Herzen Jesu gewesenen Pfarrers von Joux La Ville und von St Martin d Avallon Stifters des Hauses der Vater vom heil Edmund zu Pontigny und der Benedictiner Prediger von den heiligsten Herzen Jesu und Maria zu Notre Dame de la Pierre Qui Vire Doll Wien 1876 Kirchheim Mainz 1879 Denis Huerre 1915 2016 Jean Baptiste Muard Fondateur de la Pierre qui Vire La Pierre qui Vire 1950 Denis Huerre Petite vie de Jean Baptiste Muard Fondateur de la Pierre qui Vire Desclee de Brouwer Paris 1994 Weblinks BearbeitenEintrag Muard im Benediktinerlexikon Kurzbiographie franzosisch bebildert Hinweis auf eine Muard Statue franzosisch bebildertLiteratur von und uber Jean Baptiste Muard im SUDOC Katalog Verbund franzosischer Universitatsbibliotheken Angaben zu Jean Baptiste Muard in der Datenbank der Bibliotheque nationale de France Normdaten Person GND 119248603 lobid OGND AKS LCCN n99031129 VIAF 2538569 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muard Jean BaptisteKURZBESCHREIBUNG franzosischer romisch katholischer Geistlicher Ordensgrunder und KlostergrunderGEBURTSDATUM 29 April 1809GEBURTSORT VireauxSTERBEDATUM 19 Juni 1854STERBEORT Saint Leger Vauban Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Baptiste Muard amp oldid 219858603