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Der Judische Friedhof Bochum befindet sich an der Wasserstrasse im Stadtteil Wiemelhausen von Bochum als Teil des dortigen Kommunalfriedhofes Dort befinden sich auch Grabsteine der drei fruheren judischen Friedhofe Mit Grabmalen aus einem Zeitraum von zweieinhalb Jahrhunderten stellt er eine wichtige Quelle fur die Geschichte des Bochumer Judentums dar 1 Judischer Friedhof und Trauerhalle 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Neuer Friedhof 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Die zwei altesten judischen Grabsteine in BochumDer erste judische Friedhof in Bochum lang vor dem Buddenbergtor 2 Die erste urkundliche Erwahnung erfolgte 1722 Nachdem die Synagogengemeinde 1879 das Gelande verkauft hatte wurden die Gebeine und Grabsteine auf den Neuen Friedhof uberfuhrt An diesem Ort war bereits 1822 ein neuer judischer Friedhof entstanden der bis 1884 belegt wurde Ein zweiter judischer Friedhof wurde 1884 angelegt und bis 1918 benutzt Die zwei Friedhofen am Fusse des Lohberges wurden in der NS Zeit verwustet es wird geschatzt das ein Drittel der Grabsteine zerstort wurden Grabsteine von allen drei Friedhofen finden sich heute auf dem Judischen Friedhof an der Wasserstrasse 3 Geschichte Bearbeiten nbsp GrabfeldAls der Platz auf dem vorherigen Friedhof sich langsam erschopfte beschloss die Stadt Bochum die zukunftige Begrabnisstatte in Wiemelhausen einzurichten Die Erweiterung des Friedhofs war ohnehin schon geplant Neben der Zusage eines Kaufrechtes in Falle einer Auflassung wurde der judischen Gemeinde eine Leichenhalle und eine Brunnenanlage zugesagt Die Gemeinde sollte sich zur Halfte beteiligen Die ersten Bestattungen auf dem neuen judischen Friedhof fanden am 18 Januar 1918 statt 4 Die Trauerhalle im Stil des Backsteinexpressionismus konnte erst 1928 gebaut werden Der Bauherr war das Stadtbauamt Bochum der Architekt Theodor Sohm Die Einweihungsfeier fand am 28 Oktober 1928 statt 5 Die Trauerhalle uberstand die Pogromnacht 1938 und die NS Zeit unbeschadet Zur Erinnerung an den Bochumer Rabbiner Dr Moritz David von 1901 bis 1936 im Amt wurde an der Halle im Jahr 1959 eine Tafel angebracht 6 Wahrend in der NS Zeit seit November 1938 judische Friedhofe gezielt geschandet wurden so auch in Bochum traf es den Friedhof an der Wasserstrasse weniger hart Wahrscheinlich trug sein abgelegener und unauffalliger Standort dazu bei 7 Auch durch den Einsatz von Bernhard Haltern den Friedhofsverwalter von 1929 bis 1957 konnte der Friedhof geschutzt werden Obwohl er selber Mitglied der NSDAP war nutzte er seine Position als Hilfspolizeibeamter fur stadtische Grunanlagen und Friedhofe um den Friedhof vor einer Verwustung zu schutzen Motivation war sein Gespur fur Recht und Unrecht und die Achtung von der Wurde aller Menschen auch im Tode 8 Wahrend seines Kriegseinsatzes ubernahm seine Ehefrau die Aufgabe weiter nbsp Grabsteine von judischen Opfern der NS Zeit52 Opfern der Zwangsarbeit im KZ Aussenkommando Brullstrasse des Bochumer Vereins einem Rustungsbetrieb wurden hier beigesetzt Die fur sie errichteten Grabsteine Feld V 2 Reihen wurden erst 1965 aufgestellt 3 Weiterhin sind hier 2 Urnen von Opfern aus dem KZ Oranienburg und dem KZ Dachau bestattet 9 nbsp Grabstein der Familie NeubergNeben den meist aus der Fremde verschleppten Zwangsarbeitern finden sich auch Hinweise auf Bochumer Opfer der Shoah auf den Friedhof So erinnert der Grabstein von Ella Neunberg Lilienthal von 1923 nicht nur an sie sondern auch an drei Mitglieder der Familie die in KZs umkamen Die zwei alten Friedhof am Lohberg standen wie auch andere Grabstatten des dort liegenden ehemaligen stadtischen Friedhofs dem Wiederaufbau im Weg Durch den Neubau des Bochumer Hauptbahnhofs wurden neue Gleise auf Teilen der Flache der Friedhofe gelegt 10 Im Jahre 1954 wurden Graber welche nicht in der NS Zeit verwustet waren zu diesem Friedhof umgebettet 9 Von den alten Grabsteinen des Buddenbergfriedhofs sind nur noch zwei Steine erhalten die des Aaron Marcus der 1766 starb und der des Issachar Isaak dessen Datumszeile fehlt Von dem alteren judischen Friedhof am Lohberg sind noch 51 Grabsteine erhalten Der alteste ist der des Salomon Herz welcher am 25 Oktober 1832 starb Auf dem neue judische Friedhof der sich im kommunalen Besitz befand wurde am 2 Juli 1884 Emilie Stern bestattet ihr Grabstein ist noch erhalten 11 Von dem jungeren Friedhof uberstanden 32 Grabsteine die Umsetztaktion nicht 12 Der historische Teil des Friedhofs wurde mit seinen Graberfeldern Brunnen und Trauerhalle 2001 als Baudenkmal unter der Nummer A 529 eingetragen 13 nbsp Neue Graber von Juden aus den GUS StaatenSeit dem Jahr 1990 kam es in Deutschland zu einer grossen Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen UdSSR Die Kultusgemeinde Bochum Herne Recklinghausen erfuhr in diesen Rahmen einen sehr grossen Zuwachs Diese neuen Gemeindemitglieder wurden auch auf dem Friedhof begraben Waren im Jahr 1997 noch grosse Teile der Graberfelder W und X nicht belegt 14 sind sie nun komplett belegt An vielen der Grabsteine kann man anhand des Namens der teils kyrillischen Inschrift und anderer Details die Herkunft aus den ehemaligen GUS Staaten der hier zur letzten Ruhe gebetteten Personen erkenne Neuer Friedhof BearbeitenDa judische Graber ein Ewigkeitsrecht haben sie also nicht neu belegt werden 15 war es absehbar war dass kein Raum fur weitere Bestattungen ist 2011 wurde der judischen Gemeinde durch die Stadt Bochum ein Teil des im Osten des Gelandes des Hauptfriedhofs zur Verfugung gestellt 3 16 Die Flache ist fur einen symbolischen Euro uberlassen worden 17 Inzwischen finden dort die Bestattungen statt eine neue Trauerhalle ist von der judischen Gemeinde eingerichtete worden Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler im Stadtbezirk Bochum Sud Judisches Leben in BochumLiteratur BearbeitenManfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 Ingrid Wolk Ortsartikel Bochum in Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg hg von Frank Gottmann Munster 2016 S 197 226 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Beitrag zu den judischen Friedhofen in Bochum in Gisela Wilbertz Stadtgeschichte uber Grabern Historische Friedhofe in Bochum Hrsg Stadt Bochum Presse und Informationsamt 3000 Auflage Bochum Dezember 1991 Scan der Broschure abgerufen am 17 Oktober 2022 Gisela Wilbertz Judische Friedhofe im heutigen Bochumer Stadtgebiet Bochum Wattenscheid Stiepel Hrsg Veroffentlichung des Stadtarchivs Bochum Studienverlag Dr N Brockmeyer Bochum 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Wiemelhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bochum Wasserstrasse auf zentralarchiv juden de Judischer Friedhof Bochum Video bei der BOCHUMSCHAU zum schlechten Zustand des Friedhofs 2022Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 10 Ansicht des Friedhofs auf einem Modell von Bochum von 1800 a b c Judische Friedhofe in Westfalen Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 44 48 Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 48 Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 73 Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 49 Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 373 375 a b Gisela Wilbertz Stadtgeschichte uber Grabern Historische Friedhofe in Bochum Hrsg Stadt Bochum Presse und Informationsamt 3000 Auflage Broschure im Eigenverlag Bochum Dezember 1991 S 20 22 Scan der Broschure abgerufen am 17 Oktober 2022 Ansichten der Verlagerung der Gleise auf historischen Karten Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 44 47 Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 50 Denkmalliste der Stadt Bochum Karteikarte A 529 PDF In geodatenportal bochum de 22 Juni 2001 abgerufen am 8 Juni 2021 Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 54 55 Manfred Keller Gisela Wilbertz Evangelische Stadtakademie Bochum Hrsg Spuren im Stein Ein Bochumer Friedhof als Spiegel judischer Geschichte Klartext Essen 1997 ISBN 3 88474 522 0 S 33 Karte des geplanten Judischen Friedhofs im Ratsinformationssystem der Stadt Bochum Neuer judischer Friedhof Deborah Steffens Judisches Leben gehort zu Bochum 51 461928 7 224631 Koordinaten 51 27 42 9 N 7 13 28 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Bochum amp oldid 233380106