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Helen Schungel Straumann 5 Mai 1940 in St Gallen ist eine romisch katholische Theologin Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Engagement fur Frauen 3 Standpunkte 3 1 Maria Magdalena 3 2 Hierarchischer Aufbau der Kirche 3 3 Frauenordination 4 Zitate 5 Schriften Auswahl 5 1 Festschrift 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenHelen Schungel Straumann ist in einer katholischen Familie aufgewachsen Da ihr Vater Zollbeamter war wuchs sie in funf verschiedenen Schweizer Kantonen auf und besuchte wahrend ihrer Berufstatigkeit in Zurich das Abendgymnasium 1960 konnte sie ihr Theologiestudium in Tubingen beginnen Nach weiteren Studien am Institut Catholique de Paris und der Katholisch Theologischen Fakultat der Universitat Bonn promovierte sie 1969 nach Aufhebung der sogenannten Weiheklausel als erste Laiin in katholischer Theologie Altes Testament 1975 erhielt sie eine akademische Ratsstelle an der Padagogischen Hochschule Bonn spater war sie an der Universitat Koln tatig Engagement fur Frauen BearbeitenSeit den 70er Jahren beschaftigt sie die Situation von Frauen in der Kirche und Theologie immer starker sie gehort zu der Generation von Theologinnen die bei den verschiedenen Treffen und Grundungen feministischer Theologie von Anfang an dabei waren 1987 wurde sie auf einen Lehrstuhl fur Biblische Theologie an der Universitat Kassel berufen Seit den 80er Jahren nahm sie teil an zahlreichen Tagungen und hielt Vortrage zu feministischer Exegese in Deutschland Osterreich und der Schweiz Sie ist Mitglied mehrerer exegetischer Vereinigungen der Society of Biblical Literature der International Organization for the Study of the Old Testament IOSOT 1 und vor allem auch der Europaischen Gesellschaft fur theologische Forschung von Frauen deren Prasidentin sie 1995 bis 1997 2 war Standpunkte BearbeitenMaria Magdalena Bearbeiten Bis vor wenigen Jahrzehnten habe es nach Schungel Straumanns Aussage im Interesse der Mehrzahl der Manner gestanden die Frauen dienstbereit und fur ihre Zwecke untergeordnet zu halten 3 Im Laufe der ersten Jahrhunderte Christentumsgeschichte wurden ihrer Auslegung zufolge die Texte des Neuen Testaments patriarchalisch In der Anfangszeit des Christentums habe es fuhrende Frauen als Jungerinnen und Apostelinnen wie Maria Magdalena gegeben Das Neue Testament sei von Generationen von Mannern gepragt ausgewahlt und zum Teil zusammengestrichen worden Maria Magdalena Maria war im Neuen Testament der haufigste Frauenname sei in allen vier Evangelien die weibliche Hauptperson in der Ostergeschichte gewesen In Mt 28 EU sowie Joh 20 EU war sie die erste der der auferstandene Jesus erschien und die die anderen Junger beauftragte die Osterbotschaft zu verkunden Die altkirchliche Tradition hat Maria Magdalena Apostola apostolorum genannt Apostelin der Apostel Gemass der Definition des Paulus in 1 Kor 15 1 11 EU konne nach Schungel Straumann nur jemand der Jesus begegnet ist einen Verkundigungsauftrag erhalten und diesen Titel beanspruchen Hierarchischer Aufbau der Kirche Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst In den ersten Jahrhunderten habe es das Amtsverstandnis und die Amterstrukturen wie sie spater entstanden noch nicht gegeben Bis weit ins erste Jahrtausend hinein gab es eine Vielzahl von Frauen welche kirchliche Amter innehatten und an vielen Orten wirkten Das jungste Konzil habe vieles zum Positiven verandert Dessen Initiator Papst Johannes XXIII erklarte die Frauen zu einem der grossen Anliegen der Zeit An Papst Benedikt XVI bemangelt Helen Schungel Straumann er habe kein Gespur fur Frauen und deren Anliegen auch der Theologinnen Sein vordringliches Anliegen sei die Beendigung des Schismas mit der Orthodoxie und der Piusbruderschaft Damit opfere er die Interessen der Frauen obwohl diese in der romisch katholischen Kirche die Mehrheit stellen Einigen hochqualifizierten kirchlich engagierten Frauen sei in den letzten Jahren die Lehrerlaubnis nicht zuerkannt worden An der Universitat solle man Schungel Straumann zufolge jedes Lehrfach grundlich feministisch gendermassig hinterfragen die Kirchengeschichte feministisch uberprufen die Exegese feministisch betreiben die dogmatischen Strukturen feministisch kritisch durchleuchten Frauenordination Bearbeiten Die erfolgten ausserkirchlichen Weihen von Frauen zu Priesterinnen lehnt sie als ein ungangbares Vorgehen als Sackgasse ab Um weitere Spannungen abzubauen sei erfahrungsgemass ein Konsens zu suchen Zugleich glaubt sie dass die Mehrzahl der feministischen Theologinnen am Priesteramt nicht interessiert sei da dieses Amt dermassen mannlich gepragt sei dass es von Frauen gar nicht ausfullbar und ihnen somit nicht zumutbar sei Die Verlautbarung von Papst Johannes Paul II wonach die Diskussion uber die Priesterweihe von Frauen abgeschlossen sei halt Helen Schungel Straumann fur eine seltsame Vorgabe da man den Frauen das Denken ja nicht verbieten konne Damit wurde nur das Gegenteil erreicht Die Frage nach dem Priesteramt sei der Lackmustest fur die Kirche das Kriterium dafur wie ernst die Frauenfrage genommen werde Zitate BearbeitenNicht nur der Mann ist Abbild Gottes wie Paulus zugeschrieben wird 1 Kor 11 EU Im Buch Genesis Gen 1 27 EU ist nachzulesen dass Gott den Menschen nach seinem Bild als Mann und Frau erschuf 4 Bei der Gleichstellung von Frauen in allen Bereichen geht es namlich nicht um ein Frauenproblem und nicht um ein Randproblem Vielmehr bin ich der Ansicht dass bei allen aktuellen Weltproblemen sei es Gewalt Terror Krieg aber auch die so aktuell verhandelten Umweltprobleme wie Erderwarmung Luftverschmutzung Energien usw dass bei all diesen Problemen die Unterdruckung bzw Benachteiligung von Frauen eine zentrale Rolle spielt 5 Wenn sich das Bewusstsein von Mannern nicht andert sie nicht bereit sind ihre Macht in allen Bereichen zu teilen wird es weder in der Welt noch in der Kirche eine lebenswerte Zukunft geben 5 Denn die Abwertung der Frau in der Frage der Gottebenbildlichkeit und die Ableitung der Unterordnung der Frau aus der sog Schopfungsordnung hat bis heute Konsequenzen Weil die Frau zur Unterordnung bestimmt ist qua Schopfungsordnung kann sie nicht dazu taugen ein Amt zu ubernehmen das explizit zu Fuhrungsaufgaben fuhrt So argumentiert Thomas von Aquin Dass Thomas mit einem Menschenbild arbeitete das biologisch nicht stimmt kann man ihm nicht vorwerfen Dass man aber 800 Jahre spater die Folgerungen fur die Frau die daraus gezogen wurden noch immer nicht berichtigt hat ist unverzeihlich 5 Schriften Auswahl BearbeitenMehrere Werke wurden in andere Sprachen ubersetzt Tod und Leben in der Gesetzesliteratur des Pentateuch Unter besonderen Berucksichtigung der Terminologie von toten Kath theol Fakultat Bonn 1968 Gottesbild und Kultkritik vorexilischer Propheten KBW Stuttgart 1972 ISBN 3 460 03601 X Israel und die andern Zefanja Nahum Habakuk Obadja Jona Katholisches Bibelwerk Stuttgart 1975 ISBN 3 460 05151 5 Der Dekalog Gottes Gebote SBS 67 KBW Stuttgart 1980 ISBN 3 460 03671 0 Ruah bewegt die Welt Gottes schopferische Lebenskraft in der Krisenzeit des Exils SBS 151 Kath Bibelwerk Stuttgart 1992 ISBN 3 460 04511 6 Theologie zwischen Zeiten und Kontinenten fur Elisabeth Gossmann mit Theodor Schneider Hg Freiburg 1993 ISBN 978 3 4512 3211 4 Denn Gott bin ich und kein Mann Gottesbilder im Ersten Testament feministisch betrachtet Matthias Grunewald Mainz 1996 ISBN 978 3 7867 1904 5 Die Frau am Anfang Eva und die Folgen Lit Munster 1999 ISBN 978 3 8258 3525 5 Das Buch Tobit Herder Freiburg 2000 ISBN 978 3 451 26819 9 Worterbuch der Feministischen Theologie WFT Gutersloh 1991 2 Aufl 2002 Mitherausgeberin ISBN 978 3 579 00285 9 Anfange feministischer Exegese gesammelte Beitrage mit einem orientierenden Nachwort und einer Auswahlbibliographie Lit Munster 2002 ISBN 978 3 8258 5753 0 Die Frage der Gottebenbildlichkeit der Frau in Manfred Oeming Gerd Theissen Theologie des Alten Testaments aus der Perspektive von Frauen Lit Munster 2003 63 76 ISBN 978 3 825 86386 9 Eva die Frau am Anfang in Geschlechterstreit am Beginn der europaischen Moderne Gisela Engel Hg u a Konigstein Taunus 2004 28 37 ISBN 3 89741 170 9 Zwei weibliche Gegensatzpaare Ester und Waschti Lilit und Eva in Das Manna fallt auch heute noch Beitrage zur Geschichte und Theologie des Alten Ersten Testaments Frank Lothar Hossfeld Ludger Schwienhorst Schonberger Hg Festschrift fur Erich Zenger Herder Freiburg 2004 511 531 ISBN 3 451 28319 0 Heiliger Geist Pneumatologie A Biblisch in Neues Handbuch theologischer Grundbegriffe Bd 2 Hg Peter Eicher Munchen 2005 103 108 ISBN 3 466 20456 9 Antike Weichenstellungen fur eine genderungleiche Rezeption des sogenannten Sundenfalls in Hat das Bose ein Geschlecht Hg Helga Kuhlmann Stefanie Schafer Bossert Stuttgart 2006 162 169 ISBN 3 17 019017 2 Gott bin ich kein Mann Beitrage zur Hermeneutik der biblischen Gottesrede Schoningh Paderborn 2006 ISBN 3 506 71385 X Der Teufel blieb mannlich Kritische Diskussion zur Bibel in gerechter Sprache Feministische historische und systematische Beitrage Neukirchen 2007 Mitherausgeberin ISBN 978 3 7887 2271 5 Zu Entstehung und zur Geschichte der ESWTR mit Bildern in Theologie von Frauen fur Frauen Chancen und Probleme der Ruckbindung feministischer Theologie an die Praxis Beitrage zum Internationalen Kongress anlasslich des zwanzigjahrigen Grundungsjubilaums der Europaischen Gesellschaft fur theologische Forschung von Frauen ESWTR Irmtraud Fischer Hg 86 101 Munster 2007 ISBN 3 8258 0278 7 Was hat Feministische Theologie fur Kirche und Gesellschaft erbracht In Theologie von Frauen fur Frauen s o 227 260 Meine Wege und Umwege Eine feministische Theologin unterwegs Autobiografie Schoningh Munchen 2011 ISBN 978 3 506 77196 4 Eva Die erste Frau der Bibel Ursache allen Ubels Ferdinand Schoningh Paderborn 2014 ISBN 978 3 506 77793 5Festschrift Bearbeiten Gott bin ich kein Mann Beitrage zur Hermeneutik der biblischen Gottesrede Festschrift fur Helen Schungel Straumann zum 65 Geburtstag Ilona Riedel Spangenberger Erich Zenger Hrsg Schonigh Munchen 2006 ISBN 3 506 71385 XWeblinks BearbeitenPublikationen von und uber Helen Schungel Straumann im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Helen Schungel Straumann im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten International Organization for the Study of the Old Testament Vergangenheit Boards seit 1986 In eswtr org Europaische Gesellschaft fur theologische Forschung von Frauen abgerufen am 16 Juni 2022 Aus Interview mit Helen Schungel Straumann auf Radio DRS2 am 7 Juni 2009 08 30h Helen Schungel Straumann Die Frau am Anfang Eva und die Folgen Herder Freiburg im Breisgau Basel Wien 1989 ISBN 3 451 21558 6 S 36 45 126 137 a b c Helen Schungel Straumann Die Kirche und die Frauenfrage aufgezeigt an der Frage der Gottebenbildlichkeit der Frau Tagsatzung 17 19 Mai 2007 bistum trier de PDF abgerufen am 15 Juni 2022 Normdaten Person GND 120658224 lobid OGND AKS LCCN n91070992 VIAF 12528246 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schungel Straumann HelenKURZBESCHREIBUNG Schweizer romisch katholische TheologinGEBURTSDATUM 5 Mai 1940GEBURTSORT St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helen Schungel Straumann amp oldid 237363802