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Als ICE 4 wurde zunachst eine im Jahr 1996 initiierte Projektstudie bezeichnet in der verschiedene Konzepte zur Kapazitatssteigerung im deutschen Schienenpersonenfernverkehr mit speziellen ICE Zugen untersucht wurden Die Erkenntnisse fuhrten nicht zu konkreten Entwicklungen waren also auch nicht die Grundlage fur den ab 2013 gebauten ICE 4 Die Projektstudie sollte Perspektiven uber den zu diesem Zeitpunkt in Entwicklung befindlichen ICE 3 hinaus aufzeigen Das von der deutschen Schienenfahrzeugindustrie in Abstimmung mit der Deutschen Bahn betriebene Projekt ging aus der Erwartung weiterer Verkehrszunahmen im Schienenpersonenfernverkehr hervor In ihm sollten Losungen gefunden werden die Kapazitat unter den Rahmenbedingungen begrenzter Trassenkapazitat insbesondere in Knotenbahnhofen und begrenzter bereits ausgeschopfter Zuglangen 400 Meter weiter zu steigern 1 Durch Doppelstockzuge bzw uberbreite Zuge sollte die Kapazitat je nach Komfortanspruch ohne Taktverdichtung um 30 bis 50 Prozent erweitert werden 2 Die Denkansatze waren stark davon abhangig wie sich die Nachfrageentwicklung bei DB Fernverkehr entwickeln wurde 3 Fahrzeugkonzepte BearbeitenIm Oktober 1996 legten die beteiligten Industrieunternehmen die Ergebnisse ihrer Uberlegungen vor Die Grundvariante Komfort Bistro bot 456 Sitzplatze in beiden Klassen im Vergleich zu 391 des damaligen ICE 3 1 Daraus abgeleitet wurde die Variante High Density Englisch fur grosse Dichte Bei nahezu unverandertem Sitzabstand wurde auf Sitzplatze der 1 Klasse verzichtet und das Bistro durch einen Automaten ersetzt Dieses Konzept diente im Wesentlichen der Demonstration der maximal moglichen Besetzung 1 Eine Doppelstockvariante bot 629 Sitzplatze der 2 Klasse Auf ein Bistro und Sitzplatze der 1 Klasse wurde verzichtet Die Einstiegsturen in diesem Konzept waren auf 1150 Millimeter verbreitert worden das Gepack sollte in raumhohen Gepackablagen abgelegt werden konnen Durch die Anordnung der Wagenubergange im Oberdeck sollte in den Unterdecks eine Art Ruhezone entstehen 1 Gepruft wurden Varianten eines Triebkopfzuges wie auch eines Triebwagenzuges mit verteiltem Antrieb 3 In einem uberbreiten einstockigen Konzept wurde die Wagenbreite auf 3300 Millimeter vergrossert und eine zusatzliche Sitzreihe untergebracht Mit 605 Sitzplatzen nur 2 Klasse wurde nahezu die Zahl der Sitzplatze einer Doppelstockvariante erreicht Die Entwicklung derartiger Zuge hatte zunachst eine vertiefte Untersuchung der notwendigen Infrastruktur erfordert 1 Mit einem Bezugsmass von 3 57 m ware die Fahrzeugbegrenzung der Eisenbahn Bau und Betriebsordnung uberschritten worden Auf den aufkommensstarken Achsen Berlin Koln Stuttgart Munchen und Hamburg Munchen hatten diese Zuge aufgrund einer Reihe von Zwangspunkten nicht fahren konnen 2 Alle Zuge waren als Einsystemzug mit einer installierten Leistung von 8 MW und einer betrieblichen Hochstgeschwindigkeit von 330 km h ausgelegt Wie der ICE 3 verfugten sie uber Wirbelstrombremsen und Audiomodule an allen Sitzplatzen Der Sitzplatzabstand in allen Varianten lag bei 940 Millimeter bei Einzelsitzen sowie 1900 Millimeter bei Vis a vis Bestuhlung 2 Klasse In der 1 Klasse soweit vorhanden lagen diese Werte bei 1005 bzw 1980 Millimeter 1 Die Kosten je Sitzplatz lagen zwischen 83 800 und 100 000 DM ca 42 000 bis 51 000 Euro 2 Neben diesen Fahrzeugkonzepten wurden auch weitere Varianten darunter auch solche mit Neigetechnik untersucht 1 Weitere Entwicklung BearbeitenAus der Projektstudie gingen keine konkreten Entwicklungen hervor da die Deutsche Bahn zunachst keinen unmittelbaren Bedarf fur derartige Fahrzeuge sah und die Betriebseinfuhrung des ICE 2 bis 1999 sowie des ICE 3 bis 2003 grossere Aufmerksamkeit erforderte Lediglich eine Variante mit Uberbreite wurde im Jahr 2000 nochmals eingehend untersucht 1 Nach einer anderen Quelle fuhrten DB Fernverkehr und DB Netz Ende der 1990er Jahre Untersuchungen durch ob Zuge mit einer um 40 cm vergrosserten Fahrzeugbreite auf den hochbelasteten Relationen Berlin Hannover Frankfurt Stuttgart Munchen sowie Berlin Koln Frankfurt eingesetzt werden konnten Ein freizugiger Einsatz im gesamten Streckennetz war von vornherein ausgeschlossen Fur eine uberbreite Fahrzeugvariante hatten nicht zuletzt wirtschaftliche Uberlegungen gesprochen Derartige Fahrzeuge hatten nicht neu konzipiert werden mussen sondern hatten aus dem ICE 3 abgeleitet werden konnen 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Heinz Kurz InterCityExpress Die Entwicklung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in Deutschland EK Verlag Freiburg 2009 ISBN 978 3 88255 228 7 S 275 277 a b c Karl Dietrich Reemtsema Heinz Kurz Anforderungen an die Technologieentwicklung des Systems Eisenbahn aus der Sicht eines zukunftsorientierten Fahrplans In Eisenbahntechnische Rundschau Band 46 Nr 7 8 1997 ISSN 0013 2845 S 419 426 a b c Doppelstock oder extrabreit In Die neuen Gesichter der ICE Familie Sonderdruck aus BahnTech Heft 2 3 1998 S 18 Intercity Express ICE 1 ICE 2 ICE 3 403 406 407 408 ICE 4 ICE 5 ICE L ICE T Erprobung ICE V ICE SNicht mehr eingesetzt ICE TD Triebzuge 930 und 931 ehemals Metropolitan Nicht realisierte Konzepte ICE G ICE M ICE 21 ICE 4 Projektstudie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title ICE 4 Projektstudie amp oldid 235378426