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Der Industriehof ist ein unter Denkmalschutz stehendes Baudenkmal im Kolner Stadtteil Altstadt Nord Das Buro und Geschaftshaus an der Krebsgasse 5 entstand in den Jahren 1922 und 1923 nach einem Entwurf des Kolner Architekten Jacob Koerfer Industriehof 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAuf dem Gelande des spateren Industriehofes stand zuvor der sogenannte Posthof Nach dessen Niederlegung im Jahr 1913 blieb das 1627 m grosse und in stadtischem Besitz befindliche Grundstuck zunachst unbebaut Wiederholte Versuche es zu veraussern blieben 1914 ohne Ergebnis Der Erste Weltkrieg verhinderte dann in der Folge eine der Lage und Qualitat der Liegenschaft entsprechende Nutzung so dass die Stadt die Flache als Brikett Lagerplatz nutzte 1921 erwarb schliesslich der Architekt Jacob Koerfer das an der Krebsgasse und der Glockengasse gelegene Areal um auf diesem ein Burohaus moderner Pragung in Eigenregie zu errichten 1 112Der in anderthalbjahriger Bauzeit von September 1921 bis zu seiner Nutzungsubergabe am 25 Mai 1923 ausgefuhrte Bau sah von Beginn an im Erdgeschoss Ausstellungs und Ladenlokale und in den daruber liegenden funf Geschossen Buroraume vor Die Zuschnitte konnten dabei entsprechend der Mieterwunsche variieren 1 113 ff Nachdem der Industriehof im Jahr 1930 noch im Eigentum der Grundstucks Aktiengesellschaft Colonia steht 2 gelangt er in den 1930er Jahren an die D A F den unter der Fuhrung von Robert Ley stehenden nationalsozialistischen Arbeiter und Arbeitnehmer Einheitsverband Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der Bau insbesondere in dem an die Glockengasse angrenzenden Bereich der drei der ursprunglich zwolfachsigen Front an der Krebsgasse einschloss stark beschadigt Als Folge der Eigentumerschaft seitens der D A F beschlagnahmte die Militarregierung das Objekt und stellte es unter Zwangsverwaltung Die Rechtsnachfolge trat schliesslich das Land Nordrhein Westfalen an Der zerstorte Teil wurde nach dem Krieg abgetragen und erst im Jahr 1958 unter Leitung des Staatshochbauamtes wieder aufgefuhrt Hierbei wurde nicht auf die Koerfer sche Planung zuruckgegriffen Die verbliebenen neun Achsen des Industriehofes an der Krebsgasse werden nach oben heute mit einem Flachdach entgegen dem ursprunglichen Walmdach abgeschlossen Im Innern entstammt die Ausstattung weitgehend der Wiederherstellung aus den 1950er Jahren die Werksteinfassade ist im Bereich der Schaufensteranlage im Erdgeschoss teilweise ebenfalls verandert Im Jahr 1930 verzeichnet das Adressbuch 28 Hauptmieter und 17 Untermieter unter diesen mehrere Architekturburos Im ersten Obergeschoss haben sich unter anderen die Kolner Filiale der Tuchgrosshandlung Hugo Braunstein A G und die Kleiderstoffgrosshandlung N J Berndorff eingemietet Richard Heinrich Berndorff firmiert unter selbiger Anschrift auch als Konsul des im Industriehof ansassigen Konsulats der Republik China fur West und Norddeutschland 2 Daruber hinaus ist im Industriehof beispielsweise uber mehrere Jahrzehnte die Gewehrfabrik und spatere Waffen und Handlung fur Jagdbedarf Eduard Kettner ansassig Ebenso war das Einrichtungshaus Hans Aldenhoven bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hier beheimatet Die Bezirksregierung Koln unterhielt in den 1960er Jahren dort unter anderem den Fachbereich Wiedergutmachung Derzeit ist einer der Hauptnutzer der Verkehrsverbund Rhein Sieg Die Eintragung des Industriehofes in die Denkmalliste der Stadt Koln erfolgte am 6 Marz 1992 Denkmal Nr 6411 Architektur BearbeitenBei seiner Fertigstellung im Jahr 1923 umfasste der Industriehof eine Fassadenfront von 12 Achsen an der Krebsgasse und sechs Achsen an der Glockengasse Im Bereich des Erdgeschosses war die Grundstucksflache mit ca 1290 m zu etwa 80 uberbaut das Verhaltnis der Verkehrs zur Nutzflache lag bei 1 zu 8 1 116 Koerfer griff im Bereich des Erd und ersten Obergeschosses auf ein Motiv zuruck das Paul Bonatz zuvor am Haus Reifenberg Neumarkt anwandte namlich diese beiden Geschosse mittels pilasterartiger Wandpfeiler zu einem Sockelgeschoss zusammenzufassen 1 114 Daruber kamen zwei Burogeschosse zu liegen Die beiden obersten Buroetagen des sechsgeschossigen Komplexes waren wiederum in ihrer vollen Ausdehnung terrassenformig zuruckgesetzt auf dem Versatz befand sich jeweils ein Umgang An dem Schnittpunkt zur Glockengasse befand sich auf Hohe des ersten Obergeschosses eine uberlebensgrosse mannliche Figur Der Bau dieses Buro und Kontorhauses orientierte sich architektonisch weniger als der noch kurz zuvor von Koerfer errichtete Schwerthof an den fur Koln typischen kleinteiligen ubergiebelten Fassaden Sie entsprach vielmehr dem auch seitens der Politik forcierten Anspruch Koln zu einer westdeutschen Handelsmetropole zu entwickeln die dem Vergleich mit Hamburg standhielt 1 113Literatur BearbeitenWolfram Hagspiel Koln Marienburg Bauten und Architekten eines Villenvororts Stadtspuren Denkmaler in Koln Band 8 2 Bande J P Bachem Verlag Koln 1996 ISBN 3 7616 1147 1 Band 2 S 868 f Jacob Koerfer Klemens Klemmer Jacob Koerfer 1875 1930 Ein Architekt zwischen Tradition und Moderne Beitrage zur Kunstwissenschaft Band 23 scaneg Verlag Munchen 1987 ISBN 3 89235 013 2 Weblinks BearbeitenText der Unterschutzstellung des Stadtkonservators Koln zu dem Industriehof Memento vom 25 Mai 2016 im Internet Archive abgerufen am 11 April 2013 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Klemens Klemmer Jacob Koerfer 1875 1930 Ein Architekt zwischen Tradition und Moderne a b Adressbuch von Koln und Umgegend 1930 Grevens Kolner Adressbuch Verlag Koln 1930 IV Teil S 35750 93808 6 95007 Koordinaten 50 56 17 1 N 6 57 0 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Industriehof Koln amp oldid 208201173