Isisknoten, auch Isisblut oder Tit-Amulett genannt, bezeichnet ein Amulett in einer abgewandelten Form des Anch-Zeichens
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Bedeutung Bearbeiten
Die Bezeichnung Isisblut geht auf die Besprechungsformel „dein Blut gehört dir, Isis“ und später in abgewandelter Form „o Blut der Isis“ im Ägyptischen Totenbuch zurück. Über die ursprüngliche Bedeutung des Zeichens ist hingegen nichts bekannt. Es ist bereits im Alten Reich als heiliges Symbol belegt. Im Neuen Reich wird es als „Isisknoten“ bezeichnet und fungierte so vermutlich als Symbol der Göttin Isis als Gegenstück zum Djed-Pfeiler, der Attribut ihres Gatten Osiris ist. Es besteht jedoch eine eindeutige Beziehung zur Göttin Isis, und in der Spätzeit trägt diese das Zeichen als Gewandknoten, der auch bei Darstellungen des Osiris in Gräbern zu finden ist.
Das Binden und Lösen von Knoten war zudem in der Magie des Alten Ägypten von großer Bedeutung.
Beispiele der Verwendung Bearbeiten
Der Isisknoten fand unterschiedliche Verwendung, vorwiegend jedoch als Amulett oder als Dekor. Für Amulette wurde Karneol (altägyptisch ḥrst - hereset), rote Fayence oder Glas verwendet.
- Als Amulett stellte es für schwangere und gebärende Frauen einen sehr bedeutenden Schutz dar. Es wurde aber auch dem „verklärten“ Verstorbenen (Maa-cheru – „wahr an Stimme“) mitgegeben und um den Hals gelegt. Spruch 156 des ägyptischen Totenbuches legt nicht nur fest, aus welchem Material es gefertigt sein soll (Karneol beziehungsweise Jaspis), sondern gibt auch Anweisung für die Anwendung, die in einer sogenannten Nachschrift zum Spruch festgelegt ist:
- In Dekorationen auf Tempelwänden oder Sarkophagen findet sich das Symbol immer wieder zusammen mit dem Djed-Pfeiler oder dem Anch-Zeichen, wobei der Djed-Pfeiler den Gott Osiris und der Isisknoten die Göttin Isis symbolisiert. Beide Symbole in Verbindung mit den Sprüchen 155 zum Djed-Pfeiler und 156 zum Isisknoten sollen den Verstorbenen durch die Zaubermacht der Isis schützen.
- Nefertari, die Große königliche Gemahlin Ramses II., ist in ihrem Grab QV66 im Tal der Königinnen mehrfach in einem Gewand abgebildet, das mit einem roten Isisknoten gebunden ist.
- Ein Senetspiel Amenophis III., das in dessen Grab WV22 gefunden wurde, ist an den Außenseiten mit Isisknoten verziert.
Literatur Bearbeiten
- Hans Bonnet: Isisblut. In: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 332 f.
- Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Isisknoten. In: Kleines Lexikon der Ägyptologie. Harrassowitz, Wiesbaden 1999, ISBN 3-447-04027-0, S. 133.
- Manfred Lurker: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter. Scherz, Bern/ München/ Wien 1998, ISBN 3-502-16430-4, S. 109.
- Ian Shaw, Paul Nicholson: Reclams Lexikon des Alten Ägypten. Reclam, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-010444-0, S. 310.
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Rainer Hannig: Hannig-Lexika: Die Sprache der Pharaonen. (2800-950 v. Chr.). Band 1: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch. 5. Auflage. von Zabern, Mainz 2009, ISBN 978-3-8053-1771-9, S. 1080.
- Erik Hornung: Das Totenbuch der Ägypter. Unveränderter fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe 1979, Artemis & Winkler, Düsseldorf/ Zürich 1997, ISBN 3-7608-1037-3, S. 511.
- Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 2000, S. 332.
- Lucia Gahlin: Ägypten - Götter, Mythen, Religionen. Edition XXL, Reichelsheim 2001, ISBN 3-89736-312-7, S. 196.
- Lucia Gahlin: Ägypten - Götter, Mythen, Religionen. Reichelsheim 2001, S. 196.
- Günther Roeder: Urkunden zur Religion des Alten Ägypten. Diederichs, Jena 1923, S. 290.
- Auszug aus Erik Hornung: Das Totenbuch der Ägypter. Düsseldorf/ Zürich 1997, S. 336.
- Manfred Lurker: Lexikon der Götter und Symbole der alten Ägypter. 1998, S. 109.
- Erik Hornung: Das Totenbuch der Ägypter. Düsseldorf/ Zürich 1997, S. 511.