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Herbert Tichy 1 Juni 1912 in Wien 26 September 1987 ebenda war ein osterreichischer Reiseschriftsteller Geologe Journalist und Bergsteiger Neben den in viele Sprachen ubersetzten Reiseberichten veroffentlichte er auch Sachbucher und einige Abenteuerromane fur Jugendliche Gemeinsam mit dem Tiroler Sepp Jochler und dem Sherpa Pasang Dawa Lama gelang es Herbert Tichy am 19 Oktober 1954 in einer Kleinstexpedition ohne zusatzlichen Sauerstoff den 8188 Meter hohen Cho Oyu den sechsthochsten Berg der Erde erstzubesteigen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Forschungsreisen 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerbert Tichy wurde 1912 in eine burgerliche Familie in Wien geboren wo er auch zur Schule ging und nach der Matura Geologie studierte 2 Er trat bereits am 26 November 1932 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 308 596 3 4 Aufgrund seiner zahlreichen Auslandsreisen bezahlte Tichy trotz des Verbots der Partei weiterhin seine Mitgliedsbeitrage 1938 stellte Tichy ausserdem einen Antrag auf Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer in dem er unter anderem auf seine Tatigkeit in der Deutschosterreichischen Tages Zeitung verwies 5 1933 unternahm Tichy gemeinsam mit Max Reisch eine Reise auf einem Puch Motorrad nach Indien In der Folge einer zweiten Indienreise 1935 umrundete er als Pilger verkleidet den heiligen Berg Kailash in Tibet Wahrend dieser Reise versuchte er mit zwei Begleitern die Erstbesteigung des Gurla Mandhata im Alpinstil musste aber auf ca 7200 m umkehren Er veroffentlichte einige seiner Reiseberichte als Artikel in Zeitschriften So schrieb er auch fur die burgerliche Zeitschrift Die Woche dort erschien 1935 sein Bildbericht Achmed liest Goethe Deutsche Lehrer in Afghanistan 6 1937 verfasste er seine Dissertation uber die Geologie in Indien Nach seiner Promotion zum Doktor der Geologie bereiste Tichy im Jahr 1938 Alaska Nach seiner Ruckkehr arbeitete Tichy zuerst als Erdolgeologe da er aufgrund seiner Kurzsichtigkeit nicht als Kriegsberichterstatter der Luftwaffe dienen konnte Im selben Zeitraum trat Tichy auch als wehrwichtiger Vortragsredner der NS Organisation Kraft durch Freude in Erscheinung 5 1941 1948 also wahrend des Zweiten Weltkriegs und danach war Tichy zunachst in Siam und Indochina aber zum Grossteil im japanisch besetzten China wo er als Korrespondent deutscher Zeitungen und Zeitschriften fast siebenhundert Artikel verfasste darunter fur die Deutsche Allgemeine Zeitung die Berliner Volks Zeitung und die Wochenzeitschrift Das Reich deren Leitartikel regelmassig Joseph Goebbels schrieb 7 Andere Ansichten uber Tichy bezeichnen seine Gesinnung als den Werten des Nationalsozialismus zutiefst abgeneigt Tichy habe sich im deutschsprachigen Zeitungs und Verlagswesen eingerichtet um als Autor und Journalist uberleben zu konnen Sein wahres Interesse habe jedoch dem einfachen Leben asiatischer Volker und der Freiheit des unabhangigen Reisens gegolten 8 1953 unternahm er mit drei Sherpas die erste Durchquerung Westnepals Am 19 Oktober 1954 bestieg Herbert Tichy mit dem Tiroler Sepp Jochler und dem Sherpa Pasang Dawa Lama als erster den 8188 m hohen Cho Oyu Einige Tage vor dem Gipfelsieg erlitt Tichy schwere Erfrierungen an den Handen in deren Folge er ein Glied des rechten kleinen Fingers verlor Dieses Fingerglied begrub Fritz Moravec 1987 nordlich des Kailash Im Jahr 1993 wurde in Wien Wahring 18 Bezirk der Tichyweg nach ihm benannt Forschungsreisen Bearbeiten 1953 Durchquerung Westnepals 1954 Erstbesteigung des Cho Oyu 1957 Kenia 1959 Hindukusch Himalaya 1961 Hongkong Indien 1963 Sud und Ostafrika 1968 69 Ostasien 1971 72 Ostasien 1980 Kenia Turkanasee Rudolfsee 1981 82 und 1985 Nepal und IndienAuszeichnungen und Ehrungen BearbeitenKarl Renner Preis 1954 9 Jugendbuchpreis der Stadt Wien Osterreichischer Staatspreis fur Kinder und Jugendliteratur Grosses Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1954 Donauland Sachbuchpreis 1977 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Silber Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land WienWerke Auswahl BearbeitenKinder und JugendbucherFlucht durch Hindustan Eine Erzahlung fur die Jugend Ueberreuter Verlag Wien 1953 Drei Buben im Himalaja Frische Saat Bd 34 St Gabriel Verlag Wien 1954 Unterwegs Verlag fur Jugend amp Volk Wien 1962 Keine Zeit fur Gotter Hoch Verlag Dusseldorf 1980 ISBN 3 7779 0318 3 Nachdr d Ausg Wien 1967 Das verbotene Tal Auf den Spuren einer Riesenechse in den Dschungelwaldern Assams Arena Verlag Wurzburg 1974 ISBN 3 401 01228 2 1966 unter dem Titel Der weisse Sahib im Osterreichischen Bundesverlag Wien veroffentlicht ReiseberichteZum heiligsten Berg der Welt Auf Landstrassen und Pilgerpfaden in Afghanistan Indien und Tibet Edition Sonnenaufgang Wien 2007 ISBN 978 3 9501591 2 7 erweiterte Neuauflage d Ausg Wien 1937 Weisse Wolken uber gelber Erde Meine Zeit in China in den vierziger Jahren Edition Sonnenaufgang Wien 2014 ISBN 978 3 9501591 5 8 erweiterte Neuauflage d Ausg Wien 1948 Auf einem Hugel der Ewigen Stadt Erlebter Vatikan Ullstein Wien 1948 Die Wandlung des Lotos Ein Indienbericht Edition Sonnenaufgang Wien 2016 ISBN 978 3 9501591 6 5 erweiterte Neuauflage der Ausg Ullstein Wien 1951 Land der namenlosen Berge Erste Durchquerung Westnepals Edition Sonnenaufgang Wien 2009 ISBN 978 3 9501591 3 4 erweiterte Neuauflage d Ausg Wien 1954 Cho Oyu Gnade der Gotter Jubilaumsausgabe 50 Jahre Erstbesteigung Edition Sonnenaufgang Wien 2001 ISBN 3 9501591 1 8 erweiterte Neuauflage d Ausg Wien 1955 Menschenwege Gotterberge Bilder meiner Reisen Wollzeilen Verlag Wien 1960 Hongkong Die Laune des Drachen Wollzeilen Verlag Wien 1961 Heisse Erde schwarze Hoffnung Afrika vom Kap zum Aquator Osterreichischer Bundesverlag Wien 1964 Honig vom Binungabaum Ein Jahr bei primitiven Stammen Verlag Ueberreuter Wien 1971 ISBN 3 8000 3118 3 Tau Tau Bei Gottern und Nomaden des Sulu See Molden Wien 1973 ISBN 3 217 00535 X Auf fernen Gipfeln Abenteuer auf dem Dach der Welt Molden Wien 1976 ISBN 3 217 00659 3 Traumland Kenia Pinguin Verlag Innsbruck 1978 ISBN 3 524 76008 2 Bildband RomaneDie Flut der tausend Ernten Roman Ullstein Wien 1956 Safari am Kamanga Eine Erzahlung aus Ost Afrika Roman Verlag Ueberreuter Wien 1958 Grossalarm Den Kidnappern auf der Spur Engelbert Verlag Balve 1977 ISBN 3 536 01347 3 fruherer Titel Zweifach gejagt Der Fall Mellebeck SachbucherAlaska Ein Paradies des Nordens Goldmann Munchen 1951 Nachdr d Ausg Leipzig 1939 Afghanistan das Tor nach Indien Edition Sonnenaufgang Wien 2010 ISBN 978 3 9501591 4 1 erweiterte Neuauflage d Ausg Wien 1940 Indien Kampf und Schicksal eines Funftels der Menschheit Goldmann Leipzig 1942 China ohne Mauer Seidel Verlag Wien 1948 See an der Sonne Auf den Spuren der fruhen Menschen Edition Orac Wien 1980 ISBN 3 85368 871 3 Auf der Suche nach Weisheit Was ich von Asien gelernt habe Lubbe Verlag Bergisch Gladbach 1989 ISBN 3 404 60239 7 fruherer Titel Was ich von Asien gelernt habe Literatur BearbeitenVerena Kienast Tichy Herbert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 251 Digitalisat Irene Hondt Herbert Tichy Leben und Werk Dissertation Universitat Wien 2003 Hilde und Willi Senft Herbert Tichy Das abenteuerliche Leben des grossen Osterreichers Weishaupt Gnas 2003 ISBN 3 7059 0183 4 Ulrich Worz u a Herbert Tichy Das Leben als Reise Begegnungen mit dem grossen Abenteurer Bergsteiger und Lebenskunstler Tyrolia Innsbruck 2012 ISBN 978 3 7022 3172 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Herbert Tichy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hannes Stanik Der geopolitische Blick in den journalistischen Arbeiten von Herbert Tichy 1940 1944 Mai 2009 online PDF abgerufen am 15 Dezember 2014 Diplomarbeit Fotos von Herbert Tichy bei der Erstbesteigung des Cho Oyu Memento vom 1 November 2014 im Internet Archive Herbert Tichy Artikel auf emmet de uber archive org Verein zur Forderung des Andenkens an Herbert Tichy Gerhard Schirmer Herbert Tichy Der Globetrotter landderberge at aufgerufen am 2 November 2014 Herbert Tichy im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten http www bergnews com service cho oyu tichy cho oyu tichy php Herbert Tichy im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Bundesarchiv R 9361 II 1136135 Hannes Stanik Der geopolitische Blick in den journalistischen Arbeiten von Herbert Tichy 1940 1944 Mai 2009 S 35 ff online PDF abgerufen am 15 Dezember 2014 Diplomarbeit a b Strassennamen Wiens seit 1860 als Politische Erinnerungsorte PDF 4 2 MB S 295ff Forschungsprojektendbericht Wien Juli 2013 Zeitschrift Die Woche Heft 40 1935 S 20ff Hannes Stanik Der geopolitische Blick in den journalistischen Arbeiten von Herbert Tichy 1940 1944 Mai 2009 S 11 12 online PDF abgerufen am 15 Dezember 2014 Diplomarbeit STANDARD Verlagsgesellschaft m b H Zu wenig Anteilnahme an der Volksgemeinschaft In derStandard at derstandard at abgerufen am 9 Oktober 2017 Wiener Rathauskorrespondenz 13 Dezember 1954 Blatt 2165Wiener Rathauskorrespondenz 15 Janner 1955 Blatt 56Normdaten Person GND 118622528 lobid OGND AKS LCCN n50011824 NDL 00458757 VIAF 59877426 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tichy HerbertKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Schriftsteller und BergsteigerGEBURTSDATUM 1 Juni 1912GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 26 September 1987STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Tichy amp oldid 238275627