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Die Hoesch Benzin GmbH war ein Tochterunternehmen der Hoesch AG mit Sitz in Dortmund Das Unternehmen produzierte von 1939 bis 1944 synthetische Kraftstoffe Schmierole Brenn und Treibgase PVC Kunststoffe Paraffine und Kogasin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Hoesch Benzin GmbH wurde 1936 in Dortmund als Tochterunternehmen der Hoesch AG gegrundet Zweck der Gesellschaft war die Herstellung synthetischer Treibstoffe im Fischer Tropsch Verfahren 1 Der Aufbau des Benzinwerks begann 1937 die ursprunglich hauptsachlich zur Herstellung von Benzin geplanten Normaldruck Anlagen wurden noch wahrend der Bauphase auf die Mitteldruck Synthese umgerustet da dies eine hohere Produktion von Paraffinen ermoglichte womit erheblich hohere Erlose zu erzielen waren als fur Dieselkraftstoffe Fahrbenzin oder gar Flugbenzin 2 Das Werk befand sich in der Springorumstrasse unmittelbar neben dem Betrieb der Hoesch Drahtverfeinerung Die Inbetriebnahme erfolgte im Marz 1939 3 Der Koksbedarf des Synthesewerks betrug jahrlich etwa 250 000 Tonnen der von der benachbarten Kokerei der Zeche Kaiserstuhl gedeckt wurde 4 Die Erzeugung synthetischer Produkte lag zunachst bei einer jahrlichen Gesamtkapazitat von 40 000 Tonnen und ab Marz 1942 bei 55 000 Tonnen mit etwa folgender Aufteilung 10 Gasol Treibgas Stadtgas etc 13 Wachse 15 Paraffingatsch 20 Benzin 21 Kogasin I 21 Kogasin II 5 4 Das mittels der Fischer Tropsch Synthese hergestellte Benzin war als Kraftstoff fur Vergasermotoren infolge seiner geringen Klopffestigkeit nur nach Zumischung hochklopffester Treibstoffe insbesondere Benzol geeignet Deshalb begrenzte sich die damalige Benzinproduktion bei Hoesch hauptsachlich auf Leichtbenzin Waschbenzin Wundbenzin Losungsmittel etc Flugbenzin konnte mit dem Verfahren zu dieser Zeit ebenfalls nicht hergestellt werden Dennoch wurden die Erwartungen welche die Unternehmensfuhrung an die Wirtschaftlichkeit dieses Kohleverflussigungsverfahrens gestellt hatte in den Jahren in denen sich das Werk in Produktion befand weit ubertroffen So trugen nach werkseigenen Angaben die Einnahmen der synthetischen Erzeugnisse zur Wertsteigerung der Kohle und zu einer Verbesserung der Ertragslage der Hoesch AG nicht unwesentlich bei 4 Bis Herbst 1944 war das Synthesewerk von den Luftangriffen auf das Ruhrgebiet weitgehend verschont und mit voller Leistung in Betrieb geblieben Dies anderte sich am 12 September 1944 An diesem Tag galt ein alliiertes Bombardement zielgerichtet der Hoesch Benzin GmbH Die Schwere der Angriffe und die Schaden waren derart gross dass alle damaligen Bemuhungen die Werksanlagen zur reparieren sich als sinn und zwecklos erwiesen Die Produktion konnte nicht wieder aufgenommen werden 4 Uber 30 000 Brandbomben 2000 Sprengbomben und 18 Blockbuster trafen das Werk und die benachbarten Betriebsanlagen 3 Der ubriggebliebene Rest sollte nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Bezeichnung Dortmunder Paraffinwerke GmbH weiterproduzieren 6 Das Werk fiel jedoch den Demontagebefehlen der Westalliierten zum Opfer zunachst durch direkte von der britischen Besatzung erlassene Verbotsbestimmungen fur einen Wiederaufbau spater durch die Bestimmungen des Washingtoner Abkommens vom 6 8 April 1949 die die direkte oder indirekte Erzeugung von Benzin Ol und Schmierol aus Steinkohlen oder Braunkohlen durch das Bergius Pier Verfahren die Fischer Tropsch Synthese oder analoge Verfahren verboten 7 4 Siehe auch BearbeitenSchaffgotsch Benzin GmbHWeblinks BearbeitenFruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Hoesch AG in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten John E Lesch Hrsg The German Chemical Industry in the Twentieth Century Springer Science amp Business Media 2013 S 167 Manfred Rasch Industrielle thermisch chemische Kohlenveredlung In Gunter Bayerl Braunkohleveredelung im Niederlausitzer Revier 50 Jahre Schwarze Pumpe Waxmann Verlag 2009 S 66 a b Hoesch Werkzeitschrift Werk und Wir Ausgabe 4 5 1955 S 220 221 S 116 ThyssenKrupp Archiv abgerufen am 3 Juli 2023 a b c d e Hoesch Werkzeitschrift Werk und Wir Ausgabe 3 1954 S 94 97 ThyssenKrupp Archiv abgerufen am 2 Juli 2023 Archive Hoesch Drucksynthese US Bureau of Mines abgerufen am 29 Juni 2023 Hoesch Werkzeitschrift Werk und Wir Ausgabe 8 1957 S 252 Dr Hellmuth Weittenhiller 60 Jahre alt ThyssenKrupp Archiv abgerufen am 29 Juni 2023 Stellungnahme der Industrie und Handelskammer Dortmund E Beckhauser zur Demontage der Fischer Tropsch Synthese Werke Internetportal Westfalische Geschichte abgerufen am 3 Juli 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hoesch Benzin amp oldid 236279997