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Als Historia Austrialis deutsch Osterreichische Geschichte auch bekannt als Historia Friderici III wird ein Geschichtswerk des Enea Silvio Piccolomini bezeichnet Das Werk beschreibt die Geschichte Osterreichs von den Anfangen bis ins Jahr 1452 und der Regierungszeit Friedrichs III Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Erste Redaktion 1 2 Zweite Redaktion 1 3 Dritte Redaktion 2 Stil 3 Ausgaben 4 Ubersetzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenEine Besonderheit der Historia Austrialis stellt die Uberlieferung in drei Redaktionen dar diese stellen gleichzeitig Entwicklungsstufen des Werks dar und unterscheiden sich deutlich in Inhalt und Aufbau voneinander 1 Erste Redaktion Bearbeiten Die Erste Redaktion 2 war als eine Geschichte der Regierungszeit Friedrichs III in den Jahren 1451 52 entstanden Dem eigentlichen Inhalt ist eine Praefatio vorangestellt die Erzahlung setzt mit dem Regierungsantritt Friedrichs als Herzog von Osterreich 1435 ein Es folgt ein Bericht uber seine Pilgerfahrt nach Jerusalem die Vormundschaft uber seinen Neffen Siegmund sowie uber den Tod Albrechts II 1439 Die Wahl Friedrichs zum Konig die Losung der Konflikte in Mailand 1477 1450 sowie die Fehde zwischen der Reichsstadt Nurnberg und dem Markgrafen Albrecht Achilles und den innerkirchlichen Angelegenheiten 1446 1448 bilden einen weiteren inhaltlichen Block Das Ende der ersten Redaktion bilden die Kaiserkronung und die Eheschliessung Friedrichs mit Eleonore von Portugal in Rom 1452 3 Zweite Redaktion Bearbeiten Die Zweite Redaktion 4 stellt eine Erganzung und Uberarbeitung der Ersten sowie Arbeitsgrundlage der Dritten dar Es erfolgt der Ausbau zu einer Universalgeschichte Osterreichs diese entstand in den Jahren 1454 55 Den Anfang bildet ein Brief mit der Widmung an Friedrich III Es folgt darauf die Urgeschichte Osterreichs mit Bemerkungen zur Entstehung Topographie und einer Beschreibung der Stadt Wien Diese Universalgeschichte Osterreichs bricht mit der Regierungszeit der Babenberger ab und wird mit dem Herrschaftsantritt Friedrichs fortgesetzt Piccolomini erganzt hier im Vergleich mit der Ersten Version lediglich eine Turkenrede und bricht mit der Schilderung der osterreichischen Adelsaufstande unter Fuhrung von Ulrich von Eyczing ab 5 Dritte Redaktion Bearbeiten Die Dritte Redaktion 6 teilt zunachst das Werk welches nun auch konkret als Historia Austrialis bezeichnet wird in sieben Bucher ein und entstand im Kardinalat Piccolominis zwischen 1456 und 1458 Anders als die beiden Vorganger beginnt die Dritte ohne Praefatio oder Widmung sondern setzt direkt mit der Urgeschichte Osterreichs ein diese folgt der zweiten Fassung Es folgt die Erganzung eines Exkurses uber die Staufer vor der Beschreibung der Regierungszeit der Babenberger Wie in Version zwei bleibt dieser ebenfalls unvollendet Die Regierungszeit Friedrichs III folgt weitestgehend der zweiten Abfassung allerdings wird die Turkenrede wieder entfernt Piccolomini erganzt des Weiteren das Ende um den Friedensschluss der osterreichischen Aufstande mit der Ubergabe des Ladislaus Postumus 1452 Nach diesen Ereignissen bricht die Berichterstattung ab das Werk bleibt somit unvollendet 7 Eine mogliche Vierte Redaktion ist nicht erhalten 8 Stil BearbeitenAls herausragend literarisch gebildete Person seiner Zeit folgt Silvio Enea Piccolomini den Merkmalen klassischer Antiker Geschichtsschreibung 9 Zunachst ubernimmt er die Dreiteilung der antiken Geschichtsschreiber sein Werk beschreibt ausfuhrlich die Ursprunge Atiologie und Fruhzeit Osterreichs wahrend die Zwischenzeit nur angerissen wird und er uber die Zeitgeschichte ausfuhrlich berichtet Bei Piccolomini handelt es sich durch die Nahe zur koniglichen und spater kaiserlichen Kanzlei um einen einzigartig gut unterrichteten Zeitzeugen der Herrschaft Friedrich III Ebenso sind fiktive Reden und Dialoge wie etwas zwischen Friedrich III und Papst Nikolaus V antiken Vorbildern entlehnt sowie landeskundliche Exkurse und Beschreibungen Piccolominis Latein orientiert sich dabei eng an den klassischen Vorbildern muss aber dennoch als Kind seiner Zeit bezeichnet werden d h es sind deutliche Abweichungen zur Klassik festzustellen Achim Thomas Hack beschreibt das Geschichtswerk Silvio Enea Piccolomini wie folgt L egt er den Schwerpunkt eindeutig auf die Zeitgeschichte besonders soweit er sie selbst erlebt hat ausserdem steht sie oft in enger Verbindung mit Geographie Ethnographie und Auto Biographie auch hier antike Traditionen aufnehmend und neuzeitlichen Autoren den Weg bahnend Eneas Geschichtsschreibung zeigt ihren Autor als Literaten der aufmerksam Land und Menschen ebenso wie die zeitgenossische Politik in die er selbst eng verwickelt war beobachtet mit historischen Blick einzuordnen und auf hohen stilistischen Niveau darzubieten weiss Landeskunde und Zeitgeschichte sind bei ihm wie selbstverstandlich verwoben 10 Ausgaben BearbeitenEneas Silvius Piccolomini Historia Austrialis Teil 1 1 Redaktion Monumenta Germaniae Historia Band XXIV 1 Knodler Julia Hrsg Hannover 2009 Eneas Silvius Piccolomini Historia Austrialis Teil 2 2 und 3 Redaktion Monumenta Germaniae Historia Band XXIV 2 Wagendorfer Martin von Hrsg Hannover 2009 Ubersetzung BearbeitenAeneas Silvius Piccolomini Historia Austrialis Osterreichische Geschichte Ubersetzt von Jurgen Sarnowsky Ausgewahlte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Nr 44 Darmstadt 2005 Literatur BearbeitenKnodler Julia Uberlegungen zur Entstehung der Historia Austrialis In Fuchs Franz Hrsg Enea Silvio Piccolomini nordlich der Alpen Akten des interdisziplinaren Symposions vom 18 bis 19 November 2005 an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen Wiesbaden Harrassowitz 2008 S 53 76 Martin Wagendorfer Editionsgeschichte der Historia Austrialis des Eneas Silvius Piccolomini In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Nr 64 S 65 108 Martin Wagendorfer Studien zur Historia Austrialis des Aeneas Silvius de Picolominibus Wien Munchen Oldenburg In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Erganzungsband Nr 43 Weblinks BearbeitenText der Edition der Monumenta Germaniae Historia Erste Redaktion Text der Edition der Monumenta Germaniae Historia Zweiten und Dritten Redaktion Einzelnachweise Bearbeiten Knodler Julia Uberlegungen zur Entstehung der Historia Austrialis s Literatur Erste Redaktion auf www dmgh de Wagendorfer Martin von Studien zur Historia Austrialis des Aeneas Silvius de Picolominibus s Literatur Zweite Redaktion auf www dmgh de Wagendorfer Martin von Editionsgeschichte der Historia Austrialis des Eneas Silvius Piccolomini s Literatur Dritte Redaktion auf www dmgh de Wagendorfer Studien zur Historia Austrialis des Aeneas Silvius de Picolominibus Erganzungsband Nr 43 S 24 Wagendorfer Martin von Editionsgeschichte der Historia Austrialis des Eneas Silvius Piccolomini s Literatur Fuhrmann Martin Geschichte der romischen Literatur Stuttgart 1999 S 231 254 Hack Achim Thomas Das Empfangszeremoniell bei mittelalterlichen Papst Kaiser Treffen In Forschungen zur Kaiser Papst Geschichte des Mittelalters Beihefte zu J F Bohmers Regesta Imperii Nr 18 Koln Weimar Wien u a 1999 S 16 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Historia Austrialis amp oldid 238271153