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Hoplia coerulea ist ein Kafer aus der Familie Rutelidae die zu den Blatthornkafern im weiteren Sinn gehort 1 Die Gattung Hoplia ist in Europa mit 39 Arten vertreten 2 Die durch ihre irisierende Farbung auffallende Art coerulea wird nur in Sudwesteuropa gefunden Die auf Mallorca gefundenen Tiere wurden als Unterart Hoplia coerulea cosimii beschrieben 3 diese Auffassung hat sich jedoch nicht durchgesetzt 4 1 Hoplia coeruleaHoplia coerulea MannchenSystematikOrdnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaUberfamilie ScarabaeoideaFamilie RutelidaeGattung HopliaArt Hoplia coeruleaWissenschaftlicher NameHoplia coerulea Drury 1773 Abb 1 MannchenDer Artname coerulea von lat coerulĕus fur blau bezieht sich auf die auffallend himmelblaue Beschuppung des mannlichen Kafers Der Gattungsnamens Hoplia ist von altgr ὀplh hople fur den ungespaltenen Huf abgeleitet und spielt darauf an dass an den Hinterbeinen die Kralle nicht als Krallenpaar ausgebildet ist sondern die Hintertarsen nur noch eine Kralle aufweisen 5 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale des Kafers 2 Biologie 3 Gefahrdung und Schutz 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale des Kafers BearbeitenDer acht bis zehn Millimeter lange Kafer ist plump gebaut Die Oberseite ist beim Mannchen mit irisierend azurblauen Schuppen dicht besetzt beim Weibchen ist die Beschuppung weniger dicht und braun Bei beiden ist die Unterseite gold bis silberfarben beschuppt Die Farbe der Mannchen ist durch die Mikrostruktur der etwa 3 5 Mikrometer dicken Schuppen erklarbar in denen etwa 22 parallele Chitinschichten liegen die auf der Oberseite durch kleinraumig parallel liegende Stabchen beschichtet sind 6 7 Bei Absorption von Wasser verschiebt sich die Farbe in den Bereich von smaragdgrun 8 Der Kopfschild ist am Vorderrand insbesondere an den Ecken aufgeworfen und leicht nach innen gebuchtet 3 Er verdeckt die Oberlippe und die Oberkiefer Die Fuhler sind in beiden Geschlechtern neungliedrig was beispielsweise bei Hoplia praticola nicht der Fall ist Sie enden in einer dreigliedrigen facherformig spreizbaren Keule Der Halsschild ist am Vorderrand am schmalsten und ohne hautigen Saum hinter der Mitte am breitesten Der Hinterrand hat vorspringend Aussenecken und ist kurz davor nach innen ausgerandet Die Beine sind kraftig die Vorderbeine als Grabbeine ausgebildet Die Vorderschienen tragen am Aussenrand drei Zahne von denen der mittlere rechtwinklig von der Schienenflache absteht und dem basalen Zahn genahert ist auf dem Taxobild bei grosserer Auflosung erkennbar Auf der Innenseite fehlt der bewegliche Dorn den wir bei verwandten Arten finden Die breiten Hinterschienen und Hinterschenkel verlaufen annahernd parallel Abb 1 An allen Schienen fehlt ein Enddorn An Vorder und Mitteltarsen sind die Innenklauen deutlich schwacher ausgebildet als die Aussenklaue bei den Hintertarsen fehlt die Innenklaue Alle Klauen sind ungespalten Biologie BearbeitenMan findet den Kafer von Mai bis August auf Wiesen entlang Wasserlaufen von Meereshohe bis in Berglagen 9 10 Er tritt meist gesellig auf Zur Paarungszeit sitzen die Mannchen auf erhohter Stelle Busche hohe Stauden in vollem Sonnenschein Sie verharren regungslos wobei ein oder beide Hinterbeine nach hinten und oben abgespreizt werden Die gewohnlich im Boden oder der Vegetation versteckten Weibchen suchen bei Paarungsbereitschaft unvermittelt die Mannchen auf und kopulieren 7 Bei einer Filmaufnahme wurde eine Kopulationszeit von nur dreizehn Sekunden dokumentiert 11 Fur die Gattung wird angegeben Die Eier werden in die Erde abgelegt Die nach etwa zwei Wochen schlupfenden Larven ernahren sich von Wurzeln 12 Die Imagines ernahren sich hauptsachlich von Sussgrasern 10 Gefahrdung und Schutz BearbeitenDas Ausbreitungsvermogen der Art ist sehr beschrankt an den isolierten Fundstellen dagegen kommt der Kafer oft massenweise vor Durch die anthropogenen Veranderungen entlang der Wasserlaufe verschwinden immer mehr Populationen In Spanien wird der Kafer als gefahrdet eingestuft Als Schutzmassnahmen werden Habitatsschutz und Sammelverbot vorgeschlagen 10 Verbreitung BearbeitenDie Art kommt nur in Westeuropa vor Meldungen liegen nur aus Spanien Frankreich den Balearen und der Schweiz vor 1 In Frankreich fehlt der Kafer nordlich der Loire 9 in Spanien ist sein Vorkommen auf den Nordwesten beschrankt Aus Nordafrika liegen nur alte Funde vor 10 Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Hrsg Die Kafer Mitteleuropas Band 8 Teredilia Heteromera Lamellicornia Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen 1969 ISBN 3 8274 0682 X Einzelnachweise Bearbeiten a b c Hoplia coerulea bei Fauna Europaea Abgerufen am 2 Februar 2012 Hoplia bei Fauna Europaea Abgerufen am 2 Februar 2012 a b Guido Sabatinelli Hoplia coerulea cosimii nueva sottospecie dell isola di Mallorca Baleari Boll Soc Ent ital Genova 122 3 225 227 21 Januar 1991 als PDF E Mico amp E Galante Nuevas sinonimias para las especies del genero Hoplia Illiger Coleoptera Boln Asoc esp Ent 26 1 2 2002 39 43 ISSN 0210 8984 als PDF Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Jean Pol Vigneron Jean Francois Colomer Nathalie Vigneron Virginie Lousse Natural layer by layer photonic structure in the squamae of Hoplia coerulea Coleoptera PHYSICAL REVIEW E 72 061904 2005 doi 10 1103 PhysRevE 72 061904 als PDF a b JP Vigneron M Rassart P Simonis JF Colomer A Bay Possible uses of the layered structure found in the scales of Hoplia coerulea Coleoptera Proc of SPIE Vol 7401 74010B 8 doi 10 1117 12 825465 als PDF M Rassart P Simonis A Bay O Deparis Scale coloration change following water absorption in the beetle Hoplia coerulea Coleoptera PHYSICAL REVIEW E 80 031910 2009 doi 10 1103 PhysRevE 80 031910 als PDF a b Luc Auber Atlas des Coleopteres de France Bd 1 2 Auflage Editions N Boubee amp Cie Paris 1955 a b c d Estefania Mico Eduardo Galante Hoplia coerulea Drury 1773 Categoria IUCN para Espana VU A4ac als PDF Tierpark Lauftext Heinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Hrsg Die Kafer Mitteleuropas Band 8 Teredilia Heteromera Lamellicornia Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Munchen 1969 ISBN 3 8274 0682 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hoplia coerulea Album mit Bildern Videos und Audiodateien Spanische Seite PDF Datei 326 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hoplia coerulea amp oldid 180508964