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Jean Baptiste Biaggi 27 August 1918 in Ponce Puerto Rico 29 Juli 2009 in Cagnano Korsika war ein franzosischer Anwalt und rechtsgerichteter Politiker der nacheinander fur die Action francaise die Resistance den Gaullismus die OAS und den Front national aktiv war Jugend BearbeitenBiaggis Vater war wie viele andere Korsen im Gefolge des franzosischen Kolonialismus im Uberseehandel tatig Auf Puerto Rico geboren wuchs er in Cagnano dem Heimatort der Familie auf Nach eigenen Angaben fand er durch den Priester des kleinen Ortes und durch einen Seemann die beide Abonnenten der Zeitschrift der Action francaise waren zu dieser monarchistisch nationalistischen rechtsextremen Bewegung Wahrend seines Studiums der Rechtswissenschaften in Paris wurde er Prasident des studentischen Verbandes der Action francaise und begrusste in dieser Funktion deren Grunder Charles Maurras bei den jahrlichen Banketten der studentischen Sympathisanten Zeit in der Resistance Bearbeiten1938 meldete er sich freiwillig zur Armee und wurde wahrend der Schlacht um Frankreich zu Beginn des Zweiten Weltkrieges verwundet Als dienstunfahig erklart wurde er zur Erholung nach Marseille geschickt wo er zufallig auf Alain Griotteray traf der ihn fur ein Widerstandsnetzwerk anwarb und ihn damit beauftragte den geheimen Briefverkehr mit Nordafrika zu organisieren spater organisierte er auch den Austausch von Informationen mit Spanien Er grundete zu diesem Zweck das Netzwerk reseau Orion das spater im reseau Saint Jacques aufging Zusammen mit Robert Le Balle Michel Alliot und Xavier Escartin organisierte er mit diesem Netzwerk vor allem die Flucht von Franzosen nach Spanien Der Gestapo Agent Serge Marcheret unterwanderte das Netzwerk weshalb seine fuhrenden Kopfe darunter auch Biaggi am 14 Dezember 1943 von der Gestapo verhaftet wurden Nach mehrmonatigen Aufenthalt in verschiedenen Gefangnissen und Folterkellern wurden Biaggi und seine Kameraden im Marz 1944 in Compiegne in einen Zug zur Deportation nach Bergen Belsen geschickt Aus diesem Zug konnte Biaggi dank der Hilfe eines Geistlichen den er im Lager in Fresnes kennen gelernt hatte fliehen und wurde anschliessend vom Prafekten des Departement Haute Marne versteckt der zwar ein Anhanger des Vichy Regimes aber wie er korsischer Herkunft war Ausgestattet mit falschen Papieren konnte er nach Paris zuruckkehren wo er an der Seite der alliierten Truppen an der Befreiung der Hauptstadt teilnahm Anschliessend zog er mit den Fallschirmjagern des 4e commando de France nach Deutschland wo er bei Belfort und im Elsass an Kampfen beteiligt war bei denen er verwundet wurde Fur diese militarischen Leistungen wurde er mit dem Croix de guerre und der Medaille de la Resistance ausgezeichnet Biaggi erklarte immer wieder dass sein Einsatz fur die Resistance eine konsequente Fortfuhrung der patriotischen und nationalistischen Ideen gewesen sei die er bei der Action francaise verinnerlicht habe Politische Laufbahn Bearbeiten1947 schloss er sich dem gaullistischen Rassemblement pour la France an und begann eine Karriere als Anwalt 1956 grundete er die Vereinigung Volontaires de l Union francaise die sich im beginnenden Kalten Krieg als patriotisch und anti kommunistisch verstand 1957 grundete er zusammen mit dem ebenfalls korsischstammigen Abgeordneten Alexandre Sanguinetti den Parti patriote revolutionnaire die die Ruckkehr de Gaulles an die Macht vorbereiten sollte und wahrend der innenpolitischen Krise nach dem Putsch der Generale in Algier am 15 Mai 1958 verboten wurde Nach der Ruckkehr de Gaulles an die Macht wurde er 1958 fur dessen Partei Union pour la Nouvelle Republique fur den 14 Wahlkreis von Paris in die Nationalversammlung gewahlt und behielt dieses Mandat bis 1962 Zusammen mit dem ehemaligen christdemokratischen Ministerprasidenten Georges Bidault und anderen gaullistischen Abgeordneten grundete er am 20 November 1959 das Rassemblement pour l Algerie francaise um seiner Ablehnung der Unabhangigkeit Algeriens besonderen Nachdruck zu verleihen nachdem de Gaulle in einer Fernsehansprache angekundigt hatte dass die Algerier sich in Zukunft selbst verwalten sollten Anfang 1960 trat er aus Protest gegen de Gaulles geanderte Haltung in dieser Frage aus der UNR aus und gehorte am 24 Januar dieses Jahres zusammen mit den Abgeordneten Pierre Lagaillarde und Marcel Ronda sowie dem Studenten Jean Jacques Susini zu den aktivsten Aufruhrern der semaine des barricades in Algier Der Ausgang des Algerienkrieges machte aus Biaggi einen erbitterten Gegner von Charles de Gaulle und er war in den folgenden Jahren auch mit der Organisation de l armee secrete verbunden Bei der Prasidentschaftswahl 1965 unterstutzte er den nationalistischen Kandidaten Jean Louis Tixier Vignancourt der vor allem der Vertreter der enttauschten Algerienfranzosen Pieds noirs war In spateren Jahren unterstutzte er Jean Marie Le Pen und dessen Front national und setzte sich nach der Abschaffung der Todesstrafe in Frankreich 1981 fur deren Wiedereinfuhrung ein Ausserdem unterstutzte er Alliance generale contre le racisme et pour le respect de l identite francaise et chretienne von Bernard Antony eine Organisation aus dem rechtskatholischen Umfeld die dem FN nahe stand Von 1965 bis 1983 war er ausserdem Burgermeister seines Heimatortes Cagnano auf Korsika ein Mandat das er auch nach seinem Ruckzug aus der aktiven Politik behielt 2003 wurde er von der damaligen Verteidigungsministerin Michele Alliot Marie der Ehefrau seines einstigen Kameraden in der Resistance zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt Normdaten Person VIAF 203119645 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 9 Juni 2019 PersonendatenNAME Biaggi Jean BaptisteKURZBESCHREIBUNG franzosischer Anwalt und rechtsgerichteter PolitikerGEBURTSDATUM 27 August 1918GEBURTSORT Ponce Puerto RicoSTERBEDATUM 29 Juli 2009STERBEORT Cagnano Korsika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Baptiste Biaggi amp oldid 229355338