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Weite Teile dieses Artikels sind nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Geschichte des Instituts fur Phytopathologie begann am 1 April 1920 mit der Errichtung einer Zweigstelle der Biologischen Reichsanstalt in Aschersleben Daraus entwickelte sich eine bedeutende phytopathologische Forschungseinrichtung mit dem besonderen Schwerpunkt auf der pflanzlichen Virologie Die Geschichte des IFP als eigenstandiges Institut endete am 2 Januar 1992 mit der Umwandlung in einen Teil der Bundesanstalt fur Zuchtungsforschung die ihrerseits am 1 Januar 2008 im Julius Kuhn Institut aufging Inhaltsverzeichnis 1 Die Zweigstelle der Biologischen Reichsanstalt 2 Die Entwicklung des Instituts fur Phytopathologie IfP 3 Die Uberfuhrung in die Bundesanstalt fur Zuchtungsforschung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDie Zweigstelle der Biologischen Reichsanstalt BearbeitenAm 1 April 1920 wurde in Aschersleben eine Zweigstelle der Biologischen Reichsanstalt BRA gegrundet 1 Fur die Etablierung der Zweigstelle in Aschersleben gab es mehrere Grunde So zeichnet sich das Gebiet am nordostlichen Harzrand durch tiefgrundige und landwirtschaftlich sehr produktive Boden aus Durch die geringen Niederschlagswerte im Regenschatten des Harzes hatte sich die Region mit den Stadten Quedlinburg Aschersleben und Bernburg zu einem Zentrum der Saatgutvermehrung und Pflanzenzuchtung in Mitteldeutschland entwickelt Die Anbauer und Zuchter erkannten dass sich Ernteverluste durch Krankheiten und Schadlinge einschranken liessen wenn ihre Ursache erforscht geeignete Massnahmen dagegen entwickelt und diese rechtzeitig eingesetzt werden Auch wenn anfangs das Interesse der Stadt Aschersleben fur finanzielle Verpflichtungen zur Einrichtung einer Zweigstelle vor Ort sehr begrenzt war stellte sie vier Raume im ehemaligen Stadtischen Schlachthof in der Hecklinger Strasse zur Verfugung Hier wurde auch eine Dienstwohnung fur den Zweigstellenleiter eingerichtet Anfangs arbeiteten in der Zweigstelle lediglich ein Botaniker und ein Entomologe unterstutzt durch funf technische Mitarbeiter Erster Leiter der Zweigstelle war der Botaniker P Rabbas Ihm stand anfangs W Ext zur Seite spater kam der Entomologe J Wille hinzu Das Konzept der Zweigstelle sah vor allem die Erforschung von Krankheiten und Schadlingen im Gemuseanbau vor Die anfanglichen Arbeitsbedingungen waren recht provisorisch es gab kein Gewachshaus und die Versuchsfelder befanden sich teilweise am anderen Ende der Stadt Daher wurde eine Verlegung nach Quedlinburg in Betracht gezogen letztendlich stimmte jedoch der Ascherslebener Stadtrat fur einen Erhalt der Zweigstelle und stellte Mittel fur den Erwerb und Ausbau des als Westfahlsche Villa bezeichneten Gebaudes sowie eines Gewachshauses zur Verfugung Entscheidend fur diese Verbesserungen waren auch die Bemuhungen von Regierungsrat L Peters dem Nachfolger von Rabbas Unter der Leitung von H Bremer als Nachfolger fur Peters fand ab 1929 die wissenschaftliche Tatigkeit in dem neuen Gebaude einen raschen Aufschwung dokumentiert durch zahlreiche Veroffentlichungen Besonders erwahnenswert sind Untersuchungen zur Biologie und Bekampfung von Kohl und Zwiebelfliege die Bekampfung samenubertragbarer Krankheitserreger durch Saatgutbeizung die Bekampfung des Zwiebelbrandes durch Inkrustierung sowie die Vermutung dass die Gelbstreifigkeit von Zwiebelsamentragern durch ein Virus verursacht wird Ende 1935 musste Bremer auf Grund der Rassengesetzgebung aus dem Staatsdienst ausscheiden Er verliess Deutschland und arbeitete dann als Entomologe in der Turkei Nach dem Krieg ubernahm er ein Institut der Biologischen Bundesanstalt BBA in Neuss Ab 1937 leitete der bereits seit 1929 in Aschersleben arbeitende Entomologe Langenbruch die Zweigstelle Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges verringerte sich durch Einberufung die Zahl der Mitarbeiter so dass nur der Leiter als Wissenschaftler verblieb Kurz vor Kriegsende traf K 0 Muller in der Zweigstelle ein der bisher in Berlin Dahlem die Dienststelle fur Vererbungslehre und Angewandte Zuchtungsforschung geleitet hatte und hier nach Kriegsende bis zu seiner Versetzung nach Halle Ende 1945 die Leitung ubernahm Neuer Leiter der Zweigstelle wurde der aus dem Krieg zuruck gekehrte Maximilian Klinkowski Er fuhrte die Zweigstelle uber die Nachkriegszeit und baute sie in den folgenden Jahren zu einem wissenschaftlich bedeutenden Institut fur Phytopathologie auf Die Entwicklung des Instituts fur Phytopathologie IfP BearbeitenAm 1 Juli 1952 wurden die in den Landern Brandenburg und Sachsen Anhalt gelegenen Zweigstellen der BZA in die neu gegrundete Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften DAL ubernommen und die Zweigstelle Aschersleben bekam als Institut fur Phytopathologie Aschersleben IfP den Rang eines selbstandigen Instituts mit M Klinkowski als Direktor Schwerpunkt des Institutes waren grundlagenorientierten Untersuchungen zur Diagnose Entstehung und Ubertragung von Pflanzenkrankheiten und zum Schadlingsbefall an Kulturpflanzen Unter Leitung von KlinKowski erfolgte kontinuierlich die Erweiterung des Aufgabengebietes und der Forschungskapazitat zu einem Schwerpunkt phytopathologischer Forschung in der DDR Wesentlich war hierbei auch die enge Nachbarschaft zum Institut fur Genetik und Kulturpflanzenforschung dem heutigen Leibniz Institut fur Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung IPK mit seiner Genbank in Gatersleben dessen Direktor H Stubbe gleichzeitig als Prasident der DAL fungierte Wahrend bis dahin vornehmlich Krankheiten und Schadlinge an Gemusekulturen bearbeitet wurden erweiterte sich nach und nach die Forschung auf weitere Kulturpflanzen wie Getreide Zuckerruben Kartoffeln bestimmte Obstarten und andere Kulturen Besonders die pflanzliche Virologie wurde immer mehr zu einem Forschungsschwerpunkt entwickelt Dies war verbunden mit einer Erweiterung des personellen Bestandes sowie dem Neubau von Labor und Wirtschaftsgebauden sowie Gewachshausern So wurden in den Jahren 1954 und 1957 zwei neue Laborgebaude errichtet Die Westphalsche Villa diente weiterhin lediglich als Verwaltungsgebaude Bis zu diesem Zeitpunkt konnten die wissenschaftlichen Kontakte zu Kollegen in der Bundesrepublik und in westlichen Landern gepflegt werden und wechselseitige Instituts und Tagungsbesuche waren moglich In den folgenden Jahren bedingte die rigorose Abgrenzungspolitik der DDR einen Abbruch der bis dahin bestehenden Kontakte Lediglich einzelnen Wissenschaftlern wurde ein Besuch internationaler Tagungen ermoglicht Ausgebaut wurden die Beziehungen zu den sozialistischen Landern und den dortigen Kollegen und in Form von Tagungsbesuchen Konsultationen Studienaufenthalten u a gepflegt Diese umfangreichen Kontakte konnten jedoch nicht den notwendigen Erfahrungsaustausch mit den Kollegen aus den westlichen Lander ersetzen Mit dem Ausbau des Standortes und der Erweiterung des Personals wurde die wissenschaftliche Struktur des IfP auf mehrere Abteilungen ausgeweitet Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt in den meisten dieser Abteilungen war die pflanzliche Virologie In der Virosenforschung sind besonders die Ergebnisse von Klinkowski und dessen Mitarbeitern zum Auftreten und der Bekampfung von Viren verschiedener landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Kulturen einschliesslich des Obstes zu nennen Der Ausbau der Elektronenmikroskopie und der Ultrazentrifugation ermoglichte die Isolierung und Aufreinigung der Viren zur Erzeugung spezifischer Antiseren fur die serologischer Diagnose In der Entomologie verlagerten sich die Untersuchungen die anfangs die Uberwachung und Bekampfung von tierischen Schadlingen insbesondere im Raps und das Auftreten von Spinnmilben in verschiedenen Kulturen betrafen zunehmend auf die Bearbeitung der tierischen Ubertrager pflanzlicher Viren Im Jahr 1970 trat M Klinkowski in den Ruhestand Unter seinen Nachfolgern Dieter Spaar 1970 1972 H J Muller 1972 1976 und H Kleinhempel 1976 1990 wurde der Forschungsstandort kontinuierlich weiter ausgebaut zwei weitere neue Laborgebaude ein Bibliotheksanbau sowie ein kombiniertes Klima und Gewachshaus errichtet Die Mitarbeiterzahl stieg bis auf nahezu 300 Gleichzeitig wuchsen aber auch die Schwierigkeiten unter denen die Forschungsleistungen erbracht wurden vor allem die Unterbindung wissenschaftlicher Kontakte zu Kollegen und Instituten im westlichen Ausland das ubertriebene Sicherheitsdenken als Folge des Kalten Krieges und die politische Indoktrinierung Probleme ergaben sich auch durch die wachsenden Schwierigkeiten bei einer kurzfristigen Beschaffung moderner Forschungsmittel Gerate Chemikalien um schnell auf neue Forschungsrichtungen reagieren zu konnen Eingeschrankt wurde die Entwicklung weiterhin dass durch AdL staatliche Prioritaten in den Forschungsaufgaben vorgegeben wurden die vornehmlich praktische Aspekte hatten Dennoch wurden international beachtete wissenschaftliche Leistungen erbracht und neue Forschungsrichtungen Molekularbiologie Nutzung monoklonaler Antikorper zur Diagnose Einsatz insektenspezifischer Viren zur biologischen Schaderregerbekampfung u a aufgebaut Zu den Pflanzenviren wurde hauptsachlich in der Virosenforschung gearbeitet Bis zum Institutsende 1991 wurde diese Abteilung durch Hartmut Kegler geleitet Wesentliche Arbeiten ab dieser Zeit auf dem Gebiet der Pflanzenvirologie betrafen die Fragen der Virusresistenz von Kulturpflanzen wie Leguminosen und Gemuse Baum und Beerenobst und dem Getreide Durch den engen Kontakt mit dem Institut in Gatersleben und seiner Genbank konnten effektive Systeme fur eine intensive Evaluierung der Getreidesortimente auf Virus aber auch Pilzresistenz aufgebaut werden Mitte der 1980er Jahre entwickelten sich die Untersuchungen zu der virosen Rubenvergilbung und die Bekampfung ihrer Blattlausvektoren an Zuckerrube zu einem Schwerpunkt Durch den Ausbau der modernen Elektronenmikroskopie und der Ultrazentrifugation konnten Viren eingehend untersucht und beschrieben sowie fur physikochemische und immunologische Untersuchungen isoliert werden Parallel mit der Errichtung eines Tierstalls erweiterten sich die Moglichkeiten der serologischen Diagnostik und die Entwicklung von Testkits fur den ELISA Enzyme Linked Immuno Sorbent Assay In die 1980er Jahre fallt auch die Einfuhrung der Hybridomtechnik zur Erzeugung monoklonaler Antikorper Mit der Fertigstellung eines neuen Laborgebaudes begannen in dieser Zeit die molekularbiologischen Arbeiten vor allem zur Klonierung und Sequenzanalyse der DNS und RNS verschiedener Pflanzenviren Die Arbeiten In der Mikrobiologie konzentrierten sich Ende der 1970er Jahre auf bakterielle Erreger wie z B die bakterielle Kartoffelnassfaule sowie bakterielle Obstkrankheiten besonders das Auftreten und die Bekampfung des Feuerbrandes an Kernobst Einen wesentlichen Anteil an der wissenschaftliche Arbeit der Abteilung Mikrobiologie hatte Klaus Naumann der diese von 1967 bis 1968 leitete Die Abteilung wurde spater in Abteilung fur Bakteriologie uberfuhrt und K Naumann 1984 als wissenschaftlicher Abteilungsleiter ernannt In Zusammenarbeit mit der Obstforschung in Dresden begannen Untersuchungen zur Resistenz von Obstsorten gegenuber Feuerbrand Die Analyse parasitarer Rindenkrankheiten in den Obstanlagen bildete zeitweise einen weiteren Schwerpunkt der mikrobiologischen Forschung Erfolgreich wurde die Basis fur eine Zuchtung auf Resistenz gegen die bakterielle Tomatenwelke erarbeitet was zur Zuchtung resistenter Sorten in der Zuchtstation in Eisleben fuhrte 2 Die durch M Schmiedeknecht begonnenen Forschungsarbeiten in der Mykologie wandten sich ab 1981 verstarkt auf Pilzkrankheiten des Getreides insbesondere auf die Resistenz gegen Gelb und Zwergrost Die Arbeiten in der nun in Vektorenforschung umbenannten Entomologie konzentrierten sich immer starker auf die Rolle der Virusvektoren Untersucht wurde die Ubertragung durch Nematoden R Fritzsche Aphiden E Karl Zikaden W Lehmann und Gallmilben G Proeseler In den 1980er Jahren begannen systematische Erhebungen uber das Blattlausauftreten und die Virusbelastung naturlicher Blattlauspopulationen hinsichtlich der Rubenvergilbung In diesem Rahmen wurde auch die Etablierung eine Saugfalle entsprechend dem Rothamsted System durch E Karl initiiert Starkere Beachtung fand auch die Resistenz der Kulturpflanzen gegen tierische Schaderreger u a der Mohre gegen die Mohrenfliege der Zwiebel gegen Nematoden und der Rube gegen Blattlause Mitte der 1980er Jahre erweiterten sich die entomologischen Arbeiten auf die Entwicklung biologischer Verfahren zur Bekampfung von Schadinsekten mittels insektenpathogener Baculoviren Kernpolyeder und Granuloseviren Auf der Basis von Larvenzuchten wurden experimentelleViruspraparate zur Bekampfung der Kohleule und des Apfelwicklers erprobt Begonnen wurde auch Insektenzellkulturen fur eine in vitro Vermehrung der Viren zu etablieren W Lehmann Die Uberfuhrung in die Bundesanstalt fur Zuchtungsforschung BearbeitenMit der politischen Wende in der DDR kam es auch am IfP zu grossen Veranderungen Im April 1990 wurde in einer Wissenschaftlervollversammlung G Proeseler die Institutsleitung ubertragen Das IfP schloss sich wieder mit dem Institut fur Pflanzenschutzforschung in Kleinmachnow zur Biologischen Zentralanstalt zusammen Nach einer Evaluierung durch den Wissenschaftsrat wurden ab 1 Januar 1992 in Aschersleben anstelle des bisherigen Instituts fur Phytopathologie drei Institute der neu gegrundeten Bundesanstalt fur Zuchtungsforschung an Kulturpflanzen BAZ mit etwa 70 festen Mitarbeiterstellen eingerichtet Mit Fertigstellung eines Neubaus dem heutigen Julius Kuhn Instituts in Quedlinburg wurden Ende 2006 die verbliebenen zwei Institute der BAZ nach Quedlinburg verlagert Damit endete die phytopathologische Forschung in Aschersleben Literatur BearbeitenM Klinkowski 40 Jahre phytopathologische Forschung in Aschersleben In 40 Jahre Institut fur Phytopathologie Aschersleben Tag Ber Dt Akad Landwirtschaftswiss Berlin Nr 33 1961 S 5 16 H Richter Maximilian Klinkowski 1904 1971 In Phytopathologische Zeitschrift Band 72 1971 S 1 10 mit Bild und Schriftenverzeichnis H Kegler Die Virusresistenzforschung im Ehemaligen Institut Fur Phytopathologie Aschersleben der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin In Arch Phytopathol Plant Prot 2002 Band 35 S 77 103 doi 10 1080 03235400214214Weblinks BearbeitenInstitut fur Phytopathologie AscherslebenEinzelnachweise Bearbeiten M Klinkowski 40 Jahre phytopathologische Forschung in Aschersleben In Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften Hrsg 40 Jahre Institut fur Phytopathologie Aschersleben Tagungs Bericht Band 33 Berlin 1961 S 5 16 Medaille fur Zuchter In dega galabau de Abgerufen am 2 November 2020 51 757711111111 11 436361111111 Koordinaten 51 45 27 8 N 11 26 10 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Phytopathologie Aschersleben amp oldid 232762640