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Eine Judische Gemeinde in Gerardmer im Departement Vosges in der franzosischen Region Lothringen bestand seit den 1840er Jahren als der Ort sich von einem Dorf zur Kleinstadt entwickelte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Gemeindeentwicklung 4 Friedhof 5 Chalet Cahen d Anvers 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie ersten judischen Bewohner kamen aus dem Elsass um in Gerardmer und Umgebung Handel zu treiben Um 1850 waren ca 20 judische Bewohner ansassig und in der Folgezeit stieg ihre Anzahl kontinuierlich So entstand eine judische Gemeinde die einen Raum als Betsaal mietete und 1864 Isaac Bloch 1833 in Rosheim 1893 in Gerardmer als ministre officiant anstellte Dieser Betsaal wurde 1890 von Alfred Paris einem Textilfabrikanten und Mitglied der Gemeinde gekauft und der judischen Gemeinde zur Verfugung gestellt Bis zur deutschen Besatzung 1940 wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde dort der Gottesdienst abgehalten Bereits Anfang der 1930er Jahre war es schwierig die notwendige Zahl religionsmundiger Manner Minjan zu erreichen Die wenigen judischen Bewohner des Ortes waren integriert und auch am politischen Leben beteiligt Der Handler Leon Weil war von 1919 bis 1935 Gemeinderat und Fernand Bloch Kasegrosshandler war in den 1930er Jahren stellvertretender Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes Die Juden von Gerardmer lebten wie in anderen Orten der Vogesen auch vor allem vom Viehhandel als Metzger oder vom Handel mit Kase und Textilien So besass die Familie Weil ein grosses Geschaft gegenuber der Kirche Nathan Levy errichtete Anfang des 20 Jahrhunderts eine Weberei die der wichtigste Arbeitgeber im Ort wurde 1906 mit 96 1921 mit 159 und 1936 mit 216 Beschaftigten Nationalsozialistische Verfolgung BearbeitenGerardmer wurde am 22 Juni 1940 von deutschen Truppen besetzt Im Ort befanden sich zu dieser Zeit viele Bewohner aus dem Elsass und Lothringen die ab September 1939 von der franzosischen Regierung evakuiert worden waren darunter auch Juden Der Teil der judischen Gemeinde der nicht rechtzeitig fliehen bzw untertauchen konnte wurde 1942 bis 1944 deportiert und ermordet Die Verhafteten kamen zunachst in das Lager von Ecrouves in der Nahe von Toul und wurden uber das Sammellager Drancy nach Auschwitz gebracht und dort getotet Unter den Ermordeten waren auch der Textilfabrikant Andre Levy mit seiner Familie Die deutschen Truppen steckten beim Ruckzug im November 1944 den Ort in Brand so dass 85 der Gebaude auch der judische Betsaal zerstort wurden Nur wenige judische Bewohner kamen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Gerardmer zuruck Die Uberlebenden der Familie Levy bauten die Textilfabrik wieder auf und Jean Levy der nach der Ermordung seines Bruders Andre die Firma leitete wurde von 1947 bis 1965 stellvertretender Burgermeister der Gemeinde Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1850 20 Personen1864 48 Personen1867 105 Personen1876 137 Familien1889 112 Personen1899 106 Personen1910 80 Personen1940 40 PersonenFriedhof Bearbeiten1869 errichtete die judische Gemeinde einen eigenen judischen Friedhof neben dem kommunalen Friedhof Chalet Cahen d Anvers BearbeitenWahrend des Zweiten Kaiserreiches 1852 1870 wurde Gerardmer touristisch erschlossen Die Schonheit der Vogesen zog auch die judische Bankiersfamilie Cahen d Anvers an die in der Nahe des Sees ein Chalet bauen liess und dort zahlreiche Gaste aus dem politischen und kulturellen Leben empfing Unter ihnen der Schriftsteller Guy de Maupassant und der Prasident der franzosischen Republik Sadi Carnot 1837 1894 Literatur BearbeitenHenry Schumann Memoire des communautes juives Meurthe et Moselle Meuse et Vosges Editions Serpenoise Metz 2003 ISBN 2 87692 585 0 Weblinks BearbeitenZur Geschichte der judischen Gemeinde Gerardmer Franzosischer Text Judische Gemeinden im Departement Vosges Bruyeres Charmes Epinal Gerardmer Lamarche Le Thillot Mirecourt Neufchateau Rambervillers Raon l Etape Remiremont Saint Die des Vosges Senones Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Gerardmer amp oldid 237909899