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Als Extinktion von lateinisch extinctio Ausloschung bezeichnet man in der Astronomie die Schwachung des Lichts von Himmelskorpern beim Durchgang durch die Erdatmosphare oder interstellare Materie Unter dem Begriff Extinktion wird die Schwachung durch Absorption im durchquerten Medium sowie durch Streuung zusammengefasst vgl Extinktion Optik Diese Schwachung ist von der Wellenlange abhangig also mit einer Verfarbung verbunden Sie hangt ausserdem vom Volumen der durchstrahlten Atmosphare sowie von deren spezifischen Gehalten an Wasserdampf Kohlenstoffdioxid Ozon Wolken und Aerosol ab Inhaltsverzeichnis 1 Extinktion in der Erdatmosphare 2 Interstellare Extinktion 3 Siehe auch 4 WeblinksExtinktion in der Erdatmosphare BearbeitenDie Extinktion in der Erdatmosphare hangt vom Standort der Wellenlange und der Zenitdistanz ab Steht ein Stern oder ein anderer Himmelskorper nahe dem Horizont so ist der Weg durch die Atmosphare langer und die Lichtschwachung grosser Die atmospharische Extinktion nimmt also mit der Zenitdistanz zu Im Zenit macht sie auf Meereshohe etwa 0 28 mag 23 aus und wird im Wesentlichen je zur Halfte aus der Rayleigh Streuung an den Luftmolekulen und der Streuung an Aerosolpartikeln verursacht Da blaues Licht in der Atmosphare starker gestreut wird als rotes Licht erscheinen Gestirne in Horizontnahe rotlich und der Himmel blaulich Interstellare Extinktion Bearbeiten nbsp Interstellare Extinktionskurve Skizze mit zunehmender Frequenz auf der x Achse Der Extinktionsparameter A l displaystyle A lambda nbsp ist durch den Entfernungsmodul gegeben Die Extinktion im interstellaren Medium entsteht hauptsachlich durch interstellaren Staub Fur verschiedene Sichtlinien in unserer Milchstrasse sind die Extinktionswerte durch die unregelmassige Struktur des interstellaren Mediums sehr verschieden Der Extinktionsparameter A l displaystyle A lambda nbsp ist definiert durch den Entfernungsmodul m M displaystyle m M nbsp A l m l M l 5 log d 1 displaystyle A lambda m lambda M lambda 5 log d 1 nbsp Dabei bezeichnen m l displaystyle m lambda nbsp die scheinbare Helligkeit bei der Wellenlange l displaystyle lambda nbsp M l displaystyle M lambda nbsp die absolute Helligkeit bei der Wellenlange l displaystyle lambda nbsp d displaystyle d nbsp die Entfernung der Quelle in Parsec Die Extinktion in Abhangigkeit von der Wellenlange wird als Extinktionskurve dargestellt siehe Abbildung Im optischen Bereich vgl UBV System variiert die Extinktion nur wenig ist jedoch nicht konstant der blaue Anteil wird starker absorbiert gestreut als der rote Dies fuhrt dazu dass anfanglich weisses Licht durch die interstellare Extinktion nicht nur abgeschwacht sondern auch rotlich verfarbt wird Im Bereich der Infrarot und Radiowellen linker Teil des Diagramms ist die interstellare Extinktion sehr klein d h in diesen Spektralbereichen kann man z B das galaktische Zentrum nahezu ungestort beobachten Im hochenergetischen Spektrum wachst die Extinktion dagegen sehr stark an Eine genaue Erklarung des Verlaufs der Extinktionskurve ist zurzeit noch nicht moglich da es noch kein konsistentes Modell fur die Zusammensetzung des interstellaren Staubs gibt Der UV Bump bei 220 nm wird wahrscheinlich durch Graphitteilchen verursacht Siehe auch BearbeitenFarben Helligkeits DiagrammWeblinks BearbeitenStandardwerte fur die Atmospharische Extinktion Memento vom 17 Juni 2006 im Internet Archive engl Erklarung mit Kurven fur die Atmospharische Extinktion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Extinktion Astronomie amp oldid 223373342 Interstellare Extinktion