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Hermann Iseke 9 Marz 1856 in Holungen 14 Januar 1907 in Kalkfontein Deutsch Sudwestafrika war einer der bedeutendsten Dichter des Eichsfeldes und ist der Schopfer des Eichsfeldliedes der inoffiziellen Hymne des Eichsfeldes Neben seinen romantischen Heimatdichtungen veroffentlichte der promovierte Jurist und Militargeistliche zahlreiche meist erbauliche Schriften Grab von Hermann Iseke links in HolungenGedenkstein fur Iseke am Sonnenstein bei HolungenHermann Iseke Denkmal in der Nahe von Sonnenstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dichterisches Werk 2 1 Nachwirken 2 2 Werke 3 Quellen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenHermann Iseke erhielt seinen ersten Lateinunterricht vom damaligen Kaplan Andreas Raabe in Holungen einem bekannten Sprachforscher Von 1867 bis 1873 besuchte er die Gymnasien in Heiligenstadt und Muhlhausen wo er 1874 erfolgreich die Abiturprufung ablegte Anschliessend studierte er Rechtswissenschaft an den Universitaten Wurzburg 1874 Leipzig 1874 75 Gottingen 1876 78 und Greifswald 1878 Hier absolvierte er die erste juristische Staatsprufung promovierte 1879 in Jena zum Dr jur und wirkte als Referendar in Duderstadt und Kunzelsau In dieser Zeit suchte er nach einem neuen Lebensweg begab sich nach Munster und studierte dort Philosophie und Germanistik 1879 1880 1880 entschloss er sich Priester zu werden und studierte Theologie in Freiburg Breslau und Munster Iseke war begeistertes Mitglied des Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine KV und an seinen Studienorten jeweils aktives Mitglied einer KV Verbindung der Walhalla in Wurzburg der Teutonia in Leipzig der Normannia in Greifswald der Winfridia in Gottingen der Germania in Munster der Brisgovia in Freiburg und der Unitas in Breslau Mehrere KV Verbindungen verdanken Iseke ihre Bundeslieder Auch in den Akademischen Monatsblattern des KV veroffentlichte Iseke zahlreiche Beitrage Im Garten der Studentenverbindung Winfridia in Gottingen erinnert heute ein Denkmal an ihn Noch mitten im Kulturkampf empfing Iseke im bayrischen Eichstatt am 15 Juli 1883 die Priesterweihe Als Kaplan wirkte er anschliessend fur ein Jahr in Dingelstadt und weitere acht Jahre 1884 1892 als Pfarrer in Wachstedt Dort setzte er seine dichterischen Fahigkeiten fur einen guten Zwecks ein schrieb ernste und heitere Bettelbriefe in Versform und verschickte sie in Tausenden von Exemplaren Die dadurch eingenommenen Gelder wurden fur Kirchen Krankenhauser und Kloster sowie fur die Ausbildung von Jugendlichen verwendet 1892 meldete er sich fur die Militarfursorge und wirkte zunachst als Militarpfarrer in Metz und Hannover 1897 wurde er nach Mulhausen im Elsass berufen und zog bereits eine Ruckkehr ins Eichsfeld in Erwagung Als er im Sommer 1900 vom Ausbruch des Boxeraufstandes im Kaiserreich China erfuhr meldete er sich jedoch fur das deutsche Expeditionskorps zur Niederschlagung des Boxeraufstandes und nahm als einziger katholischer Militarpfarrer an der brutalen Niederschlagung des Aufstandes teil Anschliessend besuchte er die Weststaaten Nordamerikas 1900 1902 und arbeitete nach seiner Ruckkehr erneut als Militarpfarrer in Kassel und Saarbrucken 1905 ging er als Feldgeistlicher zur deutschen Schutztruppe die ein Jahr zuvor fur den Volkermord an den Hereros und Namas verantwortlich gewesen war nach Keetmanshoop in Deutsch Sudwestafrika dem heutigen Namibia Hermann Iseke starb am 14 Januar 1907 im Feldlazarett in Kalkfontein an Malaria und wurde dort auch begraben Am 20 Juni wurde er exhumiert nach Deutschland uberfuhrt und auf dem Friedhof von Holungen unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung erneut beigesetzt Um Zweifeln vorzubeugen habe man vor der Bestattung den Sarg geoffnet und der Verstorbene sei gut wiedererkannt worden berichtete das Eichsfelder Tageblatt am 24 Juli 1907 1 Dichterisches Werk BearbeitenParallel zu seiner Arbeit als Priester und Seelsorger war Iseke als Dichter tatig Neben dem Eichsfelder Sang der als Eichsfeldlied zur inoffiziellen Hymne des Eichsfeldes wurde veroffentlichte er weitere heimatbezogene und erbauliche Werke wobei er unter anderem die Pseudonyme Bernardus Americanus Emanuel Bimstein und Heinrich Pechpflaster benutzte So verfasste er u a ein romantisches Versepos uber das Eichsfeld eine gereimte Geschichte des Augustiner Chorherren Thomas von Kempen und eine ebenfalls in Versen abgefasste Erzahlung uber das Leben der Heiligen Elisabeth Nachwirken Bearbeiten In seinem Geburtsort Holungen wurde ihm zu Ehren ein Gedenkstein errichtet und der Heimatverein tragt seinen Namen Die Stadt Heiligenstadt benannte nach ihm eine Strasse Im November 2006 wurde die ehemalige Clara Zetkin Schule in Bischofferode umbenannt und tragt nun den Namen Isekes Werke Bearbeiten Seine Werke wurden teilweise unter Pseudonym veroffentlicht Hermann Iseke Des gottseligen Thomas von Kempen Nachfolge Christi in deutschen Reimen Heiligenstadt 1893 Heinrich Pechpflaster Ein Gelehrter und Kriegsmann Heiligenstadt 1894 Hermann Iseke Des gottseligen Thomas von Kempen Rosengartlein und Lilienthal in deutschen Versen Heiligenstadt 1895 Hermann Iseke Der lieben heiligen Elisabeth von Thuringen gottselig Leben und Leiden Eine gereimte Erzahlung Heiligenstadt 1895 Emanuel Bimstein Gottfried der Student Ein moralisches akademisches Epos Leipzig 1895 Reprint Heiligenstadt 1996 Bernardus Americanus Aus Eichsfelds Vorzeit in Geschichte und Sage Heiligenstadt 1897 Neuauflage Heiligenstadt 2007 Quellen Bearbeiten Wer liegt wirklich im kuhlen Grab zu Holungen Heimatforscher weist Mutmassungen uber Verwechslung der sterblichen Uberreste Hermann Isekes zuruck In Eichsfelder Tageblatt vom 19 September 2007Literatur BearbeitenGeorg H Daub Hermann Iseke sein Leben und seine Werke Unter Benutzung seines Nachlasses Cordier Heiligenstadt 1920 K Hartung Hermann Iseke In Fest Buch zur 50jahrigen Jubilaumsfeier der Landsmannschaft der Eichsfelder Dusseldorf 1956 Karl Hoeber Hermann Iseke In Mitteldeutsche Lebensbilder 2 Band Lebensbilder des 19 Jahrhunderts Magdeburg 1927 S 462 468 Josef Keppler Hast du mein Eichsfeld nicht gesehn Hermann Isekes Eichsfelder Sang In Eichsfeld Jahrbuch 14 2006 S 179 201 Siegfried Koss Wolfgang Lohr Hrsg Biographisches Lexikon des KV 1 Teil Revocatio historiae Band 2 SH Verlag Schernfeld 1991 ISBN 3 923621 55 8 S 52 ff Bernhard Opfermann Gestalten des Eichsfeldes Ein biographisches Lexikon 2 erweiterte und bearbeitete Auflage Verlag F W Cordier Heiligenstadt 1999 S 174 ISBN 3 929413 37 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Iseke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Iseke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Infos und Fotos von Hermann IsekeNormdaten Person GND 114996628 lobid OGND AKS VIAF 89586553 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Iseke HermannALTERNATIVNAMEN Bimstein Emanuel Americanus BernardusKURZBESCHREIBUNG deutscher DichterGEBURTSDATUM 9 Marz 1856GEBURTSORT HolungenSTERBEDATUM 14 Januar 1907STERBEORT Sudwestafrika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Iseke amp oldid 233149268