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Interpolation wortliche Ubersetzung Zwischenrechnen bezeichnet in der digitalen Fotografie ein Verfahren zur Erzeugung von Bildinhalten zwischen verschiedenen Pixeln eines Bildes Dichteinterpolation innerhalb einzelner Pixel Farbinterpolation Interpolation ist ein notwendiger Bestandteil des Signalverarbeitungsweges digitaler Bilder da alle Anderungen an der Pixelmenge und der Farbe nur hiermit realisiert werden konnen Im gesamten Verarbeitungsweg zwischen Bilderzeugung und darstellung wird mehrfach interpoliert dabei entsteht immer ein Scharfeverlust Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Dichteinterpolation 3 Farbinterpolation 4 Interpolationsmethoden 4 1 Pixelwiederholung 4 2 Bilineare Interpolation 4 3 Bikubische Interpolation 5 Vergleiche verschiedener Interpolationsverfahren 5 1 Vergleich bei Dichteinterpolationen 5 2 Vergleich bei Farbinterpolationen 6 WeblinksGrundlagen BearbeitenJedes Pixel transportiert auf zwei Arten Bildinformationen Im Zusammenspiel mit anderen Pixeln nur alle Pixel zusammen ergeben ein Bild Dies wird durch die Punktdichte dargestellt Innerhalb des Pixel Helligkeit amp Farbe Dies wird durch die Farbtiefe dargestellt nbsp Gemeinsam mit der Punktdichte bildet die Farbtiefe die Matrix jeder Rastergrafik Ein Pixel ist das kleinste Element jeder Rastergrafik In jeder Bildverarbeitungskette Beispiel Kamera Bildschirm Speicher Drucker wird die Punktdichte und Farbe jedes Bildes mehrfach geandert Das ist u a durch die Anpassung des Bildes an das bilddarstellende Medium notwendig Typisch dafur sind die Unterschiede zwischen Bildschirm und Drucker da beide jeweils spezielle Punktdichten benotigen und unterschiedliche Farbraume benutzen Mittels Interpolation wird die Pixelmenge um den gewunschten Wert erhoht oder verringert sowie bei Farb und Helligkeitsanderungen der neue Farbwert ermittelt Durch dieses Zwischenrechnen entstehen keine neuen Bildinformationen sondern immer nur Zwischenwerte auf Basis der ursprunglichen Informationen nbsp Interpolation zwischen einem blauen Quadrat und einem roten Kreis Dabei wird die Lucke zwischen beiden Objekten mit Zwischenwerten in Farbe und Form gefullt In der digitalen Fotografie werden Farbe und Pixelmenge interpoliert Dichteinterpolation BearbeitenDie Pixelmenge aller digitalen Bilder muss mehrfach geandert werden Exemplarisch kann das am nebenstehenden Fischbild beobachtet werden das Originalbild ist 800 300 Pixel gross in der Darstellung eines durchschnittlichen Internetbrowsers wird dieses Bild gerade mit ca 216 82 Pixel angezeigt ein Ausdruck in 20 cm Breite bei 300dpi wurde dagegen eine Menge von 2362 886 Pixeln notwendig machen Die Verringerung oder Erhohung der Pixelmenge wird durch Interpolation erreicht Beispiel fur die Interpolation der Punktdichte nbsp Statt 4 Pixel C D I J werden 25 Pixel a b c benotigt Diese zusatzlichen Pixel konnen mit verschiedene Methoden errechnet interpoliert werden In jedem Fall entstehen neue Bildpunkte aber keine neuen Informationen Der Fisch im Musterbild besteht aus 25 20 Quadraten Wie wurde die Dichteinterpolation auf 17 13 Quadraten oder auf 27 21 Quadraten aussehen Diese nicht ganzzahligen Zwischenrechnungen stellen das Kernproblem aller Interpolationen dar und sind die Ursache fur verschiedene Interpolationsmethoden nbsp Die linke Linie wurde durch die Interpolationsart Pixelwiederholung die rechte Linie durch bikubische Interpolation errechnet Das Ergebnis ist links eine scharfe aber luckenhafte Linie rechts eine unscharfe aber luckenarme Linie Farbinterpolation Bearbeiten nbsp Musterbild mit FischDie Farb und Helligkeitsinformationen von Pixeln werden gemeinsam in der Farbtiefe eines Bildes gespeichert In der Bildverarbeitungskette werden die Farbinformationen eines digitalen Bildes mehrfach geandert innerhalb der Farbtiefe Exemplarisch kann das erneut am nebenstehenden Fischbild beobachtet werden wird das Fischbild gedruckt sieht die Farbe des Ausdrucks immer anders aus als die Darstellung der Farbe am Bildschirm jeder Bildschirm stellt zumindest geringfugig die Farbe des Fischbildes anders dar als ein anderer BildschirmBeispiel fur die Interpolation der Farbe nbsp Identische Vergrosserung eines 4 4 Pixel grossen Bildes mittels Pixelwiederholung Es werden neue Pixel dazugerechnet die Farbe wird dabei nicht verandert nbsp Vergrosserung der gleichen Vorlage mittels bilinearer Interpolation Dabei wird die gleiche Menge neuer Pixel zwischengerechnet aber zusatzlich die Farbe verandert nbsp Vergrosserung der gleichen Vorlage mittels bikubischer Interpolation Dabei wird ebenso die gleiche Menge neuer Pixel zwischengerechnet und auch die Farbe verandert Ein digital fotografiertes Bild wird meist mit 3 Farbkanalen in Rot Grun und Blau bearbeitet Im haufigsten Fall besitzt jeder Farbkanal 256 Abstufungen 8bit Wie wurde eine Farbanderung im Fischbild aussehen beispielsweise eine Halbierung der Helligkeit der hellblaue Untergrund besitzt einen Cyanwert von 206 eine Halbierung ergibt 103 der blaue Fisch besitzt einen Blauwert von 255 eine Halbierung ist hier nicht moglich da die Farbkanale nur ganzzahlige Abstufungen zulassen Es hangt vom verwendeten Interpolationsverfahren ab welcher neue Blauwert nach der Helligkeitsanderung vorhanden ist nbsp Das Farbspektrum des Fotos links umfasst ca 200 Stufen damit wird die Farbtiefe von 256 Stufen nicht komplett ausgenutzt Im rechten Foto wurde eine einfache Kontrasterhohung durchgefuhrt die das Farbspektrum des Fotos auf 256 Stufen angehoben hat Tonwertspreizung Die vorher 200 Stufen konnen nicht identisch auf nachher 256 Stufen ubertragen werden Die konkreten Farbwerte werden durch das Interpolationsverfahren bestimmt Symbolisiert werden die durch diese Veranderung entstehenden Lucken im Farbspektrum durch eine luckenhafte Anzeige im Histogramm Diagramm unter dem Foto Interpolationsmethoden BearbeitenAus mathematischer Sicht bedeutet Interpolation Zwischenwertermittlung Dabei werden aus den bekannten Pixelwerten eines Bildes die neuen Werte mittels Interpolationsalgorithmen berechnet Der wesentliche Unterschied bei den verschiedenen Interpolationsmethoden liegt in der Auswertung der bekannten Pixelwerte und der daraus resultierenden Festlegung der neuen Bildinhalte Die Gemeinsamkeit aller Interpolationsmethoden ist Auswirkung auf den Inhalt von Punktdichte und Farbtiefe In jeder Bildverarbeitungskette wird oft mehrfach interpoliert Dabei kommt es immer auch zu nicht ganzzahligen Anderungen Durch diese Art der Anderung entsteht ein Verlust an Information und damit ein Verlust an Scharfe Durch diesen systembedingten Scharfeverlust dominiert bei der Wahl des Interpolationsverfahrens immer der Einfluss auf den Scharfeeindruck nbsp Der Scharfeeindruck bestimmt die Wahl des Interpolationsverfahrens In der Mitte sind zwei Versionen eines Gesichtes zu sehen Die meisten Betrachter empfinden bei dem rechten Foto einen hoheren Scharfeeindruck weil kontrastreicher In den Vergrosserungen aussen ist deutlich zu erkennen dass das linke Bild mehr Scharfe mehr Detailreichtum enthalt Scharfe und Scharfeeindruck sind zwei verschiedene Dinge Typische Interpolationsmethoden sind Pixelwiederholung bilineare Interpolation und bikubische Interpolation Diese basieren auf dem Verfahren eines Rekonstruktionsfilters Pixelwiederholung Bearbeiten Bei der Pixelwiederholung auch Nearest neighbor nachster Nachbar genannt wird jedem Pixel des Ausgabebildes der Farbwert des nachstgelegenen Pixels des Eingabebildes zugewiesen Bei der Verringerung von Punktdichten oder nicht ganzzahligen Anderungen werden einige der vorhandenen Pixelwerte geloscht Die Verkleinerung von Bildern mit dieser Methode kann zu starken Alias Effekten fuhren die sich als Bildartefakte aussern Bei der Vergrosserung mittels Pixelwiederholung kommt es zu einer klotzchenartigen pixeligen Darstellung Bilineare Interpolation Bearbeiten nbsp Bei bilinearer Interpolation wird ein Farbwert aus den vier nachstgelegenen Farbwerten berechnet Bei der bilinearen Interpolation wird der Farbwert eines Pixels des Ausgabebildes aus den vier benachbarten Farbwerten des Eingabebildes interpoliert Bei der Verringerung von Punktdichten oder nicht ganzzahligen Anderungen werden dadurch einfache Wertetendenzen Beispiel starke Helligkeitsanderungen berucksichtigt Bikubische Interpolation Bearbeiten Diese Methode benutzt analytische Funktionen also die Berucksichtigung von Tendenzen uber die Nachbarpixel hinaus zur Neuberechnung Dabei wird ein Farbwert des Ausgabebildes aus den benachbarten Farbwerten des Eingabebildes mittels kubischen Splines interpoliert Es gibt mehrere gebrauchliche kubische Splines mit unterschiedlichen Eigenschaften der Begriff bikubische Interpolation ist daher mehrdeutig Bei der Verringerung von Punktdichten oder nicht ganzzahligen Anderungen entstehen hierbei deutlich weichere Ubergange zwischen den neuen Pixeln als bei der einfachen Pixelwiederholung Das Bildbearbeitungsprogramm GIMP Version 2 7 verwendet Catmull Rom Splines Bei diesem Spline Typ kommt es zum Uberschwingen der Farbwerte an Kanten was sich als Scharfung des Bildes aussert Das Bildbearbeitungsprogramm Paint NET Version 3 36 hingegen verwendet kubische B Splines welche zu einer verschwommeneren Darstellung fuhren Vergleiche verschiedener Interpolationsverfahren BearbeitenVergleich bei Dichteinterpolationen Bearbeiten nbsp Vergrosserung durch Pixelwiederholung nbsp Vergrosserung durch bilineare Interpolation nbsp Vergrosserung durch Rekonstruktion mit einem separablen Catmull Rom Filter bikubische Interpolation nbsp Vergrosserung durch Rekonstruktion mit einem separablen kubischen B Spline Filter bikubische Interpolation Vergleich bei Farbinterpolationen Bearbeiten nbsp Die Originaldatei jede Farbe ist 3 3 Pixel gross gewesen wurde mittels Pixelwiederholung in einem ganzzahligen Verhaltnis interpoliert dabei entstehen keine Informationsveranderungen nbsp Der einzige Unterschied zum Originalbild links ist die mehrfache Halbierung und Verdopplung der Helligkeitswerte Dieses enthalt eine nicht ganzzahlige Anderung die sich als Farbanderung deutlich macht nbsp Die bikubische Interpolation der Originaldatei deutlich sind die weicheren Ubergange erkennbar U a entsteht daraus auch eine Veranderung innerhalb der Farbtiefe siehe Histogramm in der Mitte das bikubisch interpolierte Bild enthalt deutlich weniger Lucken in der Tonwertverteilung als das durch Pixelwiederholung interpolierte Bild nbsp Die bikubische Interpolation des daruberliegenden Bildes die Unterschiede zum linken Bild entstehen durch die unterschiedlichen Ausgangswerte Weblinks BearbeitenBildverarbeitung in der Praxis von Rainer Steinbrecher in der 2 uberarbeiteten Auflage als Download Version PDF 6 1 MB 1 Auflage ISBN 3 486 22372 0 u a Kapitel Bildverbesserung S 122 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Interpolation Fotografie amp oldid 208258881