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Herbert Ottokar Gehrke 12 Juni 1910 in Lichtenberg bei Berlin 18 Marz 1945 war ein deutscher SA Fuhrer Er wurde vor allem bekannt als Organisator der Kopenicker Blutwoche von 1933 und als Verantwortlicher fur die Ermordung des ehemaligen mecklenburgischen Ministerprasidenten Johannes Stelling Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Beforderungen 3 Nachlass 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGehrke war der Sohn eines Telegraphenarbeiters und spateren Stadtrates beim Bezirksamt Kopenick In seiner Jugend besuchte Gehrke die Volksschule und eine Knabenmittelschule in Neukolln Anschliessend wurde er ein Jahr am Friedrich Werderschen Realgymnasium unterrichtet musste seine Schulzeit jedoch als Siebzehnjahriger mit der Primareife abbrechen um Maurerlehrling zu werden Die Abiturprufung holte er drei Jahre spater nach Zur selben Zeit bestand er seine Gesellenprufung als Maurer beim Bau einer Polizeiunterkunft in Berlin Kopenick In den folgenden Jahren schlug Gehrke sich unterbrochen von immer neuen Phasen der Arbeitslosigkeit als selbstandiger Maurer und in diversen anderen Berufen durch So war er Bauarbeiter Kanalarbeiter Posthelfer chemischer Hilfsarbeiter in einer Farben und Lackfabrik in Berlin Spindlersfeld Zum 1 Juli 1928 trat Gehrke der bereits seit 1927 der Hitlerjugend angehorte in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 92 507 1 In dieser betatigte er sich als Politischer Leiter Zellenobmann Kassenverwalter und als stellvertretender Sektionsfuhrer in Kopenick Anfang 1929 wurde er ausserdem Mitglied in der SA dem Kampfverband der NSDAP in dem er zunachst dem Trupp 37 angehorte Im Oktober 1930 wurde er zum Scharfuhrer befordert und im Fruhjahr 1931 wurde er als Truppfuhrer mit der Fuhrung des SA Trupps Kopenick betraut In dieser Zeit entstanden enge personliche Bande zwischen ihm und dem Fuhrer des Sturms Wilhelm Sander Nach Sanders Avancierung zum Fuhrer der SA Standarte 5 folgte Gehrke ihm als Fuhrer seines Sturms nach Als anlasslich der Stennes Revolte vom Fruhjahr 1931 Sander das Gauhaus Hedemannstrasse 10 mit seinen SA Leuten sicherte fuhrte Gehrke den Sturm 37 der im Dezember 1931 zum Sturmbann III bzw zur Standarte 55 erhoben wurde Gehrke behielt die Fuhrung dieser Formation auch bei als sie im Fruhjahr 1933 in einen selbstandigen Sturmbann und am 6 August 1933 schliesslich in die Standarte 15 umgewandelt wurde Beruchtigt wurden Gehrke und seine Abteilung durch die sogenannte Kopenicker Blutwoche bei der sie im Sommer 1933 zahlreiche Zivilpersonen darunter Sozialdemokraten Kommunisten und Juden verschleppten misshandelten und ermordeten Zu den Opfern zahlten unter anderem der ehemalige Ministerprasident von Mecklenburg Schwerin Johannes Stelling sowie der Zimmermann und Sozialdemokrat Anton Schmaus Schmaus starb im Januar 1934 an den Folgen einer Schussverletzung die Gehrke ihm beigebracht haben soll sowie der spateren Misshandlungen durch die SA Gehrke wurde nach der Kopenicker Blutwoche mit Wirkung vom 1 Juli 1933 in Anerkennung seiner Verdienste um die Durchfuhrung der nationalen Revolution zum Obersturmbannfuhrer befordert 2 Im Februar 1934 folgte Gehrkes offizielle Beforderung zum Standartenfuhrer Zu dieser Zeit war er Fuhrer von rund 3000 Kopenicker SA Mannern Die Standarte 15 fuhrte er anschliessend noch bis zum 30 April 1935 Danach war er vom 1 Mai 1935 bis zum 31 Juli 1939 den Brigaden 28 bzw 29 als SA Fuhrer z V zugeteilt Als Privatmann war Gehrke seit 1933 zweiter Vorsitzender der Verwaltungsstelle 17 der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Kopenick Ab 1941 kam Gehrke als Oberleutnant an die Front und 1945 bei Kampfhandlungen ums Leben Sein Grab befindet sich auf der Kriegsgraberstatte Sandweiler 3 Nach dem Ende der NS Herrschaft wurden die Ereignisse der Kopenicker Blutwoche in der Deutschen Demokratischen Republik in einem grossen Prozess vor dem Landgericht Berlin aufgearbeitet 4 Im Urteil vom 17 Juli 1950 wurden von 61 Angeklagten 15 zum Tode und 13 zu lebenslanglicher Haft der Rest zu Strafen von funf bis funfundzwanzig Jahren verurteilt Gehrke wurde vom Gericht als Radelsfuhrer und Hauptverantwortlicher fur die von seinen Untergebenen begangenen Taten identifiziert 5 Nach der Wende versuchte einer der Verurteilten eine Aufhebung des Urteils von 1950 zu erreichen Das Berliner Kammergericht urteilte dazu am 13 August 1992 dass schwerwiegende Rechtsfehler nicht zu entdecken seien und ein ausgewogenes Urteil vorliege in dem kein Unschuldiger verurteilt worden ist 6 Beforderungen Bearbeiten1930 SA Scharfuhrer 1 April 1931 SA Truppfuhrer 15 April 1931 SA Sturmfuhrer 12 Dezember 1931 SA Sturmbannfuhrer 6 Juli 1933 SA Obersturmbannfuhrer 15 Februar 1934 SA StandartenfuhrerNachlass BearbeitenIm Bundesarchiv haben sich Personalunterlagen zu Gehrke erhalten Namentlich befinden sich im Bestand des ehemaligen Berlin Document Centre eine SA Personalakte SA Mirofilm 166 Bilder 351 362 und ein Fragebogen zur Parteistatistischen Erhebung von 1939 Literatur BearbeitenWolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager 2005 Stefan Hordler Kooperation der Gewalt Anmerkungen zur Kopenicker Blutwoche und zum SA Sturm 33 In Ders Kopenicker Blutwoche S 105 109 Walther Hofer Der Reichstagsbrand Eine wissenschaftliche Dokumentation Bd 2 1976 Der Weg der SA Fuhrer In Berliner Illustrierte Nachtausgabe vom 24 Mai 1934 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 10750013 Martin Schuster Die SA in der nationalsozialistischen Machtergreifung in Berlin und Brandenburg 1926 1934 PDF 4 0 MB Diss Berlin 2005 S 242 Herbert Gehrke Memento des Originals vom 7 Juni 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www volksbund de auf Volksbund Kriegsgraberstatten Grosse Strafkammer Az 4 35 PKLs 32 50 44 50 Wolfgang Benz Der Ort des Terrors S 46 Auch Ulrike Puvogel Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Berlin Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Sachsen Anhalt Sachsen Thuringen 1999 S 64 Falco Werkentin Politische Strafjustiz in der Ara Ulbricht Vom bekennenden Terror zur verdeckten Repression 2 Auflage Ch Links Berlin 1997 ISBN 3 86153 150 X S 182 Anm 88 PersonendatenNAME Gehrke HerbertALTERNATIVNAMEN Gehrke Herbert OttokarKURZBESCHREIBUNG deutscher SA FuhrerGEBURTSDATUM 12 Juni 1910GEBURTSORT Berlin LichtenbergSTERBEDATUM 18 Marz 1945 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herbert Gehrke amp oldid 233280172