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Helmut Pichler 13 Juli 1904 in Hinterbruhl 13 Oktober 1974 in Karlsruhe war ein osterreichisch deutscher Chemiker Er leistete bedeutende Beitrage im Bereich der Technischen Chemie insbesondere der Kohlechemie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Nach der Promotion Kaiser Wilhelm Institut fur Kohlenforschung 1 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 4 Familie 2 Leistungen 3 Mitgliedschaften Ehrungen und Auszeichnungen 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Helmut Pichler kam 1904 in Hinterbruhl bei Wien als Sohn des Bankangestellten Rudolf Pichler und seiner Ehefrau Martha Pichler geb Ritter zur Welt 1923 begann er ein Chemiestudium in Wien Seine Doktorarbeit machte er ab 1927 in Deutschland am Kaiser Wilhelm Institut fur Kohlenforschung in Mulheim an der Ruhr bei Franz Fischer Mit seiner Arbeit Uber die Synthese von Kohlenwasserstoffen wurde er 1929 in Wien promoviert 1 Nach der Promotion Kaiser Wilhelm Institut fur Kohlenforschung Bearbeiten Nach der Promotion blieb Pichler einige Jahre am KWI fur Kohlenforschung wo er zunachst eine Assistentenstelle innehatte 1933 trat er in die SA und die NSDAP Mitgliedsnummer 2 788 553 2 ein 1934 wurde er deutscher Staatsburger Nachdem Otto Roelen das Institut im Oktober 1934 verlassen hatte leitete Pichler die Versuchsanlage zur technisch industriellen Implementierung der Fischer Tropsch Synthese 1936 wurde er Abteilungsleiter an seinem Institut Eine von Pichler an der Universitat Munster angestrebte Habilitation wurde ihm trotz NSDAP und SA Eintritt und der Einburgerung aus politischen aber auch fachlichen Grunden sein Arbeitsgebiet war demjenigen Fischers zu nahe verwehrt Eine Berufung Pichlers an die Deutsche Technische Hochschule Prag 1942 wurde von Fischer verhindert Dessen Versuche Pichler zu seinem Nachfolger als Leiter des Instituts fur Kohlenforschung zu machen schlugen indessen fehl Auch gelang es Fischer nicht Pichler als wissenschaftliches Mitglied der Kaiser Wilhelm Gesellschaft berufen zu lassen oder ihm eine Honorarprofessur zu vermitteln 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten 1946 siedelte Helmut Pichler in die Vereinigten Staaten uber wo er als Berater fur das amerikanische Verteidigungsministerium und das United States Bureau of Mines die massgebliche US Behorde fur Forschung zur Forderung und Verwertung von Bodenschatzen tatig war 1 Pichler wurde Auswartiges Wissenschaftliches Mitglied des von Karl Ziegler geleiteten Max Planck Instituts fur Kohlenforschung des ehemaligen Kaiser Wilhelm Instituts 1 1956 kehrte er nach Deutschland zuruck wo er an der Technischen Hochschule Karlsruhe als Nachfolger von Ernst Terres die Professur fur Gastechnik und Brennstoffverwertung ubernahm 1 Ebenfalls war er nach dem Krieg Berater der sudafrikanischen Unternehmens Sasol das den Fischer Tropsch Prozess einsetzte 1 Familie Bearbeiten 1934 heiratete Helmut Pichler die 1903 geborene Luise Maria Kleinen Tochter des Wirtschaftsprufers Hermann Kleinen und dessen Frau Anna Schmitz Pichler und seine Frau hatten einen Sohn und zwei Tochter 1 Leistungen BearbeitenBereits wahrend seiner Doktorarbeit hatte Pichler 1928 gemeinsam mit Fischer ein Verfahren zur Synthese von Benzol aus Methan entwickelt 1930 kam die partielle Verbrennung von Methan zu Acetylen hinzu Diese Verfahren erreichten jedoch wegen der Weltwirtschaftskrise und wegen neuer Funde von Mineralollagerstatten nicht die industrielle Bedeutung die ihnen zunachst beigemessen wurde 1 Mitte der 1930er Jahre entwickelte Pichler wiederum zusammen mit Fischer die Mitteldrucksynthese zur Herstellung hoherer Kohlenwasserstoffe bei Drucken von 5 bis 20 bar mit dem Fischer Tropsch Verfahren In dem nach Autarkie im Bereich der Herstellung von Kraftstoffen strebenden NS Staat wurde die Mitteldrucksynthese in die industrielle Anwendung uberfuhrt noch bevor das Verfahren voll ausgereift war 1938 entwickelte Pichler die Synthese hochmolekularer Paraffinkohlenwasserstoffe an Ruthenium Katalysatoren 1941 mit Karl Heinz Ziesecke die Synthese verzweigter Kohlenwasserstoffe an oxidischen Katalysatoren unter hohem Druck die sogenannte Iso Synthese 1 Wahrend seiner Tatigkeit in den USA war er beteiligt an der Einfuhrung einer Variante der Fischer Tropsch Synthese auf Erdgas Basis dem sogenannten Hydrocol Prozess in einer industriellen Anlage in Brownsville Texas 1 In Karlsruhe richtete er nach dem Antritt seiner Professur das neue Institut fur Gastechnik Feuerungstechnik und Wasserchemie ein das 1962 bezugsfertig war Ebenso war Pichler massgeblich beteiligt an der Grundung der Fakultat fur Chemieingenieurwesen Unter seiner Leitung wurden dort zahlreiche anwendungsbezogene Themen rund um Kohlenwasserstoffe bearbeitet so deren Synthese und Spaltung die Kohleveredlung Mineralolveredlung die Produktion von Stadtgas oder auch die Gaschromatographie 1 Mitgliedschaften Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1944 wurde Pichler das Kriegsverdienstkreuz 2 Klasse verliehen Im Jahr 1969 verlieh die Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft fur Erdol Erdgas und Kohle DGMK Helmut Pichler die Carl Engler Medaille Ein Jahr spater erhielt er die Bunsen Pettenkofer Ehrentafel des Deutschen Vereins des Gas und Wasserfaches DVGW Ebenfalls 1970 verlieh ihm die Universitat Potchefstroom in Sudafrika die Ehrendoktorwurde 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Manfred Rasch Pichler Helmut In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 415 f Digitalisat Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 32390456Normdaten Person GND 136806252 lobid OGND AKS VIAF 81089634 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pichler HelmutKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher ChemikerGEBURTSDATUM 13 Juli 1904GEBURTSORT HinterbruhlSTERBEDATUM 13 Oktober 1974STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Pichler Chemiker amp oldid 219451545