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Der romische Helm von Deurne auch Helm von Helenaveen oder Peelhelm genannt wurde 1910 beim Torfschneiden im Moorgebiet De Peel bei Deurne im Suden der Niederlande gefunden Es ist einer der wichtigsten archaologischen Funde aus dieser Region Mit dem Helm fanden sich 37 Munzen des Kaisers Konstantin ein Sporn eine Fibel drei Schuhe von verschiedenen Paaren eine Schwertscheide Lederreste ein Geldbeutel sowie einige kleinere Objekte 1 Der Helm befindet sich heute im Rijksmuseum van Oudheden Die Funde wurden in der alteren Forschung dahin interpretiert dass im Moor ein romischer Offizier verungluckte und vor Ort starb Neue Untersuchungen sehen die Funde als Teil einer antiken religiosen Deponierung Helm von DeurneAngabenWaffenart SchutzwaffeBezeichnungen KammhelmVerwendung HelmEinsatzzeit SpatantikeUrsprungsregion Urheber Romisches Reich WaffenschmiedeVerbreitung Romisches ReichListen zum ThemaDer Helm ist ein spatromischer Kammhelm der ursprunglich aus Eisen mit einer vergoldeten Silberblechverkleidung bestand Als der Helm aufgefunden wurde war das Eisen vollkommen vergangen Der nicht mehr vorhandene Eisenkern bestand aus zwei Schalen mit einer Lederfutterung Die Schalen wurden durch einen Scheitelkamm und ein Stirnband zusammengehalten Das Stirnband hat auch einen Nasenschutz Zwei Wangenklappen und ein Nackenschutz waren am Stirnband mit Lederschnuren befestigt Auf dem Helm waren vergoldete Zierbleche angebracht 2 Auf dem Nackenstuck des Helmes steht der Name M TITVS LVNAMIS daneben die Gewichtsangabe LIBR I L 1 Pfund und 1 1 2 Unzen 368 382 g Auf der rechten Seite des Stirnbandes findet sich die Inschrift STABLESIA VI Nach dieser Inschrift gehorte der Besitzer des Helmes ein Offizier zur Vexillatio comitatentis stablesiana VI einer Gardereitertruppe die auch noch in der Notitia Dignitatum genannt wird Der Name stammt entweder von einem Schmied der das Silber auf den Helm aufbrachte oder von einem Verificator der die Silbermenge kontrollierte 2 Der Helm mit Nackenschutz und Wangenklappen ist ein typischer Reiterhelm sassanidischen Ursprungs Solche Helme sind im Romischen Reich seit etwa 312 n Chr bezeugt wobei Exemplare mit Silberblechuberzug offensichtlich hoheren Militarangehorigen vorbehalten waren Die Munzen waren relativ frisch gepragt Sie datieren von 311 bis 319 Das lasst daher darauf schliessen dass die Deponierung um 319 320 stattfand In der alteren Literatur wurde davon ausgegangen dass ein romischer Offizier mit einem Pferd ins Moor fiel Die Schuhe deuteten darauf hin dass mindestens zwei Personen ihn zu retten versuchten und dabei ihre Schuhe verloren Die Leichen des Offiziers und des Pferdes sind vollkommen im Moor vergangen Eine neue Analyse der Funde kommt dagegen zu dem Schluss dass der Helm und die anderen Objekte rituell deponiert wurden 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helm von Deurne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pim de Klerk Palaeocological researches of the Roman Helmet of Deurne Peel Region SE Netherlands In pimdeklerk palynology eu 8 April 2019 abgerufen am 17 April 2019 englisch De Gouden Helm Nationaal Beiaard en Natuurmuseum Asten abgerufen am 18 April 2019 niederlandisch Website zum 100 Jahrestag des Helmfundes Jim Grondijs Topvondst de Romeinse Peelhelm In Archeologie Online Abgerufen am 18 April 2019 niederlandisch Einzelnachweise Bearbeiten Machiel A Evelein Ein romischer Helm des Leidener Museums In Prahistorische Zeitschrift Bd 3 Nr 1 1911 S 144 156 doi 10 1515 prhz 1911 0108 a b Mechthild Schulze in Gallien in der Spatantike Von Kaiser Constantin zu Frankenkonig Childerich von Zabern Mainz 1980 ISBN 3 8053 0485 4 S 138 Carol van Driel Murray A late Roman assemblage from Deurne Netherlands In Bonner Jahrbucher des Rheinischen Landesmuseums in Bonn Bd 200 2000 S 293 308 besonders S 305 306 doi 10 11588 bjb 2000 0 46370 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helm von Deurne amp oldid 226836014