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Hugenworbis ist eine Wustung in der Nahe von Worbis im Landkreis Eichsfeld in Thuringen Uberblick uber die Grabungsstelle der Wustung Hugenworbis Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte der Siedlung 3 Archaologische Erkundung 4 Ergebnisse der Grabungen 5 Niederungsburg 6 Das Glockenloch 7 Spuren 8 Weblinks 9 LiteraturLage BearbeitenHugenworbis lag im Osten des heutigen Landkreises Eichsfeld etwa zwei Kilometer nordostlich von Breitenworbis auf halber Strecke nach Ascherode und nahe der Burg Harburg Sie lag an dem kleinen Bachlauf Mohlbach oder Mehlbach der bei Bernterode Schacht in den Rhin mundet Geschichte der Siedlung BearbeitenDie archaologischen Funde lassen auf eine Besiedlung des Gebietes in der fruhen Eisenzeit vermuten Anhand wellenverzierter Keramik aus dem 9 bis 10 Jahrhundert lasst sich die Entstehung des Dorfes in dieser Zeit belegen Die weiteren Fundstucke stammen aus dem 10 bis 14 Jahrhundert nur noch wenige aus dem 15 und 16 Jahrhundert so dass die Siedlung zu dieser Zeit wohl nicht mehr in vollem Umfang bestanden hat Die erste urkundliche Erwahnung von Hugenworbis erfolgte im Jahr 1268 als die Herren von Huginworbeze als Zeugen auftreten Weitere urkundliche Erwahnungen des Ortes liegen von 1357 und 1358 vor 1549 wurden zwei dem Vorwerk Hugenworbis dienstpflichtige Hofe der Weiden und der Polmannshof erwahnt Das Vorwerk bestand noch im 17 Jahrhundert noch 1675 mussten ihm Frondienste erbracht werden Danach wurde das Vorwerk verkauft die Bewohner siedelten nach Breitenworbis um Archaologische Erkundung BearbeitenDa an der fruheren Dorfstelle ein Bewasserungsspeicher errichtet werden sollte begannen im Mai 1985 archaologische Untersuchungen der Siedlung die sich bis 1989 hinzogen 1986 wurden die Grundmauern eines mutmasslich im 13 Jahrhundert erbauten Hofkomplexes vermutlich aus Fachwerk freigelegt Auch wurden ein zwei Meter tiefer Brunnen vermutlich aus dem 10 Jahrhundert und ein Bestattungsplatz gefunden Ergebnisse der Grabungen BearbeitenMan fand Scherben und Bronzebruchstucke aus der Besiedlung der fruhen Eisenzeit Die Entstehung des Dorfes wird archaologisch mit wellenverzierter Keramik aus dem 9 und 10 Jahrhundert in Verbindung gebracht Das 11 Jahrhundert wird mit Irdenware belegt und aus dem 13 und 14 Jahrhundert sind Hinweise auf die Ausdehnung und die Dauer der Besiedlung gegeben Historiker gehen davon aus dass mit der Zerstorung der benachbarten Haarburg das Dorf 1165 verlassen worden ist Dann fand man Fachwerk und eine dicke Schicht rotgebrannten Lehm mit Flechtwerkabdrucken vorgezogene Mauern und eine verkohlte Holzschwelle sowie im Inneren der Mauern einen Ofen mit Topfkacheln Auch ein Brunnen wurde gefunden und freigelegt Man nimmt an dass das Funde aus dem 10 und 11 Jahrhundert sind Am Rande der Besiedlung lag der Friedhof mit Bestattungsplatz und Skeletten mit Beigaben Ein ehemaliger See wurde auch identifiziert An der Uferzone befand sich Keramik Also wurde die Stelle wieder besiedelt und ein Dorf entwickelte sich Niederungsburg BearbeitenIm Bereich des kleinen Sees fand man Hinweise auf eine Niederungsburg bzw befestigten Adelssitz Die Burg entstand vermutlich mit der Neubesiedlung des Ortes nach 1165 als die benachbarte Harburg zerstort wurden und das Dorf aufgegeben wurde Besitzer der Burg waren unter anderem die im Dienste der Markgrafen von Meissen stehenden Burgmanner der im sudlichen Eichsfeld gelegenen Burg Stein 1358 entsagt Johannes Tenne zu Gunsten seines Bruders Konrad auf das Gut in Hugenworbis 1549 wurde Christof vom Hagen vom Kurmainzer Erzbischof mit einem Vorwerk belehnt Das Glockenloch BearbeitenIm so genannten Glockenloch sollen die Bewohner von Hugenworbis nach einer Sage die Glocken des Ortes versenkt haben um sie im Bauernkrieg vor plundernden Bauernheeren zu verstecken Spuren BearbeitenAn die Siedlung erinnert heute ein im Sommer 1995 errichteter Gedenkstein der neben den freigelegten Grundmauern des Wohnhauses und des Brunnens errichtet wurde Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hugenworbis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Wustung Hugenworbis Geschichte der Wustung und Bilder der archaologischen Erkundung Die Wustung Hugenworbis auf der Internetseite von Landschaften in Deutschland mit Bildern und Karte von Mario KussnerLiteratur BearbeitenPhilipp Knieb Eichsfelder Dorfchroniken Eichsfeld Verlag 2001 Wolfgang Timpel Wustungen im Eichsfeld unter besonderer Berucksichtigung der Wustung Hugenworbis in Haus und Museum Gulden Kreuz Worbis Mecke Druck und Verlag Duderstadt 1992 Wolfgang Timpel Harald Reuss Archaologische Untersuchungen auf der Wustung Hugenworbis bei Breitenworbis Kreis Worbis In Ausgrabungen und Funde Nachrichtenblatt der Landesarchaologie 31 1986 Heft 5 S 231 234 Wolfgang Timpel Fruhmittelalterliche Burgen in Thuringen in Joachim Henning u Alexander T Ruttkay Hrg Fruhmittelalterlicher Burgenbau in Mittel und Osteuropa Bonn 1998 S 151 173 Levin von Wintzingeroda Knorr Die Wustungen des Eichsfeldes Verzeichnis der Wustungen vorgeschichtlichen Wallburgen Bergwerke Gerichtsstatten und Warten innerhalb der landratlichen Kreise Duderstadt Heiligenstadt Muhlhausen und Worbis Gottingen O Hendel 1903 S 620 622 fur Hugenworbis und S 193 194 Klein Berden bzw fur den Kirchhof 51 425578 10 44707 Koordinaten 51 25 32 1 N 10 26 49 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugenworbis amp oldid 225818911