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Hermann Heussner 2 Marz 1926 in Giessen 18 Juni 1996 war ein deutscher Jurist Richter am Bundessozialgericht und Richter des Bundesverfassungsgerichts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeussner kam 1926 als Sohn des Rechtsanwalts und Justizrats Dr iur Hermann Heussner und dessen Frau Elisabeth geb Schafer in Giessen zur Welt Er besuchte die Grund und die Oberschule in Kassel und verliess letztere im Sommer 1944 vorzeitig mit dem Reifevermerk da er zum Militardienst eingezogen wurde Er geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft aus der er im Sommer 1946 entlassen wurde Sein Vater war bereits 1945 verstorben Nach der Teilnahme an einem Schulerganzungslehrgang machte er 1947 sein Abitur und arbeitete danach vier Monate lang als Angestellter im Justizverwaltungsdienst Von 1947 bis 1950 studierte er Rechtswissenschaft an der Philipps Universitat Marburg und legte 1951 sein erstes Examen ab Im Jahre 1953 wurde er mit der Dissertation Der Schutz des Aussenseiters vor Koalitionszwang Ein Beitrag zur Lehre von der sogenannten negativen Koalitionsfreiheit zum Doktor der Rechte promoviert 1955 ehelichte Herrmann Heussner Gertraud Rubsam Das Paar hatte spater zwei Tochter und einen Sohn Heussners Sohn Prof Dr Herrmann Heussner jun studierte als Stipendiat des Cusanuswerk Volkswirtschaftlehre und Rechtswissenschaft in Gottingen wurde spater ebenfalls Richter und ist seit 2006 Professor fur Offentliches Recht und Recht der Sozialen Arbeit an der Hochschule Osnabruck Nach bestandenem zweiten Examen wurde Herrmann Heussner sen zunachst in den hessischen Justizdienst aufgenommen Zwischen 1955 und 1960 war er Richter am Amts und am Landgericht danach bis 1964 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundessozialgericht Von 1964 bis 1969 wirkte er als Richter am Landessozialgericht Nordrhein Westfalen Im Jahre 1969 wurde er zum Richter am Bundessozialgericht ernannt wo er anfangs dem 7 Senat angehorte der sich mit Fragen des Arbeitsforderungsrechts befasste Nach funf Jahren wurde ihm der Vorsitz des 12 Senats ubertragen in dessen Zustandigkeit Rechtsmaterien wie das Konkursausfallgeld und die Versicherungs und Beitragspflicht fielen nbsp Heussner l wird von Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz verliehen Von 1979 bis 1989 gehorte er dem ersten Senat des Bundesverfassungsgerichts an in den er auf Vorschlag der SPD gewahlt worden war 1 Dort war er u a als Berichterstatter fur das Arbeitsrecht in den ersten funf Jahren fur das Einkommensteuerrecht und ab 1982 fur das Datenschutzrecht zustandig In dieser Funktion bereitete er u a das Volkszahlungsurteil sowie die Entscheidungen zu den Bildungsurlaubsgesetzen in Hessen und Nordrhein Westfalen zur Arbeitnehmeruberlassung im Baugewerbe zum Widerruf eines Versorgungsanspruchs gegen eine betriebliche Unterstutzungskasse zum Eigentumsschutz fur Rentenanwartschaften und zu Anwartschaften auf Arbeitslosengeld vor Er gab vier Sondervoten ab 2 namentlich zu den Entscheidungen zum Kernkraftwerk Mulheim Karlich 3 zur uneingeschrankten Auskunftspflicht des Gemeinschuldners im Konkursverfahren 4 zum arbeitsrechtlichen Status von freien Mitarbeitern der Rundfunkanstalten 5 und zur Beendigung des Pflichtversicherungsverhaltnisses nach dem 20 Rentenanpassungsgesetz und dem Krankenversicherungs Kostendampfungsgesetz 6 Uberliefert ist von ihm die Anekdote dass er Vorschlage das Gebaude des Bundesverfassungsgerichts nach dem Deutschen Herbst mit einem Wassergraben gegen terroristische Anschlage zu schutzen mit den Worten Aber dann auch mit Krokodilen lacherlich machte 7 Auf Antrag schied er aus gesundheitlichen Grunden vor Ablauf seiner zwolfjahrigen Amtszeit aus 8 Anlasslich seines Eintritts in den Ruhestand wurde er mit dem Grossen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland geehrt Er starb nach langwieriger Krankheit im Alter von 70 Jahren Heussner war seit 1973 Lehrbeauftragter fur Sozialrecht an der Universitat Giessen die ihn 1977 zum Honorarprofessor berief Er zahlte zum Herausgeberkreis der juristischen Zeitschriften Vierteljahresschrift fur Sozialrecht 9 und Recht der Datenverarbeitung Wahrend seiner Zeit am Bundessozialgericht und am Bundesverfassungsgericht hatte er wesentlichen Anteil am Aufbau von juristischen Informationssystemen insbesondere von juris Literatur BearbeitenAlexander Gagel Hermann Heussner In Arbeit und Recht 1996 S 398 Walter Habel Hrsg Wer ist Wer Das deutsche Who s Who 31 Ausgabe 1992 93 Schmidt Romhild Lubeck 1992 S 563 Roman Herzog Begrussung der Richter Seibert Dr Kuhling und Winter sowie Verabschiedung der Richter Dr Niemeyer Prof Heussner und Trager Rede vom 18 Dezember 1989 In Europaische Grundrechte Zeitschrift 1989 S 552 555 S 554 Hermann Heussner Der Schutz des Aussenseiters vor Koalitionszwang Ein Beitrag zur Lehre von der sogenannten negativen Koalitionsfreiheit Dissertation Marburg 1953 selbstverfasster Lebenslauf auf S 91 Bundesverfassungsrichter a D Prof Dr Hermann Heussner ist am 18 Juni 1996 im Alter von 70 Jahren verstorben In Recht der Datenverarbeitung 1996 S 210 Weblinks BearbeitenPressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts Nr 37 96 vom 28 Juni 1996Einzelnachweise Bearbeiten Sebastian Knoppik Politische Herkunft von Verfassungsrichtern und Entscheidungspraxis in der Bundesrepublik Magisterarbeit an der Universitat Hannover 2004 S 84 Rolf Lamprecht Richter contra Richter Abweichende Meinungen und ihre Bedeutung fur die Rechtskultur Nomos Verlag Baden Baden 1992 ISBN 3 7890 2599 2 S 352 BVerfGE 53 30 Mulheim Karlich Rn 74 113 mit Helmut Simon BVErfGE 56 37 52 54 BVerfGE 59 231 Freie Mitarbeiter Rn 89 92 BVerfGE 71 1 17 23 mit Gisela Niemeyer Claus Donath Pannen und Krokodile Gerichtsanekdoten aus Karlsruhe In Stuttgarter Zeitung 25 April 2002 S 6 online Memento vom 8 September 2005 im Internet Archive Peter Badura Horst Dreier Hrsg Festschrift 50 Jahre Bundesverfassungsgericht Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 2001 ISBN 978 3 16 147627 3 S 924 Vierteljahresschrift fur Sozialrecht Band 9 J Schweitzer Verlag Munchen 1981 Anfang online Normdaten Person GND 1078254591 lobid OGND AKS VIAF 237144782963513231910 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heussner HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Richter am Bundessozialgericht und des BundesverfassungsgerichtsGEBURTSDATUM 2 Marz 1926GEBURTSORT GiessenSTERBEDATUM 18 Juni 1996 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Heussner amp oldid 236563254