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Der Jakobinerkuckuck Clamator jacobinus ist eine Art aus der Familie der Kuckucksvogel die zur Gattung der Schopfkuckucke Clamator gehort Er ist ein mittelgrosser schlanker Kuckuck der in Afrika und Asien brutet und im Nahen Osten ein Durchzieher ist In Teilen seines indischen Verbreitungsgebietes gilt er als Ankundigen des Monsuns weil seine Ruckkehr mit dem Einsetzen des Regens zusammenfallt 1 In weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes ist der Jakobinerkuckuck jedoch ein Standvogel Es werden drei Unterarten unterschieden 2 JakobinerkuckuckJakobinerkuckuck Clamator jacobinus im FlugSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Kuckucksvogel Cuculiformes Familie Kuckucke Cuculidae Gattung Schopfkuckucke Clamator Art JakobinerkuckuckWissenschaftlicher NameClamator jacobinus Boddaert 1783 Jakobinerkuckuck HyderabadWie viele Arten innerhalb der Kuckucke ist der Jakobinerkuckuck ein obligatorischer Brutparasit der seinen Nachwuchs nicht selber gross zieht Der Brutparasitismus dieser Art ist seit langem bekannt Jahangir ein Herrscher des Mogulreiches 1605 1627 hielt bereits fest dass der Jakobinerkuckuck Timalien als Wirtsvogel nutze Der Jakobinerkuckuck ist damit nach dem Indischen Koel und dem eurasischen Kuckuck die historisch gesehen dritte Art fur den Menschen dies festhielten 3 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Nominatform 1 2 Besondere Merkmale der Unterarten 2 Verbreitung 3 Lebensraum 4 Lebensweise 4 1 Nahrung und Nahrungssuche 4 2 Fortpflanzung 5 Bestand 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelbelegeMerkmale BearbeitenNominatform Bearbeiten Die Nominatform C j jacobinus erreicht eine Korperlange von 34 Zentimeter auf den Schwanz entfallen dabei durchschnittlich rund 16 Zentimeter Der Schnabel hat eine Lange von 2 1 Zentimeter Die Mannchen wiegen in der Brutzeit durchschnittlich 78 Gramm die Weibchen sind mit durchschnittlich 90 Gramm etwas schwerer Insgesamt ist die Nominatform die kleinste Unterart 2 Es gibt keinen ausgepragten Geschlechtsdimorphismus Sowohl bei Mannchen als auch den Weibchen der Nominatform sind der Kopf von der Schnabelbasis uber die Augen bis zu dem Nacken die Federhaube und die Korperoberseite glanzend schwarz Die ansonsten schwarzen Flugel weisen einen auffallenden weissen Spiegel auf der durch die Basis der Handschwingen zwei bis neun gebildet werden Die Korperunterseite ist weiss der Schwanz ist gestuft die schwarzen Steuerfedern weisen weisse Spitzen auf Jungvogel sind matter gefarbt als die adulten Vogel Ihr Gefieder variiert von einem dunkelbraun bis zu einem matten Schwarz die Federhaube ist bei ihnen noch etwas kleiner Der Flugelspiegel ist etwas kleiner und nicht rein weiss wie bei adulten Vogeln Die Nestlinge sind beim Schlupf nackt und haben zunachst eine rosa bis orange rosa Haut Nach 48 Stunden ist die Hautfarbe braun violett Sie haben einen weissen Eizahn und am Zungenende einen schwarzen Punkt 2 Die Iris ist dunkelbraun und nur bei Jungvogeln blassgelb Der leicht gebotene Schnabel ist schwarz bei Jungvogeln ist er etwas braunlicher 2 In der Orientalis gibt es keine Art mit der der Jakobinerkuckuck verwechselt werden kann In Afrika uberlappt sich das Verbreitungsgebiet des Jakobinerkuckucks mit dem ahnlich aussehenden Kapkuckuck der gleichfalls zur Gattung der Schopfkuckucke gehort Der Jakobinerkuckuck ist kleiner hat einen kurzeren Schwanz eine weisse Kehle und Brust 2 Besondere Merkmale der Unterarten Bearbeiten Die Unterart C j pica ist etwas grosser als die Nominatform Die Korperunterseite ist nicht weiss sondern eher gelblich beige Zwischen den asiatischen und afrikanischen Populationen dieser Unterart lasst sich kein optischer Unterschied erkennen Die Unterart C j serratus die im Suden Afrikas vorkommt ist die grosste Unterart Es gibt zwei Farbmorphen Eine ist auf der Korperoberseite glanzend Schatz und grau weiss bis weiss auf der Korperunterseite Die Federschafte an Kehle und Brust weisen dunkle Markierungen auf Die Flanken sind dunkelgrau Die zweite Farbamorphe ist bis auf den weissen Flugelspiegel vollig glanzend schwarz Es gibt Indizien dass diese Unterart auf spezifische Wirtsvogel spezialisiert hat und sich diesen Wirtsvogeln auch durch Eiermimikry angepasst hat 4 Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte des Jakobinerkuckucks Dunkelgrun ganzjahrig Gelb nur Sommer Hellblau Uberwinterungsgebiete Beige DurchzugsgebietDer Jakobinerkuckuck ist ein Vogel der Afrotropis und Orientalis Er kommt damit vom subsaharischen Afrika uber den Iran bis nach Sri Lanka und Burma vor Vereinzelt werden Vogel dieser Art sogar in Tibet beobachtet 4 Folgendes sind die Verbreitungsgebiete der Unterarten C j jacobinus ist die Nominatform Die Nominatform kommt im aussersten Suden Indiens sowie in Sri Lanka vor Zugvogel dieser Art wurden bereits in Simbabwe Mozambique und im Natal aufgefunden Es ist die kleinste Unterart C j pica hat ein disjunktes Verbreitungsgebiet mit Populationen sowohl in Afrika als auch in Asien Er kommt in Asien im nordlicheren Indien in Nepal im Sudosten Tibets in Bangladesch sowie im Suden und im Zentrum von Burma vor Vereinzelt sind Individuen auch in Thailand zu beobachten Eine weitere Population lebt in der Region vom Sudosten Irans Afghanistan und im Osten Pakistans Ein grosser Teil der asiatischen Population dieser Unterart zieht im Winterhalbjahr nach Afrika und uberquert bei ihrem Zug den Suden der arabischen Halbinsel In Afrika kommt diese Unterart vom Suden Mauretaniens bis in den Suden von Mali Burkina Faso Senegal und Gambia bis nach Athiopien und Somalia vor Im Suden reicht das Verbreitungsgebiet bis in den Norden von Sambia und Malawi sowie Tansania 4 Die Unterart uberwintert sudlich des Aquators C j serratus ist die Unterart die im aussersten Suden Afrikas vorkommt Das Verbreitungsgebiet liegt sudlich des Sambesis und reicht bis in den Osten Botswanas Namibia Simbabwe und den Suden Sambias Die Unterart zahlt zu den Zugvogeln Sie uberwintern in Kenia Eritrea Athiopien und dem Sudan Im Winterhalbjahr ist diese Unterart im Norden Kenias in Eritrea Athiopien und Sudan anzutreffen Lebensraum Bearbeiten nbsp Jakobinerkuckuck im LandeanflugDer Lebensraum des Jakobinerkuckucks sind trockene locker bestandenes Waldland und Gras Dornbusch Steppen Sie kommen auch in Garten und in Baumplantagen vor fehlen jedoch in dichten Waldern In Westafrika sind typische Lebensraume semiaride Teile der Sahel Dickichte in Marschland sowie Savannen die mit Baumen und Strauchern aus der Gattung der Mimosen oder Akazien bestanden sind Im Inneren Afrikas sowie im Osten und Suden besiedeln sie Gras Dornbusch Steppen locker baumbestandene Gebiete und Agrarland in Hohen unterhalb von 1000 Metern In Indien kommen sie sowohl in Halbwusten als auch in niederschlagsreicheren Regionen mit laubabwerfenden Baumen vor Dort sind sie sowohl in dorf als auch in stadtnahen Hainen haufig anzutreffen Sie kommen von den Tiefebenen bis in Hohenlagen von 2600 Metern vor wurden wahrend des Zuges auch schon in Hohenlagen von 4270 Metern angetroffen 4 Lebensweise BearbeitenWahrend der Brutzeit ist der Jakobinerkuckuck nur wahrend der Balz in kleineren Trupps zu beobachten Sie fallen dann durch ihre Rufduelle und ihre teils aggressiven Verfolgungsjagden auf Ausserhalb der Balzzeit sind sie wahrend der Brutzeit meist einzeln zu beobachten 5 Nahrung und Nahrungssuche Bearbeiten nbsp Jakobinerkuckuck mit Raupe nbsp Jungvogel des Jakobinerkuckucks nbsp JakobinerkuckuckJakobinerkuckuck sind haufig dabei zu beobachten wenn sie in niedrigem Buschwerk auf Baumen oder auf dem Boden nach Nahrung suchen oder offen beispielsweise auf Telefondrahten sitzend rufen Fliegenden Insekten versuchen sie in einem flatternden Flug zu erhaschen Ihre Nahrung besteht uberwiegend aus Raupen Wie viele Kuckucke fressen sie auch stark behaarte Raupen die von anderen Vogelarten verschmaht werden Vor dem Verzehr dieser Beutetiere versuchen sie sowohl den Darminhalt als auch die Haare zu entfernen Sie fressen daneben auch andere grosse Insektenlarven Termiten Kafer Ameisen Gottesanbeterinnen Grillen und Heuschrecken Schnecken sowie gelegentlich auch Vogeleier Auch das Fressen von Beeren sowie gelegentlich sogar grunen Blatter ist nachgewiesen 5 Fortpflanzung Bearbeiten Die Brutzeit der Jakobinerkuckucke fallt gewohnlich mit der Regenzeit zusammen Entsprechend finden sich Eier dieser Kuckucksart in Athiopien im Zeitraum Marz bis Juli sowie im Oktober In der Republik Sudafrika fallt die Eiablage dagegen in die Monate Oktober bis Marz Die Legezeit eines einzelnen Weibchens kann sich bis zu zehn Wochen hinziehen 5 Jakobinerkuckucke sind obligatorische Brutschmarotzer sie zeigen bei der Eiablage Verhaltensweisen wie sie fur brutschmarotzende Kuckucke typisch sind Das Weibchen beobachtet von einer moglichst verdeckten Ansitzwarte aus das Nest der Wirtsvogel Das Mannchen lenkt die Wirtsvogel ab und das Weibchen legt innerhalb weniger Sekunden ihr Ei in deren Nest ab Gewohnlich wahrt die Eiablage nicht langer als 10 Sekunden 5 Weibchen legen gewohnlich mit einem Legeabstand von zwei Tagen ebenfalls ein Charakteristikum vieler brutschmarotzender Kuckucke Es ist bislang nicht nachgewiesen dass die Weibchen wahrend der Eiablage ein Ei aus dem Nest des Wirtsvogels entfernen wie es bei anderen Kuckucken typisch ist Es wurde aber im Kropf eines legebereiten Weibchens ein Ei einer anderen Vogelart gefunden die typischerweise zu den Wirtsvogeln zahlt 5 Nach der Eiablage balzt das Mannchen erneut um das Weibchen indem es ihr Futter anbietet und es kommt erneut zur Paarung Aufgrund des grossen Verbreitungsgebietes parasitieren Jakobinerkuckuck eine sehr grosse Bandbreite unterschiedlicher Wirtsvogelarten Zu den nachgewiesenen Wirtsvogelarten im Suden Afrikas gehoren dazu unter anderem Graubulbul Palmtaube Rotzugel Mausvogel und Braunflugel Mausvogel In Indien sind es uberwiegend Arten der Gattung Turdoides Die Eier der Jakobinerkuckucke die in Indien sowie im nordlichen afrikanischen Verbreitungsgebiet ihr Brutareal haben weisen eine Ahnlichkeit mit den Eier von Timalien auf Sie sind allerdings etwas grosser von runderer Form und von einem blasseren Blau Die Eier weisen keine Ahnlichkeit mit den Eiern der Bulbuls auf was auch ein Indiz ist dass diese Wirtsvogelart noch nicht lange vom Jakobinerkuckuck parasitiert werden Der typische Abwehrmechanismus die Entfernung von Eiern die sich vom ubrigen Gelege unterscheiden hat sich bei dieser Familie noch nicht entwickelt 5 Die Jakobinerkuckuck Nestlinge schlupfen nach einer Brutzeit von elf bis zwolf Tagen Sie schlupfen damit fruher als dies beispielsweise fur afrikanische Bulbuls typisch ist Bis jetzt ist nicht beobachtet worden dass die Nestlinge des Jakobinerkuckucks andere Nestlinge oder Eier aus dem Nest werfen Ahnlich wie bei dem zur selben Gattung gehorenden und gut untersuchten Haherkuckuck 6 scheinen Nestlinge den Nachwuchs der Elternvogel zu dulden allerdings sind sie durchsetzungsstarker Ihre Nestgeschwister werden von den fruhreiferen Jakobinerkuckucke haufig niedergetrampelt oder verkummern weil sie nicht ausreichend Futter erhalten 5 Die Nestlinge des Jakobinerkuckucks sind zunachst blind ihre Augen offnen sich erst am sechsten Tag Sie sind in der Regel am 15 Lebenstag voll befiedert und verlassen gewohnlich am 17 Lebenstag das Nest sind dann aber noch fur weitere 15 bis 25 Tage darauf angewiesen dass sie von den Wirtsvogeln gefuttert werden Bestand BearbeitenJakobinerkuckucke gelten als eine nicht bedrohte Vogelart da ihr Verbreitungsgebiet gross ist und sie in Teilen des Verbreitungsgebietes haufig sind Sie sind auch in semiariden Regionen vergleichsweise unempfindlich gegenuber Lebensraumveranderungen Haufig ist diese Kuckucksart vor allem im trockenen locker baumbestandenen Regionen Afrikas In der Republik Sudafrika im Suden des Verbreitungsgebietes jedoch flukturiert der Bestand uber die Jahre Im Senegal und in Gambia ist der Jakobinerkuckuck selten dagegen in Kenia und dem Norden Tansanias ein in bestimmten Jahreszeiten haufiger Vogel Auch in Athiopien zahlt der Jakobinerkuckuck zu den haufigen Vogeln In Pakistan ist der Jakobinerkuckuck ein haufiger Brutvogel Besonders haufig ist er rund um Islamabad 5 In Nepal ist er dagegen nur gelegentlich im Sommer zu beobachten Auch in Burma ist er nur ein gelegentlicher Brutvogel dagegen ist er regional in Indien haufig 7 Literatur BearbeitenN B Davies Cuckoos Cowbirds and Other Cheats T amp AD Poyser London 2000 ISBN 0 85661 135 2 Johannes Erhitzoe Clive F Mann Frederik P Brammer Richard A Fuller Cuckoos of the World Christopher Helm London 2012 ISBN 978 0 7136 6034 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakobinerkuckuck Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelbelege Bearbeiten Khachar Shivrajkumar Pied Crested Cuckoo Clamator jacobinus the harbinger of the monsoon In J Bombay Nat Hist Soc 86 Jahrgang Nr 3 1989 S 448 449 a b c d e Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 270 Davies Cuckoos Cowbirds and Other Cheats S 3 a b c d Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 271 a b c d e f g h Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 272 Davies Cuckoos Cowbirds and Other Cheats S 104 Erhitzoe Mann Brammer Fuller Cuckoos of the World S 273 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakobinerkuckuck amp oldid 228026346