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Hubert Gomerski 11 November 1911 in Schweinheim Aschaffenburg 28 Dezember 1999 in Frankfurt am Main war als deutscher SS Unterscharfuhrer an der Aktion T4 und der Aktion Reinhardt beteiligt Gomerski wurde aufgrund seiner im Vernichtungslager Sobibor begangenen Verbrechen im August 1950 zu lebenslanger Haft verurteilt Hubert Gomerski Johann Niemann Reisefuhrer und Fahrer in Urlaub 1943 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGomerski Sohn eines Werkzeugmachers wuchs mit acht Geschwistern auf Er erlernte nach seiner Schulzeit ab 1927 den Beruf eines Eisendrehers Er wurde 1929 oder 1931 Mitglied der NSDAP und 1931 der SS Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er im November 1939 zu den SS Totenkopfstandarten militarisch ausgebildet und im Januar 1940 zur Berliner Polizei versetzt 1 Im Fruhjahr 1940 wurde Gomerski im Rahmen der Aktion T4 zum Dienst in der NS Totungsanstalt Hartheim verpflichtet wo er Burotatigkeiten verrichtete und spater als Leichenbrenner tatig war Zwischenzeitlich wurde er zur Zentraldienststelle T4 versetzt da ihm bei der Leichenverbrennung ubel wurde Danach wurde er in die NS Totungsanstalt Hadamar versetzt und war wieder mit der Leichenverbrennung der Vergasungsopfer beschaftigt Nach der Einstellung der Morde in Hadamar wurde Gomerski im Rahmen der Aktion Reinhardt im April 1942 in das Vernichtungslager Sobibor versetzt 2 Dort fuhrte er ebenso wie Werner Dubois die Aufsicht im Waldkommando Er galt unter den Haftlingen als grausam Gomerski totete die Gefangenen mit einem Stock in den Nagel eingelassen waren 3 4 Wahrend des Aufstandes von Sobibor befand sich Gomerski auf Urlaub 5 Nach Beendigung der Aktion Reinhardt wurde Gomerski im Spatherbst 1943 wie auch der Grossteil des Personals der Aktion Reinhardt zur Operationszone Adriatisches Kustenland nach Triest versetzt 2 Hier war er Angehoriger der Sonderabteilung Einsatz R die der Judenvernichtung der Konfiszierung judischen Vermogens und der Partisanenbekampfung diente Im Zuge des nahenden Kriegsendes zogen sich Ende April 1945 die Einheiten der Sonderabteilung Einsatz R aus Norditalien zuruck und Gomerski gelangte wieder nach Deutschland Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Gomerski wegen der Euthanasiemorde in Hadamar im sogenannten Hadamar Prozess am 21 Marz 1947 von der Beihilfe zum Mord freigesprochen Aus der Untersuchungshaft wurde Gomerski am 2 Juli 1947 entlassen Anschliessend war er als Kraftfahrer beschaftigt Gomerski war verheiratet und Vater zweier Kinder 1 Aufgrund einer Aussage Josef Hirtreiters der bereits 1946 aufgrund des Ermittlungsverfahrens bezuglich der Totung Behinderter in der Euthanasie Anstalt Hadamar festgenommen und 1951 im ersten Treblinka Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt wurde ermittelte die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen Gomerski und Johann Klier der ebenfalls in Sobibor eingesetzt war 6 Die Verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt am Main beinhaltete als Verfahrensgegenstand die Teilnahme an Massentotungen in Sobibor Im Einzelnen betraf dies die Selektion der Insassen von eintreffenden Bahntransporten sowie die Misshandlung und Erschiessung von Juden Das Verfahren endete am 25 August 1950 mit der Urteilsverkundung Wahrend Klier freigesprochen wurde erhielt Gomerski wegen Mordes in einer unbestimmten Anzahl von Fallen eine lebenslange Zuchthausstrafe 7 Das Urteil wurde 1972 durch den BGH aufgehoben Nach seiner Entlassung wurde 1977 durch das Schwurgericht Frankfurt am Main der Tatvorwurf gegen Gomerski auf Beihilfe zu gemeinschaftlichem Mord reduziert Auch dieses Urteil hob der BGH auf Eine dritte Verhandlung wurde 1981 wegen Verhandlungsunfahigkeit Gomerskis vorubergehend und 1984 endgultig eingestellt Gomerski starb am 28 Dezember 1999 in Frankfurt am Main 8 Literatur BearbeitenGeorg Lilienthal Personal einer Totungsanstalt Acht biographische Skizzen In Hadamar Heilstatte Totungsanstalt Therapiezentrum Herausgegeben von Uta George Georg Lilienthal Volker Roelcke Peter Sandner Christina Vanja Jonas Verlag Marburg 2006 Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen Quellen und Studien Band 12 ISBN 3 89445 378 8 S 283 285 Barbara Distel Sobibor In Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 8 Riga Warschau Vaivara Kaunas Plaszow Kulmhof Chelmno Belzec Sobibor Treblinka C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57237 1 S 376 ff Informationsmaterial des Bildungswerks Stanislaw Hantz e V Schone Zeiten Materialsammlung zu den Vernichtungslagern der Aktion Reinhardt Belzec Sobibor Treblinka Reader LG Frankfurt am Main 25 August 1950 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd VII bearbeitet von Adelheid L Ruter Ehlermann H H Fuchs und C F Ruter University Press Amsterdam 1971 Nr 233 S 275 88 1 Weblinks BearbeitenFoto von Hubert Gomerski Sobibor Prozess Frankfurt Urteil LG Frankfurt am Main vom 25 August 1950 52 Ks 3 50 auf www holocaust history orgEinzelnachweise Bearbeiten a b Sobibor Prozess Frankfurt Urteil LG Frankfurt am Main vom 25 August 1950 52 Ks 3 50 Memento vom 24 September 2010 im Internet Archive auf www holocaust history org a b Brenner Hubert Gomerski Distel Sobibor S 389 siehe Literatur Judische Arbeitskommandos in den Vernichtungslagern auf www deathcamps org Sobibor auf www deathcamps org Kerstin Freudiger Die juristische Aufarbeitung von NS Verbrechen Tubingen 2002 S 38 Justiz und NS Verbrechen Memento des Originals vom 21 Oktober 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www1 jur uva nl Heike Kleffner Miriam Rurup Das vergessene Vernichtungslager Sobibor Uberblick uber die juristische Verfolgung der NS Tater und die Wahrnehmung in der Offentlichkeit auf www klick nach rechts deNormdaten Person GND 133888835 lobid OGND AKS VIAF 15973599 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gomerski HubertKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Unterscharfuhrer beteiligt an der Aktion T4 und der Aktion Reinhardt GEBURTSDATUM 11 November 1911GEBURTSORT Schweinheim Aschaffenburg STERBEDATUM 28 Dezember 1999STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Gomerski amp oldid 229547819