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Hermann Gocht 3 Februar 1869 in Kothen Anhalt 18 Mai 1938 in Schkopau war ein deutscher Orthopade und Hochschullehrer Er verfasste 1898 das erste Lehrbuch der Rontgenuntersuchungen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Soziales Engagement 3 Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grab Hermann Gochts und seiner Frau auf dem Friedhof der Evangelischen Kirche in Schkopau nbsp Gochts Villa im Marz 2021 Eingangsbereich NordseiteNach dem Abitur im Jahre 1888 studierte Hermann Gocht Medizin an den Universitaten Eberhard Karls Universitat Tubingen der Friedrichs Universitat Halle der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin und der Friedrich Alexander Universitat Erlangen Seit 1889 war er Angehoriger spater Ehrenmitglied des Corps Borussia Halle 1912 wurde er auch Mitglied des Corps Guestfalia Greifswald 1 Dem Staatsexamen 1894 folgte eine siebenjahrige Weiterbildung an der Chirurgischen Universitatsklinik Halle unter Friedrich Gustav von Bramann am Hygienischen Institut der Universitat Greifswald unter Friedrich Loeffler am Pathologischen Institut der Universitat Greifswald unter Paul Grawitz 1850 1932 in der Chirurgie des Krankenhauses Hamburg Eppendorf unter Hermann Kummell und schliesslich an der Wurzburger Orthopadischen Privatklinik von Albert Hoffa Dort wurde er Oberarzt Mit August Blencke Alfred Schanz und Gustav Drehmann begrundete er die Eigenstandigkeit und Geltung der deutschen Orthopadie Im Jahr 1898 erschien das von ihm verfasste erste 2 Lehrbuch der Rontgenuntersuchungen 1901 grundete er eine eigene Klinik in Halle Saale die zu einem Zentrum der deutschen Kruppelfursorge wurde Von Heinrich Hoeftman und Schanz angeregt entstand im selben Jahr die Deutsche Orthopadische Gesellschaft Schon auf dem 2 Kongress 1903 berichtete Gocht uber seine reichen Erfahrungen Als Vorsitzender des 11 Kongresses wies er darauf hin dass trotz machtiger Gegenstromung der Lehrstuhl fur Orthopadie in Berlin erhalten blieb und neue Lehrstuhle in Breslau Ludloff und Zurich Schulthess errichtet worden seien Seit 1910 Professor wurde Gocht 1915 als Extraordinarius an die Charite berufen Er grundete die Orthopadische Abteilung der Charite von 1915 bis 1924 unterstutzt von seinem Schweizer Assistenten spateren Oberarzt und Stellvertreter Hans Debrunner 1934 wurde er zum Direktor des von Konrad Biesalski gegrundeten Oskar Helene Heims ernannt Als Herausgeber des Archivs fur orthopadische und Unfall Chirurgie engagierte sich Gocht mit Fritz Konig fur ein Zusammenspiel von Orthopadie Mechanotherapie und Traumatologie Die beiden konkurrierenden Facher wurden erst hundert Jahre spater durch die neue Weiterbildungsordnung zusammengelegt Aber der als junger Student wehrhaft Gewesene stand auch im reifen Mannesalter und bis zum Ende seiner akademischen Laufbahn die Kampfe siegreich durch Wittek Mit der Ernennung zum Ordinarius 1927 und mit der Wahl zum Dekan 1932 1935 wurde Gochts Leistung und Integritat anerkannt 1936 musste Gocht seine Abschiedsvorlesung halten 1937 stellte er alle Amter krankheitsbedingt zur Verfugung An der neuen Rontgendiagnostik naturgemass im hochsten Masse interessiert war er 1905 Mitbegrunder der Deutschen Rontgengesellschaft Aufgrund mangelnder Strahlenschutzmassnahmen in den ersten Jahren seiner wissenschaftlichen Arbeit trug Hermann Gocht schwere Hautschadigungen seiner Hande davon Sie fuhrten schliesslich zu einem Strahlenkarzinom an dem er 1938 starb Gocht war mit der Tochter eines Sanitatsrats aus Merseburg verheiratet und lebte bis zu seinem Tod mit seiner Frau Margarete in der heute denkmalgeschutzten Gochtschen Villa in Schkopau Soziales Engagement BearbeitenAuf Gochts Initiative wurden 1909 der Kruppel Heil und Bildungsverein Halle Merseburg und der Kruppel Fursorge Verein in der Provinz Sachsen und 1910 die Kruppel Heil und Bildungs Anstalt in Halle gegrundet Ehrungen BearbeitenVorsitzender der deutschen Vereinigung fur Kruppelfursorge 1933 Ehrenmitglied der Deutschen Orthopadischen Gesellschaft 1937 Ehrenmitglied der Orthopadischen Gesellschaften Englands Italiens und Schwedens Ehrenmitglied der Wiener RontgengesellschaftSchriften BearbeitenLehrbuch der Rontgen Untersuchung zum Gebrauche fur Mediziner 1898 Anleitung zur Herstellung orthopadischer Verband Apparate 1901 Kunstliche Glieder 1907 Amputationen und Exartikulationen Kunstliche Glieder 1907 Orthopadische Technik 1917 Kunstliche Glieder 1920 mit Hans Debrunner Orthopadische Therapie Leipzig 1925 Neuauflage von Hoffas Lehrbuch Handbuch fur die Rontgen Weltliteratur 15 Bande 1911 1934 Literatur BearbeitenGocht Hermann In Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 S 556 A Wittek Hermann Gocht Archiv fur orthopadische und Unfall Chirurgie 39 doi 10 1007 BF02585891 Hans Debrunner Als Schweizer Arzt in Berlin 1914 1924 ISBN 3 456 84387 9 Hans Debrunner Festvortrag zum 100 Geburtstag von Hermann Gocht In Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft fur Orthopadie und Traumatologie 56 Kongress Wien 17 20 September 1969 Rembert Watermann Gocht Moritz Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 492 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Gocht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Gocht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Manfred P Blaske Vor 75 Jahren starb Hermann Gocht Wegbereiter der modernen Orthopadie KVS Mitteilungen Heft 5 2013 S 15 Abgerufen am 1 April 2021 Saale Elster Luppe Auen Kurier Ein Friedhof erzahlt lasst uns ein wenig seinen Geschichten lauschen uber Hermann Gocht Ausgabe 6 2020 Abgerufen am 1 April 2021 Kruppelfursorge und RehabilitationEinzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 96 412 52 316 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 49 Normdaten Person GND 116694769 lobid OGND AKS VIAF 35214938 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gocht HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Rontgenologe Orthopade und HochschullehrerGEBURTSDATUM 3 Februar 1869GEBURTSORT Kothen Anhalt STERBEDATUM 18 Mai 1938STERBEORT Schkopau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Gocht amp oldid 237544197