www.wikidata.de-de.nina.az
Jan Kees Haalebos 12 Juli 1942 in Hilversum 6 Marz 2001 in Nijmegen war ein niederlandischer Provinzialromischer Archaologe von internationaler Reputation Altphilologe und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk bis zur Promotion 2 Wirken bis zu seinem Tod 3 Tod und Folgen fur die Provinzialromische Archaologie in Nijmegen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben und Werk bis zur Promotion BearbeitenJan Kees Haalebos wurde am 12 Juli 1942 in Hilversum als Sohn eines Klavierlehrers und einer Kinderbuchillustratorin geboren und wuchs seit 1947 in Heiloo auf Er besuchte das Murmellius Gymnasium in Alkmaar Bereits in dieser Zeit zeigte Jan Kees Halebos grosses Interesse an den antiken Relikten seiner Umgebung Er grundete den Verein fur historische Forschung in Nordholland und verbrachte seine Freizeit mit archaologischen Erkundungen und Beobachtungen Bereits als Siebzehnjahriger publizierte er 1959 in der archaologischen Zeitschrift Westerheem zu einem archaologischen Thema 1 Nach seinem Militardienst begann er im Wintersemester 1963 das Studium der Archaologie und Altphilologie an der Universiteit van Amsterdam Dort lernte er Annigje Westra kennen die er 1970 heiratete und mit der er die drei Tochter Chaia Sanne und Merit hatte Zwischen 1969 und 1970 studierte er an der Universitat Bonn unter anderem bei Geza Alfoldy lateinische Epigraphik und Harald von Petrikovits Provinzialromische Archaologie In dieser Zeit knupfte er auch gute und dauerhafte Kontakte zum Rheinischen Landesmuseum Bonn Zuruckgekehrt nach Amsterdam wurde er wissenschaftliche Hilfskraft von Willem Glasbergen unter dem er massgeblich an den Ausgrabungen im romischen Auxiliarkastells Nigrum Pullum 1969 1972 beteiligt war Mit einer Arbeit uber dieses Thema wurde er 1973 summa cum laude promoviert 2 3 4 Wirken bis zu seinem Tod BearbeitenBereits 1970 war Haalebos wissenschaftlicher Assistent von Jules Bogaers an der Katolieke Universiteit Nijmegen der heutigen Radboud Universitat geworden Mit diesem fuhrte er zahlreiche provinzialromische Ausgrabungen in Nijmegen siehe weiter unten Woerden 5 6 7 und Alphen aan den Rijn 2 durch Von der Universitat wurde er zum Dozenten Universiteit Hoofddocent und assoziierten Professor associate professor ernannt Nachdem Bogaers im Jahre 1991 emeritiert war ubernahm er dessen Lehrstuhl zunachst aufgrund von Mittelkurzungen nur als ausserordentlicher ab 1995 dann als ordentlicher Professor Unter diesen schwierigen Bedingungen fuhrte Halebos die bis dahin langste und umfangreichste Ausgrabung auf dem Hunerberg durch Dabei wurde eine Gesamtflache von 3 5 Hektar untersucht auf der sich das Legionslager der Legio X Gemina und deren Lagerdorf befanden Bis 1997 bearbeitete er personlich hunderte von Feldzeichnungen und inventarisierte tausende von Funden Regelmassig wurden die wichtigsten Grabungsergebnisse in der Zeitschrift Numaga publiziert 8 4 Als Lehrstuhlinhaber schuf er vier Assistentenstellen fur Doktoranden und wusste als engagierter Vertreter seines Faches Mitarbeiter und Studenten zu motivieren Daruber hinaus gelang es ihm mit seiner eloquenten und enthusiastischen Art auch ein breiteres Publikum fur die Belange der Archaologie zu begeistern Im Zentrum seines Wirkens standen die romischen Fundplatze von Nijmegen dem antiken Ulpia Noviomagus Batavorum und seiner Garnisonsplatze auf dem Hunerberg und dem Kops Plateau 9 10 11 12 Da bedingt durch die Einrichtung eines eigenen archaologischen Dienstes durch die Stadt Nijmegen fur die Universitat vor Ort keine weiteren Forschungen mehr moglich waren widmete er sich ab 1999 den romischen Militarlagern in Rumanien wo er mit geophysikalischen Methoden den Grundriss des Kastells Tihau feststellte Ermutigt durch den Erfolg konzipierte er den Plan weitere rumanische Kastelle auf diese Weise zu untersuchen da er deren Zerstorungen durch eine kommende Intensivierung der Landwirtschaft erwartete Im Jahr 2000 folgte das Kastell Romita Im eigenen Lande widmete er sich den Erforschungen der romischen Grenzbefestigungen in den westlichen Niederlanden So gelang ihm 1999 der definitive Nachweis der romischen Kastelle Albaniana und Laurium 13 4 Tod und Folgen fur die Provinzialromische Archaologie in Nijmegen BearbeitenAm 7 Marz 2001 wurde Jan Kees Haalebos im Alter von nur 58 Jahren und im Zenit seines Schaffens stehend plotzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen Viele Projekte wurden nicht abgeschlossen oder konnten nicht mehr initiiert werden Seine geplante Beteiligung an einem grossvolumigen Geschichtswerk uber Nijmegen kam ebenfalls nicht mehr zustande Nach seinem Tod wurde der Lehrstuhl fur Provinzialromische Archaologie an der Radboud Universiteit nur noch bis 2008 von Michael Erdrich besetzt und anschliessend aufgehoben 13 4 Schriften Auswahl Bearbeitenmit Jules Bogaers Een Schildknop uit Zwammerdam Nigrum Pullum gem Alphen Z H In Helinium 10 1970 Nr 3 S 242 249 mit Johan Hendrik Frederik Bloemers Roman pottery finds in Heerlen Province of Limburg Berichten van de Rijksdienst voor het oudheidkundig bodemonderzoek Proceedings of the State Service for Archeological Investigations in the Netherlands 23 1973 S 259 272 mit Jules Bogaers Problemen rond het Kops Plateau Oudheidkundige Mededelingen uit het Rijksmuseum van Oudheden te Leiden 56 1975 S 127 178 mit Jules Bogaers Die Nijmegener Legionslager seit 70 nach Christus In Dorothea Haupt und Heinz Gunter Horn Red Studien zu den Militargrenzen Roms II Vortrage des 10 internationalen Limeskongresses in der Germania Inferior Rheinland Verlag Koln 1977 ISBN 3 7927 0270 3 S 93 108 Zwammerdam Nigrum Pullum Ein Auxiliarkastell am Niedergermanischen Limes Universiteit van Amsterdam Subfaculteit der Pre en Protohistorie Amsterdam 1977 mit Jules Bogaers Aan de grens van Ulpia Noviomagus Opgravingen in Nijmegen West Bronsgeeststraat Dijkstraat 1985 Numaga 33 1986 S 1 10 Fibulae uit Maurik Rijksmuseum van Oudheden Leiden 1986 Ausgrabungen in Woerden 1975 1982 In Studien zu den Militargrenzen Roms III 13 Internationaler Limeskongress Aalen 1983 Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg 20 1986 S 169 174 Een Romeins schip te Woerden In H R Reinders Hrsg Raakvlakken tussen Scheeparcheologie Maritieme Geschiedenis en Scheepsbouwkunde Lelystad 1987 S 25 28 Neues aus Noviomagus In Archaologisches Korrespondenzblatt Band 20 1990 S 193 200 PDF 890 KB mit Allard W Mees und Marinus Polak Uber Topfer und Fabriken verzierter Terra Sigillata des Ersten Jahrhunderts In Archaologisches Korrespondenzblatt 21 1991 Heft 1 S 79 91 Castra und Canabae Ausgrabungen auf dem Hunerberg in Nijmegen 1987 1994 Katholieke Universiteit Nijmegen 1995 Das Romerschiff von Woerden Zuid Holland Niederlande DEGUWA Rundbrief 11 1996 S 9 13 Een romeins graanschip in Woerden In Jaarboek Oud Utrecht 1997 ISSN 0923 7046 S 67 96 Die Canabae der Legio X Gemina in Nijmegen Jahresbericht Gesellschaft Pro Vindonissa 1997 ISSN 0072 4270 S 33 40 auch digitalisiert als Word Dokument mit Willem J H Willems Recent research on the limes in the Netherlands Journal of Roman Archaeology 12 1999 S 247 262 Die wirtschaftliche Bedeutung des Nijmegener Legionslagers und seiner Canabae In Thomas Grunewald Hrsg Germania inferior Besiedlung Gesellschaft und Wirtschaft an der Grenze der romisch germanischen Welt Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsband 28 De Gruyter 2000 ISBN 978 3 11 016969 0 S 464 479 Woerden Laurium Een eerste inventarisatie van de opgravingen in de binnenstad KUN afd Provinciaal Romeinse archeologie Nijmegen 1998 Traian und die Hilfstruppen am Niederrhein Ein Militardiplom des Jahres 98 n Chr aus Elst in der Over Betuwe Niederlande Saalburg Jahrbuch 50 2000 S 31 72 mit Harry van Enckevort und Jan Thijssen Nijmegen Legerplaats en stad in het achterland van de Romeinse limes Uitgeverij Uniepers Abcoude Mijmegen 2000 Die fruheste Belegung des Hunerberges in Nijmegen In P W M Freeman et al Hrsg Limes XVIII Proceedings of the XVIIIth International Congress of Roman Frontier Studies held in Amman Jordan September 2000 Oxford 2002 S 403 414 Literatur BearbeitenMarinus Polak Jan Kees Haalebos Hilversum 9 juli 1942 Nijmegen 6 maart 2001 In Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde 2001 S 90 94 auch digitalisiert auf dbnl org digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren niederlandisch abgerufen am 5 Mai 2018 Nachruf auf Jan Kees Haalebos In Thomas von Grunewald und Sandra Seibel Hrsg Kontinuitat und Diskontinuitat Germania inferior am Beginn und am Ende der romischen Herrschaft Beitrage des deutsch niederlandischen Kolloquiums in der Katholieke Universiteit Nijmegen 27 bis 30 06 2001 Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsband 35 De Gruyter Berlin und Boston 2003 S 9f Einzelnachweise Bearbeiten Jan Kees Haalebos Enkele vuurstolpen uit Alkmaar en omgeving Westerheem Tweemaandelijks Orgaan van de Archaeologische Werkgemeenschap voor Westelijk Nederland Vol 8 Iss 9 10 1959 S 85 88 a b Jan Kees Haalebos Zwammerdam Nigrum Pullum Ein Auxiliarkastell am Niedergermanischen Limes Universiteit van Amsterdam Subfaculteit der Pre en Protohistorie Amsterdam 1977 Marinus Polak Jan Kees Haalebos Hilversum 9 juli 1942 Nijmegen 6 maart 2001 In Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde 2001 S 90 auch digitalisiert auf dbnl org digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren niederlandisch abgerufen am 5 Mai 2018 a b c d Nachruf auf Jan Kees Haalebos In Thomas von Grunewald und Sandra Seibel Hrsg Kontinuitat und Diskontinuitat Germania inferior am Beginn und am Ende der romischen Herrschaft Beitrage des deutsch niederlandischen Kolloquiums in der Katholieke Universiteit Nijmegen 27 bis 30 06 2001 Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsband 35 De Gruyter Berlin und Boston 2003 S 9f Julianus Egidius Bogaers und Jan Kees Haalebos Op zoek naar een castellum in Woerden In Spiegel Historiael Vol 18 ISSN 0038 7487 S 302 309 Julianus Egidius Bogaers und Jan Kees Haalebos Opgravingen te Woerden in 1983 In Heemtijdinghen 20 1984 S 49 50 Julianus Egidius Bogaers und Jan Kees Haalebos Opgravingen in Woerden in 1984 In Heemtijdinghen 22 1986 S 24 27 Auch erschienen in Holland 18 1986 S 321 322 Marinus Polak Jan Kees Haalebos Hilversum 9 juli 1942 Nijmegen 6 maart 2001 In Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde 2001 S 93 auch digitalisiert auf dbnl org digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren niederlandisch abgerufen am 5 Mai 2018 Jan kees Haalebos Neues aus Noviomagus In Archaologisches Korrespondenzblatt Band 20 1990 S 193 200 PDF 890 KB Jan Kees Haalebos Castra und Canabae Ausgrabungen auf dem Hunerberg in Nijmegen 1987 1994 Katholieke Universiteit Nijmegen 1995 Jan Kees Haalebos Die Canabae der Legio X Gemina in Nijmegen Jahresbericht Gesellschaft Pro Vindonissa 1997 ISSN 0072 4270 S 33 40 auch digitalisiert als Word Dokument Jan Kees Haalebos Die wirtschaftliche Bedeutung des Nijmegener Legionslagers und seiner Canabae In Thomas Grunewald Hrsg Germania inferior Besiedlung Gesellschaft und Wirtschaft an der Grenze der romisch germanischen Welt Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Erganzungsband 28 De Gruyter 2000 ISBN 978 3 11 016969 0 S 464 479 a b Marinus Polak Jan Kees Haalebos Hilversum 9 juli 1942 Nijmegen 6 maart 2001 In Jaarboek van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde 2001 S 90 94 auch digitalisiert auf dbnl org digitale bibliotheek voor de Nederlandse letteren niederlandisch abgerufen am 5 Mai 2018 Normdaten Person GND 1160210055 lobid OGND AKS LCCN n88677719 VIAF 164605226 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haalebos Jan KeesKURZBESCHREIBUNG niederlandischer ArchaologeGEBURTSDATUM 12 Juli 1942GEBURTSORT HilversumSTERBEDATUM 6 Marz 2001STERBEORT Nijmegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Kees Haalebos amp oldid 228490988