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Die Judische Gemeinde in Hochhausen einem Stadtteil von Tauberbischofsheim bestand vom 17 Jahrhundert bis 1913 Die ehemalige Synagoge der judischen Gemeinde Hochhausen beim Judengasschen 2017 heute leerstehende Raume einer ehemaligen Schreinerei Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Historische Entwicklung der judischen Gemeinde 1 2 Opfer des Holocaust 2 Judische Gebaude und Einrichtungen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Der judische Friedhof in Hochhausen mit 27 Grabern 2017 Historische Entwicklung der judischen Gemeinde Bearbeiten Die judische Gemeinde Hochhausen ist ab dem 17 Jahrhundert bekannt 1706 wurden vier Juden aus Hochhausen genannt die jeweils zehn Gulden Schutzgeld bezahlen mussten 1 Die judische Gemeinde Hochhausen besass eine Synagoge eine judische Schule im nicht mehr bestehenden judischen Schulhaus Ecke Judengasse Schmiedegasse den judischen Friedhof Hochhausen und ein rituelles Bad welches an das Anwesen Muhlenworth 7 grenzte Das vermutlich dort stehende Badehauschen war etwa 3 m mal 4 m gross und bekam uber einen kleinen Kanal vom Muhlkanal das Wasser der Tauber Das rituelle Bad ging um 1920 in den Besitz der Muhle und wurde wohl seinerzeit zugeschuttet Ein eigener Religionslehrer war angestellt der zugleich als Vorbeter und Schochet tatig war 1827 wurde die judische Gemeinde Hochhausen dem Bezirksrabbinat Wertheim zugeteilt das seinen Sitz von 1850 bis 1864 vorubergehend auch bei der judischen Gemeinde Tauberbischofsheim hatte 1 nbsp Tafel im Tauberbischofsheimer Rathaus Zum Gedenken an die durch Unrecht und Gewaltherrschaft vertriebenen und ermordeten judischen Mitburger der Stadt von 1933 bis 1945Die Zahl der judischen Einwohner Hochhausens entwickelte sich im 19 und 20 Jahrhundert wie folgt 1826 53 judische Einwohner 6 3 von insgesamt 840 Einwohnern Hochhausens 1833 38 1838 52 1839 51 6 2 von insgesamt 819 Einwohnern davon 767 Katholiken und 1 Protestant 1841 51 1848 71 7 9 von insgesamt 904 1864 72 1871 97 10 von insgesamt 972 1875 103 10 3 von insgesamt knapp 1000 1880 80 1885 73 1890 61 1895 52 6 5 von insgesamt 794 1900 noch 33 judische Einwohner 1905 29 1910 23 von insgesamt 660 Einwohnern 1925 nur noch drei von 652 Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts ging die Zahl der judischen Einwohner Hochhausens durch Aus und Abwanderung stark zuruck Nur noch sehr selten konnte die Zehnzahl der zum Gottesdienst notigen Manner erreicht werden 1887 wurde die judische Gemeinde Impfingen noch als Filiale Filialgemeinde der judischen Gemeinde Hochhausen zugeordnet Bereits 1911 wurde jedoch die judische Gemeinde Hochhausen selbst als Filiale der judischen Gemeinde Wenkheim genannt Durch Mitteilung der Allgemeinen Zeitung des Judentums vom 29 August 1913 wurden drei judische Gemeinden darunter Hochhausen an der Tauber Impfingen und eine weitere judische Gemeinde im Synagogenbezirk Mosbach fur aufgelost erklart 1933 lebten in Hochhausen noch zwei judische Frauen Frieda Rosenstock betrieb mit ihrer Tochter einen Kolonialwarenladen Nach dem Tod ihrer Mutter zog die Tochter 1934 nach Frankfurt am Main Damit endete die Geschichte der judischen Gemeinde Hochhausen 1 Opfer des Holocaust Bearbeiten Von den judischen Personen die in Hochhausen geboren wurden oder langere Zeit im Ort wohnten kamen in der Zeit des Nationalsozialismus die folgenden Personen beim Holocaust nachweislich ums Leben 2 3 1 Paula Daniel geb Weinstock 1875 Marie Munster geb Stiefel 1874 Flora Oppenheimer geb Rosenstock 1887 Lotte Reinstein geb Stiefel 1866 Julius Rothschild 1908 Salomon Rothschild 1865 David Stiefel 1869 Emil Stiefel 1872 Siegmund Stiefel 1879 Judische Gebaude und Einrichtungen BearbeitenNeben der Synagoge der judischen Schule dem rituellen Bad und dem judischen Friedhof sind im Ort die folgenden ehemaligen judischen Gewerbebetriebe und Wohnhauser bekannt Muhlenworth 2 die Metzgerei von Lazarus Weinstock Das Gebaude der ehemaligen Judenmetzgerei welches zugleich das Wohnhaus des judischen Metzgers war befindet sich im heutigen Gebaude am Muhlenworth 2 Am Tursturz neben den Jahreszahlen und Initialen war ein Rindskopf zu sehen was zu erkennen gab dass sich dort einst eine judische Metzgerei befand Muhlenworth 11 Neue Gasse 1 sowie die Neue Gasse 3 Kaufhaus zuletzt Kolonialwarenladen Frieda Rosenstock abgebrochen das Wohnhaus Familie Emanuel Rosenstock war bis um 1920 Neue Gasse 1 Rathausstrasse 2 hier war bis 1904 das Anwesen der Firma B Stiefel der Firmengrunder Benedikt Stiefel starb bereits 1885 danach war Inhaber Marx Stiefel 1904 wurde das Anwesen von der nichtjudischen Familie Pfriem gekauft sie betrieb von 1904 bis 2000 hier das Kaufhaus Pfriem Rathausstrasse 4 wurde neu aufgebaut Rathausstrasse 6 Rathausstrasse 8 Familie Samuel Rothschild Viehhandler genannt Sam Rathausstrasse 11 das spatere Rathaus es soll auch ein judisches Kaufhaus gewesen sein Schulgasse 13 heutiges Restaurant Muhlenstuble damals jedoch ein ganz anderes Haus Schulzengasse 1 der Schausteller Adolf Wolfinger Schulzengasse 3 Zum Oberen Tor 2 hier wohnte u a eine Judin es war das Gasthaus Zum weissen Ross Zum Oberen Tor 4 Gasthaus Zum goldenen Engel hier lebte im vorderen Teil des Hauses der Holzhandler Isaak Stiefel Siehe auch BearbeitenSynagoge Hochhausen Tauberbischofsheim Judischer Friedhof HochhausenLiteratur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 3 Ochtrup Zwittau Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08079 6 Online Version Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judische Gemeinde Hochhausen Tauberbischofsheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judische Gemeinde Hochhausen Tauberbischofsheim bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Alemannia Judaica Hochhausen Stadt Tauberbischofsheim Main Tauber Kreis Judische Geschichte Betsaal Synagoge online auf www alemannia judaica de Abgerufen am 27 Mai 2015 Angaben nach den Listen von Yad Vashem Jerusalem Angaben aus Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Ehemalige judische Gemeinden im Main Tauber Kreis Angelturn Archshofen Bad Mergentheim Creglingen Dertingen Dittigheim Edelfingen Eubigheim Freudenberg Gissigheim Grunsfeld Hochhausen Igersheim Impfingen Konigheim Konigshofen Kulsheim Laudenbach Markelsheim Messelhausen Neunkirchen Niederstetten Tauberbischofsheim Unterschupf Wachbach Weikersheim Wenkheim Wertheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Hochhausen Tauberbischofsheim amp oldid 206103677