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Leichtbenzin ist eine farblose und leicht brennbare Flussigkeit mit mildem Geruch die schnell verdunstet Es ist eine komplexe Kombination von leichtentzundlichen Kohlenwasserstoffen hauptsachlich C5 C7 Pentan Hexan Heptan aus der fraktionierten Destillation von Erdol Butan und Oktan konnen auch enthalten sein Je nach Definition siedet diese Kombination im Bereich bis etwa 90 C oder 100 C Uber die untere Siedegrenze gibt es in der Literatur ebenfalls verschiedene Darstellungen Manchmal wird 25 C oder 35 C angegeben was die Petroletherfraktion mit einschliesst andernorts wird ca 70 C als untere Siedegrenze angegeben 5 7 8 Gemass DIN 51630 sind Petrolether Spezialbenzine mit Siedepunkt 25 80 C LeichtbenzinSiedeverlaufe von Erdol qualitativAndere Namen Petrolether Petroleumather Ligroin Reinbenzin Spezialbenzin Wundbenzin Waschbenzin Fleck en benzin Siedegrenz en benzin 60 95 FAM Normalbenzin alte Bezeichnungen Extraktionsbenzin Petroleumbenzin 1 Gasolin 2 Hydririn 3 Hydrur Solin Kerosol Zymogen US Rhigolen US 4 und andereHandelsnamen Exxsol Hydrosol Total Solane Exxon Isopar Kurzbeschreibung farbloser sehr leicht fluchtiger 5 Ottokraftstoff der Jahrhundertwende bis 1920er Jahre Super Flugkraftstoff im Ersten Weltkrieg seit 1850er Jahre Reinigungsmittel und Fleckentferner 6 Herkunft fossilCAS Nummer 64742 49 0 8032 32 4 Ligroin 8030 30 6EigenschaftenAggregatzustand flussigDichte 0 640 0 700 kg LOktanzahl etwa 70 88 ROZSiedebereich 25 100 C 60 100 C Ligroin 7 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 5 GefahrH und P Satze H 225 304 315 336 411P 201 210 243 280 301 310 301 330 331 403 233 501 5 UN Nummer 3295Gefahrnummer 33 30 abhangig vom Dampfdruck Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Leichtbenzine sind z B Petrolether C5 C6 Sdp 30 70 C Ligroin C6 C7 Sdp 60 100 C Siedegrenzbenzin DIN 51631 Typ I 60 95 FAM Normalbenzin Fachausschuss fur Mineral und Brennstoffnormung Analysebenzin DIN 51635 60 95 sowie verschiedene andere unter 100 C siedende Mischungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verwendung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie ersten Raffinerien die im 19 Jahrhundert entstanden stellten aus Erdol Petroleum her welches als Lampenol Verwendung fand Ein Abfallprodukt war dabei eine Flussigkeit die sich schon bei relativ niedriger Temperatur verfluchtigte jedoch hatte man zunachst wenig Verwendung fur sie Seit 1850 wurden Leichtbenzine fur die chemische Reinigung verwendet deswegen ist Leichtbenzin auch unter dem Namen Wasch oder Fleckenbenzin bekannt Unter diesen Bezeichnungen wurde es in kleinen Mengen auch in Drogerien Kaufladen oder Apotheken verkauft Leichtbenzine verwendete man Ende des 19 Jahrhunderts unter anderem bei der Erzeugung des sogenannten Luftgases fur Beleuchtungszwecke in den sogenannten Luftgasapparaten In der Entwicklung der Ottokraftstoffe ubernahmen die Leichtbenzine eine wichtige Rolle da die zu Anfang des 20 Jahrhunderts verwendeten Oberflachenvergaser mit dem leichtfluchtigen Leichtbenzin zundfahige Gemische bilden konnten 9 Die fruheste Verwendung von Ottokraftstoffen im Fahrzeug ist die Beschreibung von Leichtbenzin in der Patentschrift zum Benz Patent Motorwagen Nummer 1 von 1886 als leichtfluchtiges Oel Dies konnte das dort namentlich genannte Ligroin oder z B ein damals erhaltliches Gasolin sein 10 1888 wurde der Apotheker der Wieslocher Stadt Apotheke zum ersten Tankwart der Welt als er Bertha Benz Ligroin zur Verfugung stellte Der Name Ligroin wird im Englischen immer noch verwendet der Begriff Gasoline fur Benzin wird noch in vielen spanisch sowie portugiesischsprachigen gasolina als auch englischsprachigen Landern neben petrol genutzt und hier haufig zu gas abgekurzt Mit der Einfuhrung der Vakuumdestillation 1904 stand Leichtbenzin in zunehmenden Mengen zur Verfugung und verbilligte sich ganz entscheidend 6 im Ersten Weltkrieg wurde Leichtbenzin als Flugkraftstoff verwendet Verwendung BearbeitenLeichtbenzine werden als Reinigungs Entfettungs oder Extraktionsmittel verwendet in der Klebstoff und Lackherstellung sowie als Chemierohstoff Leichtbenzine sind auch Mischungsbestandteil in Ottokraftstoffen Siehe auch BearbeitenPetrolether Naphtha TestbenzinLiteratur BearbeitenJoachim Kleinmanns Super voll Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle Jonas Marburg 2002 ISBN 3 89445 297 8 Rainer Karlsch Raymond G Stokes Faktor Ol Die Mineralolwirtschaft in Deutschland 1859 1974 C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50276 8 Einzelnachweise Bearbeiten Jurgen Falbe Manfred Regitz ROMPP Lexikon Chemie Band 4 M Pk 10 Auflage Georg Thieme Verlag 1998 ISBN 3 13 734910 9 W Bleyberg G Meyerheim W Bachmann J Davidsohn F Frank F Fritz J Herzenberg L Jablonski H Kantorowicz H P Kaufmann E L Lederer P Levy I Lifschutz H Lindemann H Mallison Kohlenwasserstoffole und Fette 7 Auflage Springer Verlag 1933 ISBN 978 3 642 89045 1 S 179 W Bertelsmann F Schuster Einfuhrung in die technische Behandlung gasformiger Stoffe Springer Verlag 1930 ISBN 978 3 642 89449 7 S 154 David Holde Hrsg Kohlenwasserstoffole und Fette sowie die ihnen chemisch und technisch nahestehenden Stoffe 6 Auflage Springer Verlag 1924 ISBN 978 3 642 89873 0 S 123 124 a b c d Eintrag zu Benzin leicht in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 17 Marz 2013 JavaScript erforderlich a b Patrick Masius Umweltgeschichte und Umweltzukunft Universitatsverlag Gottingen 2009 ISBN 978 3 940344 69 4 S 118 a b Alkane PDF 368 kB abgerufen am 23 Marz 2016 Adalbert Wollrab Organische Chemie Eine Einfuhrung fur Lehramts und Nebenfachstudenten Springer Verlag 2014 ISBN 978 3 642 45144 7 S 277 Leichtbenzin auf motorlexikon de abgerufen am 23 Marz 2016 Deutscher Verein von Gas und Wasserfachmannern Journal fur Gasbeleuchtung und verwandte Beleuchtungsarten Rud Oldenbourg 1873 S 55 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leichtbenzin amp oldid 216295949