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Hermann Gryn auch Grin ist ein fiktiver Burgermeister einer Kolner Sage deren Geschichte sich 1262 zugetragen haben soll Gryns Kampf mit dem Lowen Relief Zeughaus Mittleres Relief an der Rathauslaube des Kolner Rathauses Inhaltsverzeichnis 1 Die Sage von Burgermeister Gryn 2 Entstehung und Deutung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseDie Sage von Burgermeister Gryn BearbeitenNach dieser Sage soll der Erzbischof Engelbert II von Falkenburg einen Lowen besessen haben der von seinen beiden Domherren aufgezogen wurde Der Burgermeister Gryn stand im steten Streit mit Erzbischof Engelbert da er versuchte die Burgerrechte gegen den Einfluss des Erzbistums zu verteidigen Die Domherren die gut mit dem Erzbischof befreundet waren luden den Burgermeister zu einem Gastmahl ein Vor dem Essen lenkten die Domherren das Gesprach auf den Lowen den sie hatten fasten lassen und boten dem Burgermeister an sich ihn anzusehen Nach dem Offnen der Tur stiessen die Domherren jedoch den Burgermeister in den Lowenzwinger und schlossen sogleich die Tur Der Burgermeister schlang sich seinen Mantel um den Arm sturzte sich mit seinem Schwert auf den zum Sprung ansetzenden Lowen stiess seinen geschutzten Arm in das aufgerissene Maul und durchbohrte dem Lowen das Herz 1 Es wird berichtet dass am nachsten Tage der spatere Konig Rudolph I nach Koln kam und von den Vorgangen erfuhr Er liess die beiden Domherren an einem Balken der Pfaffenpforte aufhangen 2 Der oberhalb der Pfaffenpforte angebrachte Lowenkopf weist auf diese Sage hin die den anhaltenden Streit zwischen Stadt und Erzbischof symbolisierte Chroniken des spaten 15 Jahrhunderts zufolge trug sich diese Episode im Jahre 1262 zu 3 Zu Ehren dieses mutigen fiktiven Burgermeisters wurde 1573 der Kampf zwischen Gryn und dem Lowen an der Fassade der Laube des Kolner Rathauses in Stein gehauen Tatsachlicher Burgermeister zu jener Zeit war Richwin Gryn 1271 1272 dessen Familienstamm zum Kolner Patriziat gehorte Entstehung und Deutung BearbeitenHermann Gryn Grin gehorte zum Kolner Patriziat und existierte tatsachlich Verschiedene Hermann Gryn des weitverzweigten Geschlechts der Gryn tauchten in der Kolner Stadtgeschichte auf Der erste Hermann fungierte 1218 als Schoffe Als Amtmann gab es einen gewissen Herimannus Gryn Sohn des Ricolfus Richolf Gryn Herimannus war zur Zeit des Schoffen Johannes Overstolz als Amtmann tatig 1230 4 Hermann Gyn bezeugte 1251 einen Bundnisvertrag mit dem Herzog von Brabant Burgermeister war Hermann Gryn in dieser Schreibweise ersichtlich jedoch nicht wohl aber wesentlich spater um 1300 Marsilius Gryn 5 Allerdings zitiert der Historiker Friedrich Everhard von Mering 1838 aus einem Verzeichnis der Kolner Burgermeister von 1216 bis 1396 wonach im Jahre 1258 Ludowicus de Mullengassen Ludwig von der Muhlengasse und 1262 Hermannus Greyn als Burgermeister verzeichnet gewesen war 6 Sollte es sich hierbei um einen Schreib oder Ubertragungsfehler handeln ware Hermann Gryn tatsachlich zu jener Zeit Burgermeister bis 1267 gewesen als ihm Ludowicus Weis nachfolgte Die Sage kann auch damit zusammenhangen das Hermann von Vitinghoven ein Vertrauter des Erzbischofs Engelbert II am 8 Juni 1262 die Gemeinde vor dem Rathause versammelte um ihr mitzuteilen dass der Erzbischof ab sofort einen der Burgermeister und einen Schoffen selbst einsetzen wolle Ausserdem verlange der Erzbischof die Abgabe von Lebensmitteln und eine Vermogensteuer Die aufgebrachten Burger griffen zu den Waffen und kampften gegen die Leute des Erzbischofs 7 Der Lowenkampf steht als Symbol fur die andauernden Auseinandersetzungen zwischen Stadt und Erzbischof die zur Zeit des Erzbischofs Engelbert II ihren Hohepunkt erreichten Eine mogliche Erklarung fur die Entstehung der Sage ist dass die einflussreiche Familie Gryn die zu den von Kaiser Trajan in Koln angesiedelten legendaren 15 romischen Familien aus senatorischem Adel gehorte ebenso wie Engelbert den Lowen im Wappen fuhrte Zudem gab es in Koln nachweislich eine romische Skulptur mit der Darstellung des Kampfes zwischen Herkules und dem Lowen sowie zwei in die Pfaffenpforte eingemauerte Lowenkopfe Weblinks BearbeitenJulia Ricker Dem Lowen zum Frasse Monumente Online 1 2012Einzelnachweise Bearbeiten Philipp von Steinau Die Volkssagen der Deutschen 1838 S 35 Johann Georg Theodor Grasse Sagenbuch des preussischen Staats Band 2 1871 S 74 Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Band 2 Band 50 2004 S 400 Manfred Groten Koln im 13 Jahrhundert 1998 S 125 Dietrich Poeck Rituale der Ratswahl 2003 S 45 FN 257 Friedrich Everhard von Mering Ludwig Reischert Zur Geschichte der Stadt Koln am Rhein von ihrer Grundung bis zur Gegenwart Band 2 1838 S 204 FN Koln und Bonn mit ihren Umgebungen 1828 S 35 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Gryn amp oldid 182456177