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Walter Herbert Schelcher 20 Januar 1883 in Dresden 1 7 Mai 1946 im Speziallager Nr 1 Muhlberg 2 war ein deutscher Jurist und in der Zeit des Nationalsozialismus Prasident des Sachsischen Oberverwaltungsgerichts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerbert Schelcher war der Sohn des sachsischen Ministerialbeamten und Verwaltungsjuristen Walter Schelcher 1851 1939 3 Nach dem Abitur 1901 am Kreuzgymnasium in Dresden studierte er Rechtswissenschaften an den Universitaten Freiburg i Br Heidelberg und Leipzig Nach der Promotion im Jahr 1905 und juristischen Ausbildungsstationen in verschiedenen sachsischen Stadten wurde er 1909 Assessor bei der Amtshauptmannschaft Annaberg Zwei Jahre spater wechselte er zur Amtshauptmannschaft Plauen und trat 1917 in den Dienst des sachsischen Innenministeriums Von 1920 bis 1928 war Schelcher Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Auerbach 4 Im Jahr 1929 wurde er zum Ministerialrat im Innenministerium ernannt Von Januar bis November 1932 war Schelcher sachsischer Preiskommissar Am 1 Dezember 1932 ubernahm er die Leitung der 1 Abteilung des Innenministeriums Wahrend der ersten Phase der Machtubernahme der NSDAP in Sachsen durch den Reichskommissar und SA Obergruppenfuhrer Manfred von Killinger war Schelcher von Marz bis Mai 1933 Leiter der Sachsischen Staatskanzlei Am 6 Mai wurde er wieder Abteilungsleiter im Innenministerium Zum 1 November 1933 erfolgte seine Berufung zum Prasidenten des Sachsischen Oberverwaltungsgerichts Im Jahr 1937 trat er in die NSDAP ein Aufgrund der zunehmenden Reduzierung der Tatigkeit des OVG wurde er 1941 ans Reichsverwaltungsgericht RVG in Berlin abgeordnet wo er bis zum Kriegsende 1945 als Senatsprasident fur Steuern und Kommunalabgaben zustandig war 5 Funf Jahre zuvor hatte Schelcher im Reichsverwaltungsblatt den ersten Entwurf eines Gesetzes zur Errichtung eines Reichsverwaltungsgerichts veroffentlicht der von der Fachgruppe Verwaltung des Gaues Dresden im Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen erarbeitet worden war 6 Im Dezember 1942 wurde er fur die Dauer der Abwesenheit des RVG Vizeprasidenten Herbert Bach mit der Stellvertretung des Prasidenten beauftragt 7 Neben seiner Tatigkeit als Verwaltungsrichter hatte Schelcher auch Lehrauftrage an der Technischen Hochschule Dresden Im Jahr 1936 wurde er Lehrbeauftragter fur Offentliches Recht und 1938 nebenamtlicher Leiter des Juristischen Seminars Im Jahr darauf wurde er zusatzlich an die Verwaltungsakademie Dresden berufen 1942 erfolgte seine Berufung zum Professor fur Staats Verwaltungs und Offentliches Recht an der TH Dresden 8 Im Jahr 1938 ubernahm Schelcher bis zur Einstellung 1941 die Herausgeberschaft von Fischers Zeitschrift fur Verwaltungsrecht von seinem Vater die dieser seit 1900 innehatte 3 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Schelcher noch kurze Zeit bis Herbst 1945 als Berater fur die Landesverwaltung Sachsen tatig Im Februar 1946 wurde er verhaftet und in das Speziallager Nr 1 Muhlberg gebracht wo er wenige Monate spater starb 5 Literatur BearbeitenChristoph Jestaedt Das Sachsische Oberverwaltungsgericht von 1901 bis 1941 und seine funf Prasidenten In Claus Meissner Hrsg Das Sachsische Oberverwaltungsgericht Verwaltungsgerichtsbarkeit in Sachsen 1901 1993 Sachsische Justizgeschichte Band 1 Sachsisches Staatsministerium der Justiz Dresden 1994 S 14 21 Online PDF 7 1 MB 9 Weblinks BearbeitenProf Dr jur Herbert Walter Schelcher im Catalogus professorum dresdensis der TU DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Wagner Machtergreifung in Sachsen NSDAP und staatliche Verwaltung 1930 1935 Bohlau Verlag Koln 2004 ISBN 978 3 412 14404 3 S 87 Fn 272 Matthias Lienert Zwischen Widerstand und Repression Studenten der TU Dresden 1946 1989 Bohlau Koln Weimar Wien 2011 ISBN 978 3 412 20598 0 S 18 a b Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Band 3 Staats und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914 1945 C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 37002 0 S 136 Thomas Klein Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Reihe B Mitteldeutschland Band 14 Sachsen Johann Gottfried Herder Institut Marburg Lahn 1982 ISBN 3 87969 129 0 S 393 a b Julian Lubini Die Verwaltungsgerichtsbarkeit in den Landern der SBZ DDR 1945 1952 Beitrage zur Rechtsgeschichte des 20 Jahrhunderts Band 82 Mohr Siebeck Tubingen 2015 ISBN 978 3 16 153526 0 S 19 Fn 68 Wolfgang Kohl Das Reichsverwaltungsgericht Ein Beitrag zur Entwicklung der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Deutschland Verlag Mohr Siebeck Tubingen 1991 ISBN 978 3 16 145740 1 S 415 Siehe auch Herbert Schelcher Verwaltungsgerichtsbarkeit Rechtsmittelwesen und Reichsverwaltungsgericht In Reichsverwaltungsblatt Jg 57 1936 S 1 5 Wolfgang Kohl Das Reichsverwaltungsgericht Ein Beitrag zur Entwicklung der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Deutschland Verlag Mohr Siebeck Tubingen 1991 ISBN 978 3 16 145740 1 S 475 Fn 134 Prof Dr jur Herbert Walter Schelcher im Catalogus professorum dresdensis der TU Dresden abgerufen am 23 April 2020 Jestaedt gibt irrtumlich an Schelcher habe als OVG Prasident die Nachfolge von Arnold Streit angetreten sein Vorganger war jedoch Otto Gabler Normdaten Person GND 12677885X lobid OGND AKS VIAF 13312041 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schelcher HerbertALTERNATIVNAMEN Schelcher Walter Herbert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 20 Januar 1883GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 7 Mai 1946STERBEORT Speziallager Nr 1 Muhlberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Schelcher amp oldid 226190961