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Fahrbenzin oder auch Autobenzin war in den 1930er Jahren bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich die Bezeichnung fur Motorenbenzin geringer Klopffestigkeit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Werbung der Deutschen Gasolin Berlin fur Leuna Benzin der I G FarbenUm im erdolarmen Deutschland der 1930er Jahre die Abhangigkeit von auslandischem Erdol zu verringern und verstarkt inlandische Rohstoffe zu verwenden trat 1930 die Bezugsverordnung von Spiritus zu Treibstoffzwecken fur alle Kraftstoffunternehmen in Kraft Jeweils 2 5 Gewichtsprozente der produzierten oder eingefuhrten Treibstoffmenge waren als Alkohol von der Reichsmonopolverwaltung zu beziehen und dem Benzin beizumischen Diese Quote erhohte sich bis Oktober 1932 schrittweise auf 10 So entstand ein durch Alkohol zu hoheren Klopffestigkeiten normalisiertes Benzin das in den 1930er Jahren die Oktanzahl 70 ROZ uberschritt Die bekanntesten Normalbenzinmarken der grossen Tankstellengesellschaften hiessen in den 1930er Jahren Standard Dapolin wurde 1931 von der Deutsch Amerikanische Petroleum Gesellschaft umbenannt es gab Stellin Rhenania Ossag Olexin OLEX und das synthetisch hergestellte Leuna Benzin der I G Farben vertrieben durch die Deutsche Gasolin Der Benzol Verband vertrieb jetzt sein Benzin Deron Von der NITAG gab es Nitalin Daruber hinaus gab es unzahlige mittelstandisch gepragte Mineralol und Tankstellen Gesellschaften von denen sich viele in der UNITI zusammenschlossen Bei der Reichsautobahn Kraftstoff GmbH hiess das Benzin einfach Reichsautobahnbenzin Autobenzin kostete in Deutschland im Jahr 1935 zwischen 38 und 42 Pf je Liter und wurde 1939 auf 40 Pf festgelegt 1 Gleichzeitig erhohten die I G Farben den Anteil des synthetischen Hydrierbenzins aus Braunkohle immer mehr ab 1936 kam das erste synthetische Benzin aus Steinkohle aus dem Hydrierwerk Scholven hinzu das auch vom Benzol Verband als Leuna Benzin vertrieben wurde Die deutsche Benzinproduktion stieg von 1935 bis 1938 von etwa einer auf drei Millionen Tonnen Im Juni 1938 erliess Reichsverkehrsminister Dorpmuller eine Anordnung nach der nur noch private Kraftfahrzeuge zugelassen werden durften deren Motoren mit 74 ROZ auskamen 2 Das Normalbenzin vom Anfang des Jahres 1939 fur den Normalverbraucher wurden damit die beiden Sorten des Fahrbenzins mit einer Oktanzahl von 74 ROZ Da es nicht mehr genugend Kartoffelalkohol gab wurde das Nordbenzin oder Fahrbenzin N mit einer Beimischung von 13 dieses Alkohols und wenig Benzol hergestellt Sudlich einer Linie Elbe Stade Bremervorde Soltau Celle Braunschweig Berlin Posen wurde das Sudbenzin oder Fahrbenzin S zur Erhohung der Klopffestigkeit statt mit Alkohol mit dem Additiv Bleitetraathyl versehen 3 Mit der Umstellung auf die Kriegswirtschaft im September 1939 und der damit einhergehenden staatlich zentralen Lenkung durch die Arbeitsgemeinschaft Mineralolverteilung AMV verschwanden die Markennamen und die dem Zentralburo fur Mineralol als Vertriebssyndikat der AMV unterstellten Tankstellen gaben gegen Tankausweis oder Bezugsschein das Fahrbenzin nur noch markenlos ab Siehe auch BearbeitenEntwicklung der OttokraftstoffeLiteratur BearbeitenJoachim Kleinmanns Super voll Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle Jonas Verlag Marburg 2002 ISBN 3 89445 297 8 Rainer Karlsch Raymond G Stokes Faktor Ol Die Mineralolwirtschaft in Deutschland 1859 1974 Verlag C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50276 8 Einzelnachweise Bearbeiten Die Zeit Wirtschaft Bundesbahn in der Abwehr 1950 Rainer Karlsch Raymond G Stokes Faktor Ol Die Mineralolwirtschaft in Deutschland 1859 1974 Verlag C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50276 8 S 200 f Kraftstoffe Memento vom 25 September 2004 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fahrbenzin amp oldid 235399381