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Henry de Montherlant 20 April 1895 in Paris 21 September 1972 ebenda war ein franzosischer Schriftsteller Dramatiker und Essayist Henry de Montherlant 1922 Gemalde von Jacques Emile BlancheHenry de Montherlant um 1925 30 Unterschrift von Henry de Montherlant Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hintergrund seines Werkes 3 Werke Auswahl 4 Verfilmungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHenry Marie Joseph Frederic Expedite Millon de Montherlant wurde in eine wohlhabende katholisch royalistische Familie hineingeboren in der er nur zu Mutter und Grossmutter ein inniges Verhaltnis entwickelte Die Adelsfamilie stammte aus der Picardie und hatte seit Generationen hohe militarische Posten inne 1 Er hatte Hauslehrer und besuchte dann verschiedene Schulen zuletzt ab Januar 1911 das katholische College Sainte Croix in Neuilly Diese Schule musste er im Marz 1912 wegen einer intimen Freundschaft zu einem jungeren Schuler kurz vor dem Abitur verlassen Bei Kriegsausbruch 1914 meldete er sich als Freiwilliger zur Armee und wurde schwer verwundet 1 Den Ersten Weltkrieg verarbeitete er in der autobiografischen Erzahlung Traum und dem Lied Chant funebre pour les morts de Verdun Totengesang fur die Gefallenen von Verdun Beide Werke wurdigen den Heroismus im Ersten Weltkrieg Erste literarische Versuche unternahm Montherlant schon als Zehnjahriger teils zusammen mit seinem Jugendfreund Jacques Napoleon Faure Biguet Nach dem Krieg wandte er sich endgultig dem Schriftstellerberuf zu Seine Themen waren zunachst Jugend Krieg Stierkampf Von 1920 bis 1924 war er Generalsekretar des Soldatenfriedhofes von Douaumont Ab 1925 lebte er auf Reisen in Spanien und Nordafrika um in den dreissiger Jahren wieder nach Paris zuruckzukehren Er hatte seinen grossten Erfolg mit der Romantetralogie Les jeunes filles dt Titel Erbarmen mit den Frauen 1936 1939 Im Jahr 1940 war er als Kriegskorrespondent fur die Zeitschrift Marianne und von 1942 bis 1945 beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz tatig Wahrend der Besatzungszeit war er weder Kollaborateur der Deutschen noch expliziter Anhanger der Resistance Nach dem Krieg wandte er sich dem Theater zu Im Jahr 1960 wurde Montherlant in die Academie francaise gewahlt Seine Gesundheit begann sich zu verschlechtern er nahm nun nach einer Pause von mehr als zwanzig Jahren die Arbeit an Romanen wieder auf und veroffentlichte unter anderem La rose de sable und Les garcons die auf jahrzehntealte Vorarbeiten zuruckgehen Montherlant starb 1972 im Alter von 77 Jahren in seiner Wohnung in Paris 25 Quai Voltaire 2 durch Suizid indem er eine Zyankali Kapsel zerbiss und sich gleichzeitig in den Kopf schoss Seinem Freund Jean Claude Barat hinterliess er einen Zettel mit den Worten Je deviens aveugle Je me tue Ich werde blind Ich tote mich In seinem Abschiedsbrief zitierte er Ernst Junger 3 Hintergrund seines Werkes BearbeitenZu den pragenden Einflussen seiner Jugend gehorten neben seiner Familie Sport Literatur und Stierkampf In seinen Anfangswerken sind Ich Kult Mannlichkeit und der Kampf ums Dasein von ihm idealisierte Themen Montherlant war vor allem von D Annunzio Nietzsche und Barres beeinflusst Erst spater setzte er sich mit den Geschehnissen und der Gesellschaft seiner Zeit kritisch auseinander Seine Stilsicherheit und sein gutes Vermogen Menschen psychologisch zu analysieren brachten ihm schon fruh den Ruf eines Klassikers ein Montherlant war bekannt fur anti feministische und frauenfeindliche Ansichten die Simone de Beauvoir in einem Kapitel von Das andere Geschlecht behandelte 4 Werke Auswahl BearbeitenLa Releve du matin 1920 dt Die Morgenablosung Encore un instant de bonheur 1934 Gedichte Les Bestiaires 1926 dt Die Tiermenschen Insel Leipzig 1929 u o zuletzt 1998 Le Songe 1922 dt Der Traum 1922 Les Olympiques 1924 Service inutile dt Nutzloses Dienen Edition Antaios 2011 ISBN 978 3 935063 99 9 Les Celibataires 1934 dt Die Junggesellen Roman Pitie pour les femmes 1936 dt als ganze Tetralogie 1957 Ubers Ernst Sander zuletzt im Ganzen dt 1976 Les jeunes filles 1936 dt Die jungen Madchen erstmals 1936 2 Aufl undatiert lt DNB 1936 amp 1937 nur hier Ubers Paul Amann spatere Ubers Sander einzeln zuletzt 1980 Titel wie die gesamte Tetralogie dt Erbarmen mit den Frauen einzeln zuerst 1962 dtv Le Demon du bien 1937 dt Der Damon des Guten einzeln zuerst 1963 dtv Les lepreuses 1939 dt Die Aussatzigen einzeln 1963 1986 Histoire d amour de la rose de sable 1932 dt Blute im Sand 1964 Le Solstice de juin 1941 Juni Sonnenwende Essays Nicht ubersetzt Interpret und Kernzitat siehe H Hofer Lit La Paix dans la Guerre 1941 Carnets Annees 1930 a 1944 dt Tagebucher 1957 Un Assassin est mon maitre dt Ein Morder ist mein Herr und Meister 1971 Roman La Reine morte 1942 dt Die tote Konigin 1948 Theaterstuck Le Maitre de Santiago 1947 dt Der Ordensmeister 1948 Theaterstuck La Ville dont le Prince est un enfant 1951 dt Die Stadt deren Konig ein Kind ist Theaterstuck Le Cardinal d Espagne 1960 dt Der Kardinal von Spanien 1960 Le Chaos et la Nuit Roman Editions Gallimard Paris 1963 deutsch von Karl August Horst Das Chaos und die Nacht Roman Kiepenheuer amp Witsch Koln 1964 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1966 Les Garcons 1967 dt Die Knaben 1974 zuletzt 2009 Roman La Rose de sable 1968 dt Die Wustenrose 1977 Moustique Fragment 1929 erschienen postum 1986 dt Moustique 1990 ErzahlungVerfilmungen BearbeitenDer Kardinal von Spanien Fernsehfilm ZDF 1965 Regie August Everding Darsteller Paul Verhoeven Maria Becker Les jeunes filles dt Die Liebschaften des Herrn Costals 1977 La ville dont le prince est un enfant dt Die Stadt deren Konig ein Kind ist Fernsehfilm La sept Arte 1997 Regie und Darsteller des Abbe de Pradts Christophe Malavoy 5 Literatur BearbeitenPierre Sipriot Montherlant sans masque Laffont Paris L enfant prodigue 1895 1932 ersch 1982 Ecris avec ton sang 1932 1972 ersch 1990 Biographie amp Register fur beide Bande Album Montherlant Iconographie reunie Commentee par Pierre Sipriot Gallimard Paris 1979 Bibliotheque de la Pleiade Jacques Napoleon Faure Biguet Les enfances de Montherlant Plon Paris 1941 Lefebvre ebd 1948 Erinnerungen eines Jugendfreundes Patricia O Flaherty Henry de Montherlant 1895 1972 A Philosophy of Failure Reihe Modern French Identities Bd 22 Lang Oxford u a engl 2003 ISBN 0 8204 6282 9 ISBN 3 03910 013 0 Hermann Hofer Interpretationen literarischer Texte der Kollaboration in Karl Kohut Hg Literatur der Resistance und Kollaboration in Frankreich Bd 3 Texte und Interpretationen Narr Tubingen 1984 ISBN 3 87808 910 4 S 142ff uber Le Solstice Gisela Riesenberger Henry de Montherlant In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 28 Bautz Nordhausen 2007 ISBN 978 3 88309 413 7 Sp 902 922 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henry de Montherlant Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Henry de Montherlant Zitate Literatur von und uber Henry de Montherlant im Katalog der Deutschen 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1972STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henry de Montherlant amp oldid 238951357