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Der Judische Friedhof von Creglingen einer Stadt im Main Tauber Kreis im nordlichen Baden Wurttemberg diente bis in die 1930er Jahre als Bestattungsplatz fur die judischen Gemeindemitglieder in Creglingen und Umgebung 1 Der judische Friedhof ist ein Kulturdenkmal der Stadt Creglingen 2 Der Judische Friedhof in CreglingenDer Judische Friedhof in CreglingenDetailansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Judische Gemeinden in Creglingen und Umgebung 1 2 Friedhofsanlage 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenJudische Gemeinden in Creglingen und Umgebung Bearbeiten Im Stadtgebiet lebende Juden gab es bei der judischen Gemeinde Creglingen und der benachbarten judischen Gemeinde Archshofen erstmals im Mittelalter und dann wieder seit dem 16 17 Jahrhundert In beiden Orten wurden auch Synagogen errichtet Um die Mitte des 19 Jahrhunderts erreichte die judische Gemeinde in Creglingen mit etwa 130 Personen ihre hochste Mitgliederzahl 1933 hatte Creglingen noch 73 judische Einwohner Am 25 Marz 1933 wurden die Mitglieder der judischen Gemeinde Creglingen von einer auswartigen SA Terrorgruppe unter dem Kommando des Heilbronners Fritz Klein zusammengetrieben Sechzehn Manner wurden auf dem Rathaus schwer misshandelt zwei davon Hermann Stern und Arnold Rosenfeld starben an den brutalen Schlagen Der Wurzburger Professor Horst F Rupp schreibt Gabe es eine Namensliste der uber 6 000 000 ermordeten Juden Hermann Stern und Arnold Rosenfeld stunden ganz oben als erste Opfer der Shoa 3 Mindestens Hermann Sterns Grab ist auf dem Creglinger judischen Friedhof erhalten geblieben 4 auch Arnold Rosenfeld wurde dort bestattet 5 6 In Lion Feuchtwangers Roman Die Geschwister Oppenheim in dem der Vorfall geschildert wird ist Stern in Berg umbenannt worden 7 Friedhofsanlage Bearbeiten Der im 17 Jahrhundert angelegte judische Friedhof liegt etwa einen Kilometer von Creglingen entfernt Er diente als Bestattungsort fur Juden aus Creglingen Archshofen die Gemeinde kaufte sich 1847 in den Friedhof ein Craintal Allersheim Waldmannshofen Hechingen und Welbhausen Von der Mitte bis zum Ende des 19 Jahrhunderts wurde der Friedhof offenbar allmahlich um einen sudlichen Teil erweitert zwischen dem hugeligen Nordteil der wohl in mehreren Lagen belegt und aufgeschuttet wurde und dem jungeren Sudteil liegt eine freie Rasenflache Die erste Bestattung auf dem Sudteil fand 1890 statt Bis 1930 wurden dort 91 Graber belegt die letzte Bestattung fand 1939 statt Nach der Erweiterung des Friedhofs und der Grundung eines Friedhofsvereins im Jahr 1879 wurde 1892 eine steinerne Einfriedung nach den Planen des Architekten Johann Wendelin Braunwald um den Friedhof gezogen der vorher nur durch einen Lattenzaun eingefasst gewesen war 1943 wurde der Friedhof zwangsweise an die Stadt Creglingen verkauft es kam zu verschiedenen Schandungen Im Jahr 1998 wurde eine Tafel zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus an der Umfassungsmauer angebracht 2001 ging er per Schenkung in den Besitz der Israelitischen Religionsgemeinschaft Wurttembergs uber Die Grabsteine auf dem alteren Nordteil bestehen grossenteils aus Sandstein Der wohl alteste Grabstein mit noch lesbarer Inschrift stammt aus dem Jahr 1696 und bezeichnet das Grab eines Eisik Jizchak ben Mosche Eine erste Inventarisierung fuhrte der Oberlehrer Josef Pressburger 1930 durch Er zahlte 341 Grabsteine deren Inschriften er noch entziffern konnte und zahlreiche weitere mit unlesbaren Inschriften 1997 wurden die Grabsteine neu katalogisiert Siehe auch BearbeitenListe judischer Friedhofe in Deutschland Liste der Kulturdenkmale in CreglingenLiteratur BearbeitenHartwig Behr Horst F Rupp Vom Leben und Sterben Juden in Creglingen Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 ISBN 3 8260 1834 6 S Michal Antmann Der judische Friedhof von Creglingen Grunddokumentation im Auftrag der Stadt Creglingen 1998 Claudia Heuwinkel Judisches Creglingen Ein Gang durch die Stadt Orte judischer Kultur Schubert Haigerloch 2001 ISBN 3 933231 19 1 Eva Maria Kraiss Marion Reuter Bet Hachajim Haus des Lebens Judische Friedhofe in Wurttembergisch Franken Swiridoff Kunzelsau 2003 ISBN 3 89929 009 7 Gerhard Naser Hrsg Lebenswege Creglinger Juden Das Pogrom von 1933 Der schwierige Umgang mit der Vergangenheit Eppe Bergatreute 1999 ISBN 3 89089 057 1 Horst F Rupp Streit um das Judische Museum Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 ISBN 3 8260 2966 6 Staatsarchiv Ludwigsburg Archivalieneinheit Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Dokumentation der judischen Grabsteine in Baden Wurttemberg 1989 2007 2 Photodokumentation der judischen Grabsteine in Baden Wurttemberg b Wurttemberg Bestellsignatur EL 228 b Nr 347 Titel 08 Creglingen FriedhofWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Creglingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judischer Friedhof Creglingen bei Alemannia Judaica Judischer Friedhof Creglingen bei der Stadt Creglingen Judischer Friedhof Creglingen beim Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in DeutschlandEinzelnachweise Bearbeiten Liste der judischen Friedhofe in Baden Wurttemberg In uni heidelberg de Abgerufen am 6 Dezember 2020 Regierungsprasidium Stuttgart Hrsg Liste der Bau und Kunstdenkmale mit Stand vom 15 Februar 2012 Das Ende der judischen Gemeinde Creglingen Verein Alt Rothenburg e V In alt rothenburg de Abgerufen am 6 Dezember 2020 Staatsarchiv Ludwigsburg EL 228 II b Nr 59560 59561 Aufnahmen von 1989 Staatsarchiv Ludwigsburg EL 228 II b Nr 59539 Aufnahme von 1989 Creglingen Town Walking Tour In romanticroad com Abgerufen am 6 Dezember 2020 Nachrichten aus einer viel gelasterten Zeit Wie das baden wurttembergische Stadtchen Creglingen in einen Historikerstreit geriet In literaturkritik de Abgerufen am 6 Dezember 2020 Judische Friedhofe im Main Tauber Kreis Creglingen Gissigheim Hochhausen Konigheim Kulsheim Niederstetten Tauberbischofsheim Unterbalbach Untereubigheim Weikersheim Wenkheim Wertheim 49 462083333333 10 017777777778 Koordinaten 49 27 43 5 N 10 1 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Creglingen amp oldid 210497051