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Der Hochaltar der Altstadtischen Kirche St Nikolaus in Konigsberg 1 ist ein 1606 gefertigter manieristischer Schnitzaltar Beim Abbruch der Alten Altstadtischen Kirche in den Jahren 1826 1828 wurde der Altar in die Neue Altstadtische Kirche von 1838 gebracht Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk im Jahre 1943 abgebaut und nach Arnau ausgelagert Seitdem gilt der Hochaltar als verschollen 2 Hochaltar der Altstadtischen Kirche in Konigsberg Aufnahme der Messbildanstalt Berlin vor 1922 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Kunstgeschichtliche Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Oberer rechter Seitenflugel Christus vor Kaiphas und Kreuztragung nbsp Unterer linker Seitenflugel Geisselung Christi und Handewaschung des Pilatus nbsp Unterer rechter Seitenflugel Auferstehung und Himmelfahrt Die Predella zeigte zwei Skulpturengruppen Eine vollplastische Figurengruppe stellte das Pessachfest Sederabend dar und die andere Figurengruppe das letzte Abendmahl In den Nischen der Saulensockel befanden sich zwei Figuren die vermutlich Apostel darstellen 3 Das Hauptgeschoss war im Stil gotischer Schreinaltare gestaltet Das Hauptgeschoss besteht aus funf Relieftafeln bestehend aus einem festen Mittelteil und zwei beweglichen Seitenflugeln auf jeder Seite Der feste Mittelteil zeigte die Kreuzigungsgruppe bestehend aus dem gekreuzigten Jesus und den beiden gekreuzigten Schachern Zudem die beiden Marien mit Johannes sowie Kriegsvolk und die wurfelnden Soldaten Auf dem linken oberen geoffneten Seitenflugel wurden Jesus auf dem Olberg und der Judaskuss dargestellt wahrend auf dem linken unteren Seitenflugel die Geisselung Christi und die Handewaschung des Pilatus gezeigt wurden Auf dem rechten oberen Seitenflugel wurden Jesus vor Kaiphas und die Kreuztragung dargestellt wahrend auf dem rechten unteren Seitenflugel die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu zu sehen waren 4 Das erste Obergeschoss zeigte einen schmalen Mittelteil flankiert von zwei ovalen Medaillons Im Mittelteil war die Geburt Jesu mit Maria und Joseph dargestellt dazu zwei stehende und zwei kniende Hirten Zahlreiche Putten umgaben die Szene Im ovalen Medaillon am linken Seitenflugel wurden die Verklarung auf dem Berge Tabor mit dem Heiland sowie Moses und Elias als Halbgestalten in den Wolken mit Petrus Johannes und Jakobus dargestellt Daruber stehen zwei Apostel Im ovalen Medaillon am rechten Seitenflugel wurde die Verkundigung an Maria dargestellt Daruber befanden sich Allegorien zweier Tugenden darunter eine auf den Glauben Das zweite Obergeschoss war mit dem Pessach Lamm in der Mitte und mit den Allegorien auf Glaube Hoffnung Liebe und Gerechtigkeit geschmuckt Ganz oben befand sich die Figur des Evangelisten Matthaus Kunstgeschichtliche Bedeutung BearbeitenDas Werk war laut Dehio eine Leistung des nordostdeutschen Manierismus 5 und entsprach in seiner kunstlerischen Bedeutung dem Uberlinger Altar von Jorg Zurn 1616 und dem Altar in Varel von Ludwig Munstermann 1614 oder dem Erfurter Altar von Hans und Paul Friedemann 1625 Georg Dehio und Ernst Gall zufolge kombiniert der Altar Elemente der italienischen Renaissance Flachigkeit des Ganzen 5 mit denen der nordischen Renaissance die Elemente der alle Gliederungen uberspinnenden Dekoration 5 Sie vermuten eine Konigsberger Bildhauerwerkstatt dies wegen seiner Wirkung auf Bildhauer die in derselben Zeit tatig waren und einer Reihe von Schulwerken Laut Herbert Meinhard Muhlpfordt war der Altar eine hervorragende Konigsberger Arbeit besonders trefflich die beiden Schacher an Wert etwa dem Jorg Zurn gleich 2 Anton Ulbrich denkt an niederlandischen Einfluss 6 Martin Konrad 7 ordnet das Werk Johannes van Mildert 1588 1638 zu Georg Dehio und Ernst Gall zufolge knupft das Werk an die Komposition des Grabdenkmals fur Herzog Albrecht an Literatur BearbeitenGeorg Dehio Ernst Gall Bernhard Schmid Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler 7 Deutschordensland Preussen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1952 Herbert Meinhard Muhlpfordt Konigsberger Skulpturen und ihre Meister 1255 1945 Holzner Wurzburg 1970 Martin Konrad Hans von Mildert genannt der Deutsche Ein Konigsberger Bildhauer im Kreise des Rubens und seiner ostpreussischen Fruhzeit In Mitteilungen der Verfasser fur Geschichte von Ost und Westpreussen Jahrgang VI Konigsberg 1932 S 53 56 Adolf Boetticher Hrsg Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Ostpreussen Im Auftrag des Ostpreussischen Provinzial Landtages Heft VII Die Bau und Kunstdenkmaler in Konigsberg Bernhardt Teichert Konigsberg 1897 S 183 Anton Ulbrich Der Altaraufsatz in der evangelischen Altstadtischen Kirche zu Konigsberg In Anton Ulbrich Hrsg Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreussen vom Endes des 16 Jahrhunderts bis gegen 1870 Band 1926 1929 Konigsberg S 77 81 2 Bande Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hochaltar der Altstadtischen Kirche Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Gliederung und Inhalt folgt Anton Ulbrich Der Altaraufsatz in der evangelischen Altstadtischen Kirche zu Konigsberg In Anton Ulbrich Geschichte der Bildhauerkunst in Ostpreussen vom Endes des 16 Jahrhunderts bis gegen 1870 2 Bande Konigsberg 1926 1929 S 77 80 a b vgl Herbert Meinhard Muhlpfordt Konigsberger Skulpturen und ihre Meister 1255 1945 Holzner Wurzburg 1970 S 218 vgl Ulbrich S 78 vgl Ulbrich S 78f a b c Georg Dehio Ernst Gall Bernhard Schmid Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler 7 Deutschordensland Preussen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1952 OCLC 878777190 S 381 vgl Ulbrich S 81 Martin Konrad Hans von Mildert genannt der Deutsche Ein Konigsberger Bildhauer im Kreise des Rubens und seiner ostpreussischen Fruhzeit In Mitteilungen der Verfasser fur Geschichte von Ost und Westpreussen Jahrgang VI S 53 56 Konigsberg 1932 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochaltar der Altstadtischen Kirche Konigsberg amp oldid 237851158