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Herbert Sonnenfeld 29 September 1906 in Berlin Neukolln 1972 in New York war ein deutscher Fotograf Er dokumentierte in den 1930er Jahren judisches Leben in Berlin und Umgebung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verbleib der Bilder 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerbert Sonnenfeld war ein Sohn von Josef und Charlotte Sonnenfeld die einen Kurzwarenladen in der Berliner Hermannstrasse betrieben Nachdem er die Schule beendet hatte war er einige Zeit im Kurzwarenladen eines Onkels beschaftigt bevor er Vertreter fur Alarmanlagen wurde 1931 heiratete er und zog mit seiner Frau Leni in eine Wohnung in der Joachimsthaler Strasse in der er sich als begeisterter Amateurfotograf eine Dunkelkammer einrichtete 1 2 Als Jude wurde Herbert Sonnenfeld schon bald entlassen nachdem die Nationalsozialisten an die Macht gekommen waren Das Ehepaar Sonnenfeld versuchte nach Palastina zu emigrieren wurde aber als nicht qualifiziert und zu arm abgewiesen Dennoch unternahm Herbert Sonnenfeld auf eigene Faust 1933 eine Reise nach Palastina und dokumentierte dort das Leben des Jischuv Bereits nach zwei Wochen kehrte er nach Berlin zuruck nunmehr uberzeugt unter den gemass seinen Eindrucken zu primitiven Bedingungen in Palastina ohnehin nicht leben zu konnen 1 Nach dieser Reise bot seine Frau Leni die ihm beim Fotografieren oft assistierte die Aufnahmen ihres Mannes diversen judischen Zeitungen an Die Reaktion war positiv und Herbert Sonnenfeld betatigte sich fortan als Pressefotograf fur judische Zeitungen und Organisationen Unter anderem dokumentierte er Veranstaltungen des Kulturbundes Deutscher Juden machte Aufnahmen vom Judischen Museum das von 1933 bis 1938 seinen Sitz in der Oranienburger Strasse 31 hatte von Kunstlern und Kunstereignissen von Wohltatigkeitsaktionen Sportveranstaltungen und von Szenen in Hachschara Lagern Er schuf auch Bilder von Ausreisenden die vom Anhalter Bahnhof ihren Weg in die Emigration antraten Etwa 3000 Negative aus der Zeit von 1933 bis 1938 befinden sich im Besitz des Judischen Museums Berlin Sonnenfeld wurde damit zu einem der wichtigsten Fotografen die Aspekte des judischen Lebens im Berlin in der Nazizeit dokumentierten Allerdings ist eine gewisse Einseitigkeit der Aufnahmen festzustellen denn die Zeitungen fur die Sonnenfeld Bilder lieferte versuchten naturlich den Lebensmut und das Selbstbewusstsein ihrer Leserschaft in diesen Zeiten zu erhalten und zu starken sodass weniger die Isolierung und Entrechtung der Juden im Dritten Reich thematisiert sondern vor allem die positiven Seiten des Daseins hervorgehoben wurden Die Bilder hatten neben der dokumentarischen damit oft auch eine propagandistische Funktion 3 Herbert Sonnenfelds Karriere als Pressefotograf begann mit dem Ankauf der Palastina Bilder durch Robert Weltsch der ein Chefredakteur der zionistischen Judischen Rundschau war Im Folgenden veroffentlichte er seine Bilder unter anderem auch im Israelitischen Familienblatt im Gemeindeblatt der Judischen Gemeinde zu Berlin in der Judischen Allgemeinen Zeitung im Schild und anderen Blattern Er blieb wie seine Kollegen Abraham Pisarek Arno Kikoler etc auf judische Auftraggeber beschrankt Ab 1936 gab Herbert Sonnenfeld auch Fotokurse Leni Sonnenfeld zunachst nur assistierend tatig begann 1934 in einem judischen Altersheim zu fotografieren und dokumentierte 1936 die Aktivitaten in einem Aliyah Camp in Schweden Bis November 1938 blieb das Ehepaar Sonnenfeld bei dieser Arbeit Nach der Reichskristallnacht wurden nur noch wenige Bilder Herbert Sonnenfelds veroffentlicht Die Nachricht dass die Visa fur die Einreise in die USA bereitlagen um die sich das Ehepaar seit Mitte der 1930er Jahre bemuht hatte traf am Tag nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen ein 1 Als Herbert und Leni Sonnenfeld Ende 1939 nach New York auswandern konnten fuhrten sie nur einen kleinen Teil der Bilder mit die sie in den Jahren zuvor geschaffen hatten 3 Sie waren mit dem Zug nach Triest gefahren und dort an Bord eines Schiffes gegangen das sie in die USA brachte Herbert Sonnenfeld hatte einen verheirateten Bruder in New York unterstutzt wurde das Ehepaar auch vom American Jewish Congress der fur eine Wohnung und ein Fotoatelier sorgte 1 Die Sonnenfelds setzten ihre Tatigkeit in New York fort auch dort blieben sie bei ihrer Spezialisierung auf judische Themen Herbert Sonnenfeld war der einzige Fotograf der im Mai 1942 die Konferenz der Zionist Organization of America im Biltmore Hotel in New York begleitete Einige Monate spater wurde er zum Heeresdienst herangezogen und nach England geschickt Dort fotografierte er im Litchfield Barracks reception camp Unterdessen verfolgte Leni Sonnenfeld in New York ihre eigene Karriere als Fotografin weiter Sie dokumentierte unter anderem 1944 das Fort Ontario refugee center in Oswego Sie arbeitete spater fur Blatter wie die New York Times und das Life Magazine aber auch fur zahlreiche judische Organisationen und bereiste zahlreiche Lander Unter anderem schuf sie zahlreiche Bilder die das Fruhstadium des Staates Israel zeigen Herbert Sonnenfeld interessierte sich in seinen spateren Jahren auch fur Malerei Nach seinem Tod verwaltete Leni Sonnenfeld das Archiv der fotografischen Negative die das Paar angesammelt hatte Die Berliner Aufnahmen verkaufte Leni Sonnenfeld an das Judische Museum Berlin der Rest blieb in ihrem Besitz in New York Leni Sonnenfeld uberlebte ihren Mann um viele Jahre und starb 2004 im Alter von 96 Jahren 1 Verbleib der Bilder BearbeitenDie Judische Abteilung des Berlin Museums kaufte 1988 unterstutzt von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin einen Teil des Nachlasses Herbert Sonnenfelds auf und veranstaltete zwei Jahre spater eine Ausstellung mit dem Titel Herbert Sonnenfeld Ein judischer Fotograf in Berlin 1933 1938 Nachdem im Jahr 2001 das Judische Museum Berlin eroffnet worden war wurde die Sammlung dort inventarisiert und nach und nach digitalisiert Ab November 2012 wurden die museumseigenen Sammlungen online gestellt die Fotografien Herbert Sonnenfelds waren unter den ersten Exponaten die auf diese Weise der Offentlichkeit zuganglich gemacht wurden 3 Literatur BearbeitenMaren Kruger Herbert Sonnenfeld Ein judischer Fotograf in Berlin 1933 1938 2 Auflage Nicolai 1992 ISBN 978 3 87584 322 4 Leni Sonnenfeld Eyes of Memory Photographs from the Archives of Herbert amp Leni Sonnenfeld Yale University Press 2004 ISBN 978 0 300 10605 3 Weblinks BearbeitenSamtliche Fotos des Judischen Museums Berlin von Herbert SonnenfeldEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Fotoarchiv des United States Holocaust Memorial Museum Laut deutschsprachigen Quellen arbeitete er als Handelsvertreter so die Kurzbiografie Memento des Originals vom 10 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berlin de auf berlin de oder als Angestellter einer Versicherung so Theresia Ziehe bis er in der Zeit des Nationalsozialismus als Jude entlassen wurde a b c Theresia Ziehe Fotografische Zeitzeugnisse Zur Geschichte der Sammlung Herbert Sonnenfeld jmberlin de 29 September 2014Normdaten Person GND 118934511 lobid OGND AKS LCCN n91080612 VIAF 29807797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sonnenfeld HerbertKURZBESCHREIBUNG deutscher FotografGEBURTSDATUM 29 September 1906GEBURTSORT Berlin NeukollnSTERBEDATUM 1972STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Sonnenfeld amp oldid 234531618