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Ika Freudenberg eigentlich Friederike Freudenberg 24 Marz 1858 in Raubach bei Neuwied 9 Januar 1912 in Munchen war eine fuhrende deutsche Frauenrechtlerin Unter anderem war sie Grunderin und Vorsitzende des Vereins fur Fraueninteressen und Vorstandsmitglied des Bunds deutscher Frauenvereine Ika FreudenbergGrab von Ika Freudenberg auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenIka Freudenberg war die Tochter des Huttenbesitzers Johann Philipp Freudenberg 1803 1890 und dessen Frau Caroline 1817 1893 die aus einer Pfarrersfamilie stammte Als der Vater sich 1866 zur Ruhe setzte zog die Familie nach Wiesbaden wo Ikas alterer Bruder Wilhelm einige Jahre zuvor eine Stelle als Kapellmeister angetreten war 1 Auch Ika Freudenberg erhielt eine professionelle Musikausbildung und wurde Dozentin fur Klavier an einem Wiesbadener Konservatorium 2 Spatestens 1893 begann Ika Freudenberg sich in der Frauenbewegung zu engagieren Sie wurde Mitglied im Verein Frauenbildung Frauenstudium der sich fur bessere Bildungschancen fur Frauen und Madchen einsetzte unter anderem das Frauenabitur und die Zulassung von Frauen zum Studium forderte 1894 zog sie mit ihrer Lebensgefahrtin Emmy Preusser nach Munchen wo sie sich ebenfalls umgehend in der Frauenbewegung zu engagieren begann Bereits wenige Tage nach ihrer Ankunft grundete sie mit den Frauenrechtlerinnen Anita Augspurg und Sophia Goudstikker die Gesellschaft zur Forderung geistiger Interessen der Frau 1899 umbenannt in Verein fur Fraueninteressen Spatestens 1896 ubernahm Freudenberg den Vorsitz des Vereins und behielt dieses Amt bis zu ihrem Tod im Jahr 1912 3 Freudenberg war eine aktive Netzwerkerin Gemeinsam mit Goudstikker mit der sie seit dem Tod Emmy Preussers 1899 zusammenlebte knupfte sie Kontakte zu Schriftstellerinnen wie Ricarda Huch Gabriele Reuter und Lou Andreas Salome auch der Dichter Rainer Maria Rilke und der Satiriker Ernst von Wolzogen gehorten zum Bekanntenkreis der in Goudstikkers und Freudenbergs Haus an der Koniginstrasse am Englischen Garten ein und ausging Durch diese Netzwerkaktivitaten gewannen Freudenberg und Goudstikker der Frauenbewegung zahlreiche Unterstutzende in Schwabinger Intellektuellenkreisen Unter dem Dach des Vereins fur Fraueninteressen entstanden unter anderem Auskunftsstellen fur Frauenberufe berufsstandische Organisationen fur Frauen sowie eine Rechtsschutzstelle fur Frauen Letztere unterstand der Leitung von Sophia Goudstikker die als erste Frau in Munchen auch als Verteidigerin vor erst und zweitinstanzlichen Gerichten zugelassen war 4 Als eine von Ika Freudenbergs erfolgreichen Initiativen fur arbeitende Frauen nennt die Frauenrechtlerin Gertrud Baumer beispielhaft die erfolgreiche Initiierung einer Berufsvertretung fur Kellnerinnen die zu jener Zeit noch kaum arbeitsrechtlichen Schutz besassen 5 Freudenberg engagierte sich zudem im Vorstand des Bunds deutscher Frauenvereine in den sie 1898 gewahlt worden war Bei einem Kongress des Internationalen Frauenrats 1904 in Berlin fuhrte Freudenberg den Vorsitz bei einer hochkaratig besetzten Diskussion uber das politische Wahlrecht der Frau an der auch die Niederlanderin Aletta Jacobs und die US Amerikanerin Anna Howard Shaw teilnahmen Hierin erklarte Freudenberg das Wahlrecht der Frau und damit ihren vollen Anteil an der Gesetzgebung als den Kernpunkt der ganzen Frauenbewegung 6 Anfang 1905 reiste Freudenberg mit Gertrud Baumer nach Italien Von der Reise sind zahlreiche Briefe und Postkarten erhalten die belegen dass Freudenberg auch von unterwegs ihre Vorstandsarbeit fur den Bund deutscher Frauenvereine fortfuhrte 7 Kurz nach der Ruckkehr wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert Sie wurde mehrfach operiert blieb aber im Rahmen ihrer Moglichkeiten weiter in der Frauenbewegung aktiv Noch 1911 leitete sie teils schon mit versagender Stimme Versammlungen 8 Am 9 Januar 1912 starb Ika Freudenberg in Munchen an den Folgen ihrer Krankheit Ihre letzte Ruhestatte fand sie auf eigenen Wunsch auf dem Nordfriedhof in Wiesbaden Zeitgenossinnen und Zeitgenossen schatzten an Freudenberg ihre besonnene Argumentation ebenso wie ihren Humor ihre Feinfuhligkeit und ihre Liebe zum Leben 9 10 Ihre Nachfolgerin als Vorsitzende des Vereins fur Fraueninteressen wurde Luise Kiesselbach Ehrungen BearbeitenDurch Stadtratsbeschluss vom 30 September 2004 wurde in Munchen eine Strasse nach ihr benannt Publikationen BearbeitenDer Bund Deutscher Frauenvereine eine Darlegung seiner Aufgaben und Ziele und seiner bisherigen Entwickelung nebst einer kurzgefassten Ubersicht uber die Thatigkeit seiner Arbeits Kommissionen Mit Marie Stritt Bund Deutscher Frauenvereine Frankenberg Sachsen L Reisel 1900 Ein Wort an die weibliche Jugend Leipzig Verlag der Frauen Rundschau 1903 Ein Manifest gegen das Frauenstimmrecht In Die Frau Monatsschrift fur das gesamte Frauenleben unserer Zeit Heft 16 1908 S 18 25 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Die Frau und die Politik Mit Wilhelm Ohr Nationalverein fur das liberale Deutschland Munchen Heller 1908 Weshalb wendet sich die Frauenbewegung an die Jugend Leipzig Voigtlander 1907 Was die Frauenbewegung erreicht hat Munchen Buchhandlung National Verein 1910 Die Frau und die Kultur des offentlichen Lebens Leipzig C F Amelang 1911 Grundsatze und Forderungen der Frauenbewegung Mit Helene Lange Anna Pappritz Elisabeth Altmann Gottheiner Leipzig 1912 Was die Frauenbewegung erreicht hat Munchen Buchhandlung Nationalverein 1912 Literatur BearbeitenMarita A Panzer Elisabeth Plossl Bavarias Tochter Frauenportrats aus funf Jahrhunderten Pustet Regensburg 1997 ISBN 3 7917 1564 X Heiner Feldhoff Carl Gneist Westerwalder Kopfe 33 Portrats herausragender Personlichkeiten Rhein Mosel Verlag Zell Mosel 2014 ISBN 978 3 89801 073 3 Manfred Berger Freudenberg Friederike in Hugo Maier Hrsg Who is who der Sozialen Arbeit Freiburg Lambertus 1998 ISBN 3 7841 1036 3 S 182ff Bianca Walther Es ist so was Lebendiges drum Ika Freudenberg 1858 1912 und die Munchner Frauenbewegung Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ika Freudenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ika Freudenberg im Literaturportal Bayern Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek Freudenberg Ika Hessische Biografie Stand 2 Oktober 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ika Freudenberg in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Bianca Walther Ika Freudenberg In Digitales Deutsches Frauenarchiv 2023 In https www digitales deutsches frauenarchiv de akteurinnen ika freudenbergEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Pruser Freudenberg Johann Philipp In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 409 f Digitalisat Bianca Walther Es ist so was Lebendiges drum Ika Freudenberg 1858 1912 und die Munchner Frauenbewegung Gertrud Baumer Ika Freudenberg In Dies Gestalt und Wandel Frauenbildnisse F A Herbig 1939 S 412 437 S 418 Baumer 1939 S 424 Baumer 1939 S 425 Marie Stritt 1 Der Internationale Frauenkongress in Berlin 1904 Berlin 1905 S 520 Z B Ika Freudenberg an Marie Stritt 16 3 1905 LAB B Rep 235 01 MF Nr 2603 2604 Digitalisat hier Vgl Baumer 1939 S 429 Baumer 1939 S 426ff Antonius Lux Hrsg Grosse Frauen der Weltgeschichte Tausend Biographien in Wort und Bild Sebastian Lux Verlag Munchen 1963 S 173 Normdaten Person GND 118953400 lobid OGND AKS VIAF 27831284 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Freudenberg IkaALTERNATIVNAMEN Freudenberg FriederikeKURZBESCHREIBUNG deutsche FrauenrechtlerinGEBURTSDATUM 24 Marz 1858GEBURTSORT Raubach bei NeuwiedSTERBEDATUM 9 Januar 1912STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ika Freudenberg amp oldid 233291461