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Hermine Minnie Goossens 21 Juli 1878 in Aachen 8 Februar 1968 in Attel war eine deutsche Bildhauerin und Keramikerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHermine Goossens allgemein bekannt als Minnie Goossens stammte aus einer in Aachen ansassigen Fabrikantenfamilie und war entweder die Schwester oder die Cousine von Josse Goossens Maler und spaterer Hochschullehrer an der Kunstakademie Munchen Nach dem Besuch der Hoheren Tochterschule St Leonhard in Aachen zog Hermine Goossens um 1900 nach Munchen wo sie sich bessere Moglichkeiten fur ein Kunststudium erhoffte Es ist nicht abschliessend bewiesen aber mehrere Quellen weisen darauf hin dass sie dort Kontakt zur Damenakademie Munchen und spater zur Debschitz Schule aufnahm um dort die Facher Bildhauerei und Modellieren zu belegen Im Umfeld der Debschitz Schule lernte Goossens die Kunstlerin Johanna Biehler 1880 1954 kennen mit der sie gemeinsam im Jahr 1903 eine eigene Majolika Manufaktur in Nymphenburg grundete die beide mit einem grossdimensionierten Brennofen fur Brenntemperaturen von uber 1000 Grad ausstatteten Es waren die Jahre in denen sich unter anderem Munchen zu einem Zentrum des Jugendstils in der Kunst entwickelt hatte dem sich auch das Kunstlerpaar Biehler Goossens mit der Gestaltung ihrer Werke anschloss Wahrend sich Goossens schwerpunktmassig auf den Entwurf die Modellierung und die plastische Gestaltung der Majolika Werke und Grossmedaillons konzentrierte ubernahm Biehler vor allem die Herstellungstechnik und die kunstlerische Farbgestaltung wobei sie im Besonderen mit den Scharffeuerfarben experimentierte und dazu neue Mischungen und Lasuren herstellte und erprobte Das Kunstlerpaar Goossens Biehler wurde schnell in der Kunstszene bekannt und geschatzt und ihre Reliefs Fliesen und Medaillons wurden von zahlreichen Baumeistern und Architekten in Privatvillen und Reprasentationsgebauden als Hausschmuckobjekte zur Fassaden Portal Treppenhaus und Wandgestaltung verwendet Dabei legten sie Wert darauf ausschliesslich Unikate zu kreieren die nur in ihrer keramischen Werkstatt hergestellt wurden und lehnten folglich mehrere Ubernahmeangebote von Fabriken ab die ihre Gegenstande in industrieller Serienanfertigung herstellen wollten Nachdem 1907 der Deutsche Werkbund gegrundet worden war und allmahlich der Trend vom Jugendstil zur Neuen Sachlichkeit erfolgt war passten sich Goossens und Biehler mit ihren Kunstwerken dieser neuen Kunstrichtung an Dies fuhrte unter anderem dazu dass sie bereits 1912 den Auftrag erhielten fur die Kolner Werkbundausstellung 1914 zwei monumentale Portale in blauer Keramik fur das Haus der Frau von Margarete Knuppelholz Roeser zu gestalten und Entwurfe fur einen zeitgenossischen Majolika Fries mit Motiven zur Rolle der Frau vorzulegen nbsp Mariensaule mit Madonnenstatue von Hermine Goossens auf dem Munchener WestfriedhofBereits wahrend des Ersten Weltkrieges gingen auch die Auftrage der Kunstlerwerkstatt Goossen Biehler stetig zuruck und deshalb entschlossen sich die Kunstlerinnen nach dem Krieg das Atelier aufzulosen und aufs Land zu ziehen In der Nahe von Schliersee wo Hermine Goossens Bruder oder Vetter Jesse Goossens ein Malatelier betrieb liessen sie sich nieder und bauten eine neue Werkstatt fur Christliche Kunst auf wobei sie von nun an ihren Schwerpunkt auf die Holzschnitzerei legten Noch wahrend des Zweiten Weltkrieges entstand im Jahr 1941 nach Planen von Goossens die Pieta fur die Seelenkapelle in Oberstdorf sowie eine Madonnenstatue fur den Munchener Westfriedhof die auf einer Mariensaule aufgesetzt wurde Viele kleinere Auftrage folgten und es war dabei vor allem Goossens Talent vorbehalten auf kleinstem Raum stimmige Themen zu entwerfen und diese ausdrucksstark vorzugsweise auf Lindenholz zu gestalten Nach dem Tod von Johanna Biehler im Jahr 1954 zog Goossens nach Attel im Landkreis Rosenheim wo sie sich in der christlichen Stiftung Attl die eine Einrichtung fur Menschen mit Behinderung im Kloster Attel betreibt sozial engagierte und gegen freie Kost und Logis die behinderten Menschen dort zu kreativen handwerklichen und kunstlerischen Betatigungen anregte und forderte Dies betrieb sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1968 Sie wurde auf dem Friedhof der Abteikirche St Michael in Attel beigesetzt Posthum wurde ihr Schaffen im Jahr 2014 2015 in der Ausstellung Ab nach Munchen Kunstlerinnen um 1900 im Stadtmuseum Munchen gewurdigt 1 Ihre Grossnichte Cornelia Goossens betreibt als Keramikmeisterin seit 1970 ein Kunstatelier in Diessen am Ammersee 2 Werke Auswahl BearbeitenPortale in blauer Keramik fur das Haus der Frau bei der Werkbundausstellung 1914 in koln Pieta in der Seelenkapelle Oberstdorf 3 Madonnenfigur auf Saule im Westfriedhof MunchenSiehe auch BearbeitenListe von BildhauerinnenLiteratur BearbeitenWerner Ebnet Sie haben in Munchen gelebt Biografien aus acht Jahrhunderten BUCH amp media 2016 S 223 digitalisat Susanna Partsch Goossens Minni In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 58 Saur Munchen u a 2008 ISBN 978 3 598 22798 1 S 459 Majoliken von Goossens Biehler In Die Kunst Monatsheft fur freie und angewandte Kunst F Bruckmann Munchen 1914 S 425 430 digitalisat Weblinks BearbeitenPortrat von Hermine Goossens auf den Seiten von Treffpunkt KunstEinzelnachweise Bearbeiten Ab nach Munchen Kunstlerinnen um 1900 Ausstellungsprogramm Stadtmuseum Munchen Sep 2014 Feb 2015 Keramikmeisterin Cornelia Goossens Pressemappe Diessen 2010 Die Seelenkapelle im alten Oberstdorfer Friedhof im Oberstdorf Lexikon Normdaten Person GND 1062802322 lobid OGND AKS VIAF 311732073 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goossens HermineALTERNATIVNAMEN Goossens Minni Spitzname KURZBESCHREIBUNG deutsche Bildhauerin und KeramikerinGEBURTSDATUM 21 Juli 1878GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 8 Februar 1968STERBEORT Attel Wasserburg am Inn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermine Goossens amp oldid 230566613