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Jacob Friedrich Reimmann 22 Januar 1668 in Groningen 1 Februar 1743 in Hildesheim war ein deutscher lutherischer Theologe Padagoge Historiker und Philosoph Jacob Friedrich Reimmann um 1709 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReimmann wurde als Sohn eines Lehrers geboren Nach dem Besuch der Gymnasien in Magdeburg Eisleben und Altenburg begann er 1688 in Jena das Studium der Theologie und Philosophie Ab 1692 war er als Rektor in Osterwiek und an der Martinischule in Halberstadt tatig Am 14 Februar 1693 heiratete er in der Dorfkirche St Petri in Brumby Anna Margarethe Havecker 1 1704 wechselte er als Pfarrer nach Ermsleben Dort war sein fruherer Schuler Leonhard Christoph Ruhl ab 1711 Hauslehrer seiner Kinder Ruhl veroffentlichte 1717 sein Schediasma historico litterarium de doctis Reimmannis Historisch bibliographische Darstellung der gelehrten Reimmanner worin er Jacob Friedrich den Hauptteil widmete 2 1714 ging Reimmann als Diakon und Domprediger nach Magdeburg 1717 wurde Reimmann als Superintendent mit der Aufsicht uber das Gymnasium Andreanum nach Hildesheim berufen Grossere Bekanntheit erlangte Reimmann mit den sechs Banden seines zwischen 1708 und 1713 veroffentlichten Versuchs einer Einleitung in die Historiam Literariam so wohl insgemein als auch derer Teutschen insonderheit War Daniel Georg Morhofs Polyhistor noch auf Latein erschienen so lag mit Reimmanns Sammlung eine erste deutschsprachige Historia Literaria vor Ein Gang durch alle wichtigsten Schriften der Wissenschaften Literatur im Wortsinn der Zeit Reimmanns Werk war die Fachkritik meidend allein auf seinen Sohn zugeschnitten erschienen Im Dialog mit dem Heranwachsenden werden die wichtigsten Titel jeder Wissenschaft genannt und kurz inhaltlich besprochen ein offensichtlich fur Kinder uninteressantes Buch das umso interessanter fur Studenten und Gelehrte war es bot Zugriff auf zitierbare Ausgaben und ersparte im Extremfall den Gang in Bibliotheken man konnte mit Reimmanns Banden Fussnoten zu allen Fachgebieten ohne weitere Lekture setzen Berufskollegen wie Gottfried Wilhelm Leibniz notierten die gewaltige Arbeit beide standen miteinander in Briefaustausch Gottlieb Stolles Kurtze Anleitung zur Historie der Gelahrheit Halle Neue Buchhandlung 1718 sollte mit Neuausgaben und Erweiterungsbanden Reimmanns Arbeit wenig spater als das besser gegliederte und modernere Werk in den Schatten stellen Reimmanns Position bleibt schwierig einzuordnen Seine Ausfuhrungen sind oft schulmeisterlich Gegenuber der Bildung in den modernen belles lettres nahm er in seiner historia literaria eine ablehnende Haltung ganzlich unterschieden sich etwa seine Bewertungen des Romans von denjenigen Stolles Kurios lesen sich im Ruckblick Reimmanns Versuche uber die vorsintflutliche Gelehrsamkeit genauere Auskunft zu geben den Stand der Wissenschaften in den 1600 Jahren zwischen Adam und dem Untergang der seinerzeitigen Zivilisation zu ermessen Modern liest sich demgegenuber sein Versuch einer Critique uber das Dictionaire historique et critique des Mr Bayle 1711 die Auseinandersetzung mit Pierre Bayles revolutionarem Werk der Kritik an den historischen Wissenschaften 1727 schrieb er die erste Historia philosophie Sinensis uber chinesische Philosophie Reimmann widmete sich in spateren Jahren mit Nachdruck den theologischen Schriften 1725 erschien seine Untersuchung des Atheismus die Historia universalis atheismi et atheorum falso et merito suspectorum 1731 sein Catalogus Bibliothecae Theologicae systematico criticus Schriften die ihn heute unter die Denker der Fruhaufklarung bringen Er trat gegen den Pietismus des Jenaer Theologen Johann Franz Buddeus auf Auch mit dem katholischen Domprediger in Hildesheim Jesuitenpater Winand Hesselmann geriet er 1730 aus Anlass des 200 Jahrestages der Augsburger Konfession in einen konfessionellen Streit Werke Auswahl BearbeitenCritisirender Geschichts Calender von der Logica Frankfurt am Main 1699 Poesis Germanorum Bekandte und Unbekandte Poesie der Deutschen Leipzig 1703 Versuch einer Einleitung in die Historiam Literariam 6 Bde Halle Saale 1708 13 Versuch einer Einleitung in die Historie der Theologie Magdeburg u Leipzig 1717 Jakob Friedrich Reimmann Historia universalis atheismi et atheorum falso et merito suspectorum 1725 mit einer Einleitung hrsg von Winfried Schroder frommann holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 1992 Literatur BearbeitenGerhard Dunnhaupt Jacob Friedrich Reimmann 1668 1743 In Personalbibliographien zu den Drucken des Barock Bd 5 Hiersemann Stuttgart 1991 ISBN 3 7772 9133 1 S 3284 3304 Werk und Literaturverzeichnis Theodor Gunther Jacob Friedrich Reimmann 1668 1743 Muhsal und Frucht Diss Koln 1974 Digitalisat Theodor Gunther Stefan Jordan Reimmann Jacob Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 339 f Digitalisat Martin Mulsow Helmut Zedelmaier Hrsg Skepsis Providenz Polyhistorie Jakob Friedrich Reimmann 1668 1743 Tubingen Niemeyer 1998 Hallesche Beitrage zur Europaischen Aufklarung 7 Karl von Prantl Reimmann Jacob Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 716 f Friedrich Wilhelm Wentzlaff Eggebert Emblematik und Rhetorik Zu Jacob Friedrich Reimmanns Bekandte und unbekandte Poesie der Deutschen In ders Belehrung und Verkundigung 1975 S 205 210 Matthias Wolfes Jacob Friedrich Reimmann In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 18 Bautz Herzberg 2001 ISBN 3 88309 086 7 Sp 1180 1183 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Reimann oder Reimmann Jacob Friedrich In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 31 Leipzig 1742 Sp 240 247 Weblinks BearbeitenAusfuhrliche Biografie und Werkverzeichnis Literatur von und uber Jacob Friedrich Reimmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Digitalisierte Drucke von Jacob Friedrich Reimmann im Katalog der Herzog August BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Schriften zur Geschichte der Familie Pabst PDF 677 kB S 6 abgerufen am 29 Dezember 2012 S 21 42Normdaten Person GND 118599291 lobid OGND AKS LCCN n88145784 VIAF 46829179 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reimmann Jacob FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe Padagoge Historiker und PhilosophGEBURTSDATUM 22 Januar 1668GEBURTSORT GroningenSTERBEDATUM 1 Februar 1743STERBEORT Hildesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacob Friedrich Reimmann amp oldid 230652394