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Der oder auch das Hetzdorfer Viadukt ist eine unter Denkmalschutz stehende ehemalige Eisenbahnbrucke der Bahnstrecke Dresden Werdau uber das Flohatal in Hetzdorf bei Falkenau in Sachsen Die Bahnstrecke uber die Brucke wurde 1992 verlegt und im Bereich des Viadukts stillgelegt Der Viadukt ist heute Teil eines Wanderwegs Mit einer Hohe von 43 m war er die hochste eingeschossige Brucke der Deutschen Reichsbahn 1 Hetzdorfer ViaduktHetzdorfer Viadukt Hetzdorfer Viadukt Anfang der 1990er JahreQuerung von FlohaOrt HetzdorfGesamtlange 328 mAnzahl der Offnungen 17Lichte Weite 22 66 mHohe 43 mBaubeginn 1866Fertigstellung 1868LageKoordinaten 50 50 27 N 13 7 51 O 50 840833333333 13 130833333333 Koordinaten 50 50 27 N 13 7 51 OHetzdorfer Viadukt Sachsen Die vier grossen Bogen des Viaduktesf1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Daten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich sollte das letzte Teilstuck der Hauptbahn von Dresden nach Chemnitz uber Hainichen errichtet werden Nachdem sich aber abzeichnete dass die Strecke Teil einer langeren Fernverbindung von Schlesien nach Suddeutschland werden wurde entschied man sich fur die kurzeste Linie uber Oederan 1864 beschloss der sachsische Landtag dann den Bau der Eisenbahnstrecke Freiberg Floha uber Oederan Die Brucke wurde in den Jahren 1866 bis 1868 als letztes der 138 Bruckenbauwerke zwischen Dresden und Chemnitz fur 1 65 Millionen Mark errichtet 1 und auch als letzte Brucke zwischen Hof und Dresden fertiggestellt 2 Fur das Heranfuhren der Baustoffe wurde eine 6 23 km lange Bahn ab Floha angelegt Die Baukosten der Brucke beliefen sich auf 550 000 Taler Wahrend der Bauarbeiten musste eine Million Kubikmeter Erde bewegt werden Am 23 September 1868 fuhr die erste Lokomotive uber den neuerbauten Viadukt Das zweite Gleis wurde im Februar 1869 fertiggestellt Gebaut wurde die Brucke von Oberingenieur Sorge der den Viadukt entwarf und Sektionsingenieur Clauss der den Bau ausfuhrte Bei den Bauarbeiten gab es einige Unfalle darunter auch Todesfalle Erste Instandsetzungsarbeiten wurden 1928 ausgefuhrt 3 Ab 1965 lag auf dem Viadukt eine Langsamfahrstelle 2 In den 1960er Jahren wurde infolge von Abdichtungsschaden unzulassig hohen Achslasten Wismut Transporte und zeitweise schlechtem Oberbauzustand zunachst eine Geschwindigkeitsbeschrankung von 50 km h eingefuhrt Zuvor waren Schaden in den Gewolben der Spandrillgange Mortelauswaschungen und auslaugungen Risse Kantenabplatzungen sowie Langsrisse an einigen Pfeilern festgestellt Spater folgte eine Herabsetzung auf 30 km h schliesslich auf 20 km h 1 Eine mangelhafte Entwasserung verstarkte den Verschleiss Zwischenzeitlich konnte der Erhaltungszustand durch einen veranderten Oberbau und den Einbau von Schienenauszugen stabilisiert werden Nach der Elektrifizierung zwischen Dresden und Werdau passierten Mitte der 1980er Jahre bis zu 200 Zuge pro Tag das Bauwerk Verschiedene Varianten einer grundlegenden Bruckensanierung wurden aufgrund grossen Aufwands langer Bauzeit zu geringer erwartender Nutzungsdauer und wegen der wahrend der Sanierungszeit unvermeidlichen betrieblichen Beschrankungen verworfen Ab 1980 wurden schliesslich verschiedene Varianten fur eine neue Brucke untersucht eine Losung mit Fertigteiluberbauten aus Spannbeton eine Losung mit Stahluberbauten sowie monolithische Spannbetonuberbauten Letztlich wurde eine Variante mit Spannbetonuberbrucken mit Durchlauftragern ausgewahlt Von 1979 bis 1984 wurden die Untergrundverhaltnisse entlang der geplanten Neubautrasse erkundet 1 Der Ministerrat der DDR beschloss am 10 Januar 1986 die alte gekrummte Trasse mit dem Hetzdorfer Viadukt im Zuge einer Streckenbegradigung mit einer 2 033 9 m langen und bis zu 16 8 Promille steilen Neubaustrecke zu umgehen und den Viadukt fur den Eisenbahnverkehr stillzulegen 1 Aufgrund fehlender Baukapazitaten konnten die Arbeiten erst Mitte 1987 begonnen werden Im November 1987 wurde der erste der neuen Pfeiler gegrundet 1 Im Zuge der Streckenbegradigung wurden zwei jeweils 343 65 m lange und bis zu 34 50 bzw 36 50 m hohe Spannbetonbrucken errichtet Der neue Streckenabschnitt ging am 12 Mai 1992 zunachst eingleisig in den regularen Betrieb Der Streckenabschnitt mit der alten Brucke wurde am gleichen Tag stillgelegt Das zweite Gleis wurde zum 30 Mai 1992 in Betrieb genommen 1 Im Herbst 1989 versuchten viele Menschen wegen der geringen Geschwindigkeit im Bereich der Brucke auf die Fluchtlingszuge aus Prag nach Hof in Bayern aufzuspringen nbsp Wanderweg auf dem Viadukt im Jahr 2017In den 1990er Jahren wurde der Viadukt von ABM Kraften gesichert und als Wanderweg hergerichtet Seitdem ist er zwischen Oederan und Augustusburg Teil des Fernwanderweges Ostsee Saaletalsperren Daten BearbeitenDer Hetzdorfer Viadukt ist 43 m hoch und 328 m lang Er hat in Talmitte vier grosse Bogen mit 22 66 m lichter Weite An diese schliessen sich zwei bzw funf Bogen mit 16 99 m lichter Weite an An den Bruckenenden stehen jeweils drei 5 66 m weit spannende Bogen 3 Die Brucke beschreibt im Grundriss einen Kreis mit einem Radius von 572 m Als Baustoffe wurden blaugrauer Gneis Granit und Pirnaer Sandstein verwendet Die Trasse verlauft im ersten Viertel des Bauwerks gerade und im ubrigen Teil mit einem Kurvenradius von 572 m 1 Literatur BearbeitenGunter Baldauf Der Eisenbahnviadukt in Hetzdorf In Sachsische Heimatblatter Bd 24 Heft 4 1988 S 181 183 Dieter Bock Die neue Trasse von Hetzdorf In Erzgebirgische Heimatblatter Bd 12 Heft 2 1990 S 34 37 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hetzdorfer Viadukt Album mit Bildern Videos und Audiodateien Infos zur Hetzdorfer Brucke mit Bildern Infos zum Radwanderweg uber das Hetzdorfer Viadukt 2008 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Deutsche Reichsbahn Hrsg Neubauabschnitt Hetzdorf an der Sachsenmagistrale Gorlitz Plauen Vogtl Dresden ca 1992 S 2 3 5 13 22 35 37 a b Siegfried Knupfer Sachsen Franken Magistrale fit fur Neigetechnik In Eisenbahntechnische Rundschau Bd 48 Heft 1 2 1999 S 48 54 a b Karl H Schwinn Susanne Klingebiel Scherf Das Himbachel Viadukt der Hessischen Odenwaldbahn Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland Bd 6 Bundesingenieurkammer Berlin 2012 ISBN 978 3 941867 10 9 S 63 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hetzdorfer Viadukt amp oldid 237480881