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Judisches Leben in Hattingen begann zu Beginn des 19 Jahrhunderts Unter der napoleonischen Herrschaft siedelten sich die ersten Juden dauerhaft in Hattingen an 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Zeit des Nationalsozialismus 1 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Im Bugeleisenhaus lebte seit 1853 eine judische Metzgerfamilie zuletzt Selma und Alfred Abraham die 1941 ins Ghetto Riga verschleppt wurden Von 1819 bis 1905 bestand ein judischer Friedhof in der Bismarckstrasse bis wegen einer Strassenerweiterung eine Umbettung erforderlich war Der nachfolgende judische Friedhof Am Vinckenbrink zahlt heute 62 Grabsteine Die Synagoge an der Bahnhofstrasse wurde am 13 September 1872 eingeweiht 2 1880 war die judische Gemeinde auf 147 Mitglieder angewachsen 2 Im Ersten Weltkrieg fielen die judischen Gemeindemitglieder Adolf Gumbert Josef Gumperz Artur Levy Erich Lowenstein Hermann Rottgen und Walter Rottgen an der Front Fur sie wurde am 24 November 1926 in der Synagogengemeinde eine Gedenktafel enthullt 3 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Ende Oktober 1938 kam es zu einer ersten Deportation im Rahmen der Polenaktion 4 Nach dem Attentat von Herschel Grynszpan auf den deutschen Diplomaten Ernst vom Rath am 7 November 1938 in Paris folgten die Novemberpogrome 1938 Die Synagoge wurde von den Nationalsozialisten niedergebrannt 5 Unter anderem wurde der judische Inhaber des Bekleidungsgeschafts Gebruder Kaufmann an der Bruchstrasse 3 Jacob Hefter von der Gestapo in Schutzhaft genommen kam fur eine Nacht in die Gefangniszelle des Hattinger Rathauses dann in die Dortmunder Steinwache und anschliessend ins KZ Sachsenhausen Nachdem Hefter dem Verkauf des Hauses und der Auswanderung seiner Familie zugestimmt hatte wurde er entlassen 4 Mindestens 30 Hattinger Juden gelang bis Ende 1939 die Flucht aus Hattingen 55 blieben zuruck Am 26 Juni 1941 mussten die ersten Juden ihre Wohnungen verlassen und in die alte Gewehrfabrik an der Ruhrbrucke umziehen Acht in Mischehen lebende Juden blieben zunachst verschont Zwei judische Manner nahmen sich das Leben 6 Das Bugeleisenhaus gehorte ab 1853 einer judischen Metzgerfamilie Deren Nachkommen Selma und Alfred Abraham wurden 1941 enteignet und vermutlich am 11 Dezember 1941 ins Ghetto Riga deportiert Sie kamen vermutlich dort um 7 8 Am 20 April 1942 drei Monate nach der Wannsee Konferenz wurden Berta und Sophie Walter aus der Gewehrfabrik deportiert Sie wurden vom Bahnhof Hattingen Ruhr uber Dusseldorf ins Ghetto Izbica transportiert 6 In einem weiteren Transport wenige Tage spater wurden Aron und Mathile Lowenstein Amalie und Karl Cahn Ossiel und Rika Landsmann Hermann Ostwald sowie Alfred Bacia Gunther Inge Isidor und Klara Markus aus der Gewehrfabrik deportiert ferner Meta Blume aus Blankenstein und Kurt Kamp aus Bredenscheid Stuter Uber ein Sammellager beim Bahnhof Dortmund Sud wurden sie in das Ghetto Zamosc bei Lublin deportiert 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Soweit bekannt uberlebten nur sechs der aus Hattingen deportierten Juden diese waren erst 1944 in die Lager verschleppt worden stammten aus den so genannten Mischehen und waren schon seit Jahrzehnten zum christlichen Glauben konvertiert 5 Im Jahr 2003 erschien eine Arbeit uber die Zwangsarbeit in Hattingen 5 9 Zur Aufarbeitung gab das Stadtarchiv Hattingen 2006 eigene Abhandlungen heraus 10 Zu den Erinnerungsprojekten zahlen die Stolpersteine in Hattingen und der von der Bildhauerin Ulla H loch Wiedey geschaffene Denkstein Gegen das Vergessen auf dem Synagogenplatz in der Nahe des ehemaligen Synagogenstandorts Fur Hattingen ist heute die Judische Gemeinde Bochum Herne Hattingen zustandig Siehe auch BearbeitenJudisches Leben in Nordrhein WestfalenLiteratur BearbeitenThomas Weiss Anja Kuhn Hg Zwangsarbeit in Hattingen 2003 ISBN 3 89861 203 1 Thomas Weiss Ortsartikel Hattingen in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg hg von Frank Gottmann Munster 2016 S 411 425 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Einzelnachweise Bearbeiten Aus der Geschichte der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum a b Svenja Hanusch Judisches Leben in der Stadt In WAZ 9 November 2012 Eva Nimmert Der Lehrer und Kantor Meier Andorn 1872 1943 a b Svenja Hanusch Wie Ursula Winter die Pogromnacht erlebte In WAZ 9 November 2012 a b c Thomas Weiss Die Hattinger Synagoge Stadtarchiv Hattingen 2006 a b c Svenja Hanusch Deportiert und ermordet In WAZ 9 November 2012 Richard P Stolperstein Selma Abraham Foto und Begleittext Nicht mehr online verfugbar 4 Februar 2008 ehemals im Original abgerufen am 29 April 2013 1 2 Vorlage Toter Link www fotocommunity de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Thomas Weiss Stadtarchivar Stolperstein fur Selma Abraham geb Cahn PDF 721 kB Nicht mehr online verfugbar 2006 S 5 ehemals im Original abgerufen am 29 April 2013 1 2 Vorlage Toter Link www archiv hattingen de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Thomas Weiss Anja Kuhn Hg Zwangsarbeit in Hattingen 2003 ISBN 3 89861 203 1 Thomas Weiss Diese Tranen werde ich nie vergessen Geschichte de Synagogengemeinde in Hattingen Stadtarchiv Hattingen 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judisches Leben in Hattingen amp oldid 237179358