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Der judische Friedhof in Elmshorn liegt an der Feldstrasse Begrabnisse finden dort nicht mehr statt Das eingefriedete Gelande hat eine Grosse von 1 740 m und ist nicht offentlich zuganglich Am Eingang zur Feldstrasse befindet sich ein kleines Taharahaus aus dem Jahr 1906 Die altesten Grabsteine stammen aus dem fruhen 18 Jahrhundert Der Friedhof war von 1960 bis 2007 der judischen Gemeinde in Hamburg zugeordnet seitdem betreut ihn die 2003 wiedergegrundete Judische Gemeinde Elmshorn Taharahaus von 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Graber 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenElmshorn gehorte in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts zur Grafschaft Rantzau der das Recht zugestanden war Juden aufzunehmen Als Grundungsjahr der judischen Gemeinde in Elmshorn gilt das Jahr 1685 Zu der Zeit wurde dem Juden Berend Levi in Elmshorn der erste uberlieferte Schutzbrief vom Reichsgrafen Detlev zu Rantzau ausgestellt Darin wurde ihm die Erlaubnis erteilt in Elmshorn zu wohnen Handel zu treiben und Geld auszuleihen Ausserdem gewahrte der Schutzbrief das Recht zur freien Religionsausubung und die Moglichkeit einen Begrabnisplatz fur in Elmshorn gestorbene Juden zu erwerben nbsp Inschrift Der Staub kehrt zur Erde zuruck wovon er war Der Geist schwingt sich auf zu Gott der ihn gab Zunachst wurde das Gelande fur den Friedhof nur gepachtet erst 1828 erwarb die judische Gemeinde das Grundstuck Aus den 1870er Jahren ist gesichert dass bereits ein Taharahaus existierte das sich jedoch bald als baufallig erwies 1906 errichtete die judische Gemeinde dann das heute noch existierende Taharahaus Unter dem Nationalsozialismus wurden mehrfach Anstrengungen unternommen den judischen Friedhof aufzulosen und die Juden weiter ausserhalb der Stadt zu begraben Der Widerstand der Geistlichen und der wenigen verbliebenen Mitglieder der judischen Gemeinde war aber erheblich denn die ungestorte Totenruhe ist in der judischen Religion von elementarer Bedeutung Ausserdem standen gesetzliche Bestimmungen im Wege nach denen ein Friedhof erst eingeebnet werden durfte wenn seit 40 Jahren keine Beisetzungen mehr erfolgt waren So uberstand der Friedhof die nationalsozialistische Herrschaftsperiode Wechselnde Besitzer ab 1943 Reichsvereinigung der Juden in Deutschland nach Auflosung der judischen Gemeinde in Elmshorn ab 1944 Kreis Pinneberg ab 1953 Jewish Corporation for Germany Limited ab 1960 Judische Gemeinde Hamburg ab 2007 Judische Gemeinde ElmshornNachdem Friedhof und Halle 2014 vom Landesamt fur Denkmalpflege in die Liste der besonders erhaltenswerten Zeugnisse der schleswig holsteinischen Geschichte eingetragen wurden konnten vom 2017 bis 2018 die Grabmale aufwendig restauriert werden Seit 2019 ist in der Friedhofshalle eine neu erarbeitete kleine Dauerausstellung zu sehen Sie dokumentiert die Geschichte der judischen Burgerinnen und Burger Elmshorns und ihrer Verfolgung durch die Nationalsozialisten 1 Graber Bearbeiten nbsp Die GraberDer Elmshorner Friedhof gehort zu einer aschkenasischen Gemeinde und hat deshalb aufrecht stehende Grabsteine Die Steine in sephardischen Gemeinden sind liegend Judischer Friedhof Gluckstadt Die altesten Grabsteine aus dem fruhen 18 Jahrhundert besitzen keine Inschriften ab ca 1835 tragen die Steine neben hebraischen auch gemischte Inschriften auf der einen Seite deutsch auf der anderen hebraisch Die neueren Steine zeigen nur noch deutsche Inschriften Als Symbole findet man neben dem Davidstern Segnende Priesterhande Tote aus dem Geschlecht der Priester Kanne und Schale Nachkommen aus dem Stamm Levi Literatur BearbeitenHarald Kirschninck Die Geschichte der Juden in Elmshorn 1685 1918 Band 1 2 erweiterte Auflage Norderstedt 2017 Harald Kirschninck Die Geschichte der Juden in Elmshorn 1918 1945 Band 2 2 erweiterte Auflage Norderstedt 2017 Kirschninck Harald Beth ha Chajim Haus des ewigen Lebens Ein Besuch auf dem judischen Friedhof von Elmshorn Norderstedt 2019 Kirschninck Harald Der Zug ohne Wiederkehr Deportation judischer Mitburger von Elmshorn Norderstedt 2017 Kirschninck Harald Juden in Elmshorn Teil 1 Diskriminierung Verfolgung Vernichtung Elmshorn 1996 Beitrage zur Elmshorner Geschichte Band 9 Kirschninck Harald Juden in Elmshorn Teil 2 Isolierung Assimilation Emanzipation Elmshorn 1999 Beitrage zur Elmshorner Geschichte Band 12 Kirschninck Harald Was konnen uns die Graber erzahlen Biografien und Geschichten hinter den Grabsteinen des judischen Friedhofes von Elmshorn Band 1 Norderstedt 2019 Kirschninck Harald Was konnen uns die Graber erzahlen Biografien und Geschichten hinter den Grabsteinen des judischen Friedhofes von Elmshorn Band 2 Norderstedt 2019 Kirschninck Harald Was konnen uns die Graber erzahlen Biografien und Geschichten hinter den Grabsteinen des judischen Friedhofes von Elmshorn Band 3 Norderstedt 2019 Kirschninck Harald Zur Geschichte der Judischen Gemeinde Elmshorn bis 1869 in Stadt Elmshorn Hrsg Beitrage zur Elmshorner Geschichte Band 1 Elmshorn 1987 Kirschninck Harald Zur Geschichte der Judischen Gemeinde Elmshorn Teil II Von der Emanzipation bis zur Vernichtung in Stadt Elmshorn Hrsg Beitrage zur Elmshorner Geschichte Band 2 Elmshorn 1988 Kirschninck Harald Beth ha Chajim Zur Geschichte des judischen Friedhofes in Elmshorn in Stadt Elmshorn Hrsg Beitrage zur Elmshorner Geschichte Band 3 Elmshorn 1989 Kirschninck Harald Wer beim Juden kauft ist ein Volksverrater Der Untergang der judischen Gemeinde Elmshorn In Gerhard Paul Miriam Carlesbach Hrsg Menora und Hakenkreuz Zur Geschichte der Juden in und aus Schleswig Holstein Lubeck und Altona 1918 1998 Neumunster 1998 S 283 296 Kirschninck Harald Die Juden in Elmshorn wahrend des Dritten Reiches in Bringmann Diercks Die Freiheit lebt Antifaschistischer Widerstand und Naziterror in Elmshorn und Umgebung 1933 1945 702 Jahre Haft fur Antifaschisten Frankfurt 1983 Kirschninck Harald Die Juden in Elmshorn wahrend des Dritten Reiches in Heimatverband fur den Kreis Pinneberg e V Hrsg Jahrbuch fur den Kreis Pinneberg 1984 Pinneberg 1983 Kirschninck Harald Die Judische Gemeinde Elmshorn in Lorenzen Schmidt Hrsg Bei uns 1933 1945 Eine Broschure zur gleichnamigen Ausstellung Engelbrechtsche Wildnis 1983 Schleswig Holsteinischer Heimatbund Hrsg Kirschninck Harald Beth ha Chajim Das Haus des ewigen Lebens Die Geschichte des judischen Friedhofes in Elmshorn In Schleswig Holstein Kultur Geschichte Natur Sonderdruck zum Schleswig Holstein Tag 1998 Husum 1998 S 68 f Kirschninck Harald Niederlassung in Itzehoe In Ritter Fischer Hrsg Judische Kultur Steinburger Jahrbuch 2002 46 Jg Itzehoe 2001 S 114 130 Kirschninck Harald Elmshorn Zur Geschichte des Friedhofes In www alemannia judaica de schleswig holstein friedhoefe htm Kirschninck Harald Wo sind sie geblieben Wohin Elmshorner Juden von den Nationalsozialisten verschleppt wurden In Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine fur Elmshorn Elmshorn 2008 Kirschninck Harald Albert Hirsch In Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine fur Elmshorn Elmshorn 2008 Kirschninck Harald Karl Lowenstein John Lowenstein Selma Levi geb Lowenstein In Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine fur Elmshorn Elmshorn 2008 Uwe Barghaan CD ROM Elmshorn und Klein Nordende Elmshorn 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Elmshorn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesverband der Judischen Gemeinden von Schleswig Holstein K d o R Judische Friedhofe Elmshorn bei Alemannia Judaica Elmshorn Der judische Friedhof ist jetzt ein Denkmal Das Landesamt erklart die Anlage als eine der altesten und schonsten ihrer Art in Schleswig Holstein als besonders erhaltenswert am 6 Januar 2015 in den Elmshorner NachrichtenEinzelnachweise Bearbeiten Burgerstiftung Schleswig Holsteinische Gedenkstatten Hrsg Gedenkstatten und Erinnerungsorte zur Geschichte des Nationalsozialismus in Schleswig Holstein Husum 2020 S 32 35Judische Friedhofe in Schleswig Holstein Ahrensburg Bad Segeberg alt Bad Segeberg neu Elmshorn Eutin Fehmarn Burg Friedrichstadt alt Friedrichstadt neu Gluckstadt Kiel Kropp Lubeck Lubeck Moisling Neustadt in Holstein Westerronfeld Stockelsdorf 53 757636 9 654343 Koordinaten 53 45 27 5 N 9 39 15 6 O Normdaten Geografikum GND 1277995117 lobid OGND AKS VIAF 1656167391527683590005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Elmshorn amp oldid 235944659