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Jakob Haringer 16 Marz 1898 in Dresden als Johann Franz Albert 3 April 1948 in Zurich war ein deutscher Schriftsteller Erich Buttner Bildnis Jakob Haringer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Werke 4 Herausgeber 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJakob Haringer war der Sohn von Johann Baptist Haringer 1860 1941 Bucherreisender Kellner Gastwirt und der Ladnerin Franziska Albert 1874 1946 Er besuchte die Volksschule in Munchen und Salzburg danach die Realschule in Traunstein spater die in Ansbach Im Alter von 16 Jahren verliess er die damalige Realschule Ansbach ohne Abgangszeugnis Eine kurz darauf begonnene kaufmannische Lehre in Salzburg brach er bereits wenige Monate spater im Februar 1915 ab und begab sich auf Wanderschaft 1916 folgte die erste Veroffentlichung 1917 wurde er zum deutschen Militar eingezogen und nahm am Ersten Weltkrieg in Flandern teil 1918 wurde er wegen Herzbeschwerden als dienstuntauglich mit einer kleinen Kriegsinvalidenrente entlassen Haringer zog nach Munchen sympathisierte mit der Revolution und wurde bei der Niederschlagung der Munchner Raterepublik 1919 fur kurze Zeit inhaftiert Ab 1920 folgten weitere Veroffentlichungen wahrend er sein Wanderleben in Deutschland und den Nachbarlandern fortsetzte und sich als Tagelohner im besten Fall als Kneipenpianist durchschlug 1926 wurde er wegen Teppichschmuggels polizeilich gesucht spater folgten Anzeigen wegen Urkundenfalschung Meineid Beamtenbeleidigung Hausfriedensbruch und Gotteslasterung und mehrfache Zwangseinweisungen in psychiatrische Anstalten 1929 nahm Haringer am Internationalen Vagabundenkongress in Stuttgart Degerloch teil Haringer wurde von Hermann Hesse Alfred Doblin und Erich Muhsam gefordert Durch Empfehlung von Franz Werfel und Alma Mahler Werfel bekam er Kontakt zum Zsolnay Verlag Von 1931 bis 1933 lebte er in Ebenau bei Salzburg mit der Schauspielerin Hertha Grigat zusammen Aus dieser Beziehung gingen zwei nicht eheliche Kinder hervor Johannes Grigat 1932 1992 und Ingeborg Grigat heutige Hoffmann lebt in Hamburg 1933 wurde er Mitglied der Vereinigung sozialistischer Schriftsteller Im Juli 1936 wurde ihm von den nationalsozialistischen Machthabern die deutsche Staatsangehorigkeit aberkannt Im Marz 1938 floh Haringer aus Osterreich nach Prag und von dort in die Schweiz 1939 lebte er vorubergehend in Paris anschliessend wieder illegal in der Schweiz wo er wahrend des Zweiten Weltkrieges in verschiedenen Fluchtlings und Internierungslagern festgehalten wurde 1939 wurden Haringers Werke auf die Liste des schadlichen und unerwunschten Schrifttums der Reichsschrifttumskammer gesetzt Im Oktober 1940 ins Arbeitslager Dietisberg Baselland eingewiesen fluchtete er im Januar 1941 nach Zurich wo er im Februar gefasst und im Internierungslager des Gefangnisses Bellechasse bei Murten inhaftiert wurde Im August gelang ihm die neuerliche Flucht Januar bis Juni 1942 Aufenthalt in der Nervenklinik Schlossli in Oetwil am See bei Zurich danach im Interniertenheim Les Aroles in Leysin 1943 im Arbeitslager Brissago Tessin dann Privat Internierter in Burgdorf und Bern Eine Berner Hilfsorganisation ermoglichte es Haringer sich ab 1943 in Bern niederzulassen 1946 siedelte er nach Koniz bei Bern uber Haringer starb wahrend eines Besuchs bei Freunden in Zurich im Alter von 50 Jahren an einem Herzinfarkt 1 Rezeption BearbeitenJakob Haringer dessen Werk vorwiegend aus Gedichten besteht war ein eigenwilliger Autor der nur am Rande vom Expressionismus beeinflusst war Seine Werke haben vorwiegend die eigenen Empfindungen zum Thema und schwanken unablassig zwischen tiefem Gefuhl grosser Melancholie und wusten Ausfallen gegen Gott und die Welt 2 Mit seiner Lebensgestaltung stellte er sich bewusst in die Tradition von fahrenden Sangern wie Francois Villon dessen Lieder er ins Deutsche ubertrug Haringers Nachlass befindet sich heute im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern und im Salzburger Literaturarchiv Werke BearbeitenTobias Amsterdam 1916 Weihnacht im Armenhaus Amsterdam 1918 Hain des Vergessens Dresden 1919 Abendbergwerk Munchen 1920 Die Kammer Regensburg 1921 Das Marienbuch des Jakob Haringer Amsterdam 1925 Das Raubermarchen Frankfurt a M 1925 Die Dichtungen Potsdam 1925 Reprint Kraus Reihe Bibliothek des Expressionismus Nendeln 1973 Kind im grauen Haar Frankfurt a M 1926 Heimweh Wien 1928 Leichenhaus der Literatur oder Uber Goethe Die Einsiedelei Ein Stundenblatt Nummer V VII Berlin Der Strom Verlag 1928 Neuauflage Berlin 1982 2 Aufl 1983 herausgegeben und eingeleitet von Hansjorg Viesel Weitere Neuauflage Siegen 1996 bzw 1997 u d T Leichenhaus der Literatur Reihe Vergessene Autoren der Moderne Bd 69 Hrsg mit einem Nachwort von Christoph Krahl ISSN 0177 9869 Die Einsiedelei Ein Stundenblatt Nummer VIII Chinesische Strofen bis Nummer XV Ein Stundenblatt Verse nach Regnier Amsterdam Christoph Brundel Verlag Selbstverlag 1930 Abschied Berlin 1930 Das Schnarchen Gottes Amsterdam 1931 Deutsche Latrinen Inschriften Berlin 1931 Der Reisende oder Die Trane Ebenau b Salzburg 1932 Mein Leben Freunde der Dichtung Hektographierter Einblattdruck nach Maschinenschrift Breslau Selbstverlag 1932 4 2 S Erste Ausgabe WG 27 Hektographiertes Schreiben an die Freunde und Mazene m Autobiographie und drastischer Schilderung der elenden Lebensumstande Meine einzigen Schuhe sind zerfetzt meine einzige Hose ist zerrissen Mantel besitz ich keinen Dieser Einblattdruck lag den Dedikationsexemplaren von Der Reisende oder Die Trane bei wurde aber auch separat verschickt Andenken Amsterdam 1934 Vermischte Schriften Salzburg u a 1935 Notizen Brundel Verlag Selbstverlag Paris 1935 Souvenir Amsterdam 1938 Das Fenster Zurich 1946 Der Orgelspieler Furstenfeldbruck Bayern 1955 Das Rosengrab Furstenfeldbruck Bayern 1960 Lieder eines Lumpen Zurich u a 1962 Der Hirt im Mond Graz u a 1965 Neun Gedichte Koniz 1970 Das Schnarchen Gottes und andere Gedichte Munchen u a 1979 In die Dammerung gesungen Berlin u a 1982 Aber des Herzens verbrannte Muhle trostet ein Vers Salzburg u a 1988 Uber die Liebe zu Buchern Bayreuth 1990Herausgeber BearbeitenDie Einsiedelei Amsterdam 2 1928 31 1929 Epikur Fragmente Zurich 1947Literatur BearbeitenPaul Heinzelmann Jakob Haringer in memoriam Furstenfeldbruck 1955 Werner Amstad Jakob Haringer Leben und Werk Diss Fribourg Schweiz 1966 Peter Hartling Haringer Jakob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 673 f Digitalisat Vivien C Fisher The Heimweh motif in the work of Jakob Haringer Imprint Ann Arbor University Microfilms International 1979 Description Microfiche Date of Publication 15 November 1979 Hildemar Holl Hrsg Jakob Haringer Aber des Herzens verbrannte Muhle trostet ein Vers Ausgewahlte Lyrik Prosa und Briefe Nachw v Wulf Kirsten Salzburg 1988 Siglinde Bolbecher Konstantin Kaiser Lexikon der osterreichischen Exilliteratur Wien 2000 Lutz Hagestedt Hrsg Deutsches Literatur Lexikon Das 20 Jahrhundert Biographisch bibliographisches Handbuch Band XIV Spalten 237 240 Walter de Gruyter Berlin 2010 ISBN 978 3 11 023160 1 Jakob Haringer Du bist fur keinen Stern kein Gluck geborn Leben Prosa amp Lyrik eingeleitet und ausgewahlt von Dieter Braeg Die Buchmacherei Berlin 2018 ISBN 978 3 00 057859 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob Haringer Sammlung von Bildern Publikationen von und uber Jakob Haringer im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Nachlass Jakob Haringer in der Datenbank Helveticarchives bzw als Online Inventar EAD des Schweizerischen Literaturarchivs Literatur von und uber Jakob Haringer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Brenner Archiv der Universitat Innsbruck Eintrag im Herbert Exenberger Archiv der Theodor Kramer Gesellschaft Einzelnachweise Bearbeiten Werner Amstad Jakob Haringer Leben und Werk Dissertation Freiburg Schweiz 1966 S 73 Herold des Unterwegsseins Wiener Zeitung 9 Marz 2019 Normdaten Person GND 118720392 lobid OGND AKS LCCN n86871199 VIAF 24639148 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haringer JakobALTERNATIVNAMEN Albert Johann Franz Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 Marz 1898GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 3 April 1948STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Haringer amp oldid 235196956