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Heinz Karl Fanslau 6 Juni 1909 in Duringshof bei Landsberg Warthe 10 Marz 1987 in Munchen war ein deutscher SS Fuhrer zuletzt im Rang eines SS Brigadefuhrers und Generalmajors der Waffen SS Er wurde in den Nurnberger Prozessen in den Anklagepunkten Kriegsverbrechen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen fur schuldig befunden und verurteilt Heinz Fanslau wahrend der Nurnberger Prozesse Aufnahme vom Januar 1947 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und fruhe Jahre 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachkriegszeit 2 Archivalien 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und fruhe Jahre Bearbeiten Fanslau wurde als Sohn des Kaufmanns Karl Fanslau 1876 1933 und der Lydia Heimann 1881 geboren Von 1916 bis 1924 besuchte er die Mittelschule in Landsberg Anschliessend wurde er bis 1925 an der Handelsschule in Landsberg unterrichtet Im Mai 1925 begann er eine praktische Ausbildung in einem Dampfsagewerk Im selben Jahr wurde er Mitglied des Stahlhelm Kampfbundes 1 Von Mai 1928 bis zum September 1929 arbeitete Fanslau als Holzkaufmann fur die Firma Friedrich Roy in Duhringshof Im Oktober 1929 wurde er Leiter fur Holzeinkauf und Verladearbeiten fur die Firma Krakewitz in Berlin Am 15 Januar 1930 gab er diese Stellung auf um bis zum September 1930 als Expedient fur die lettische Firma Feldhun und Schweman zu arbeiten Danach war Fanslau im vaterlichen Geschaft bis Anfang Oktober 1932 tatig 1 Zum 1 Juli 1931 trat Fanslau der NSDAP Mitgliedsnummer 581 867 2 und SS bei SS Nummer 13 200 3 4 Zunachst gehorte Fanslau dem SS Sturm in Landsberg an und wechselte im Januar 1932 als SS Fuhrer z b V nach Liebenow zur personlichen Begleitung Erich von dem Bach Zelewskis 1 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Von Januar bis August 1932 wurde Fanslau Erich von dem Bach Zelewski damals Fuhrer des SS Abschnittes VII als z b V zur personlichen Begleitung zur Verfugung gestellt Am 20 September 1932 ubernahm Fanslau die Fuhrung der Verwaltungsgeschafte des neugeschaffenen SS Abschnittes XII dessen Fuhrer von dem Bach Zelewski wurde Am 1 Oktober 1932 wurde er offiziell Verwaltungsfuhrer dieses Abschnitts und damit hauptamtlicher Angestellter im Parteidienst der NSDAP Die Stellung beim SS Abschnitt VII behielt er bis zum November 1933 bei Am 8 Januar 1934 wurde Fanslau in den Stab des Reichsfuhrers SS kommandiert und blieb dort bis zum 28 Marz 1934 Er wurde dann zum SS Obersturmfuhrer im Verwaltungswesen befordert und zum SS Oberabschnitt Nordost in Konigsberg unter seinem alten Chef von dem Bach Zelewski kommandiert wo er im Verwaltungsamt die Revisionsabteilung leitete 1 Am 15 Juli 1934 wurde Fanslau Leiter des Verwaltungsamtes des SS Oberabschnitts Mitte in Dresden und war vom 1 September 1934 bis zum 15 April 1936 dessen regularer Leiter In dieser Zeit heiratete er am 20 April 1935 Franka Lutz 20 Juli 1915 in Regensburg Aus der Ehe gingen mindestens ein Sohn und eine Tochter hervor Zum 15 April 1936 wurde Fanslau Fuhrer des Verwaltungsamts des SS Oberabschnitts Elbe Mit Wirkung zum 1 Januar 1938 wurde Fanslau zum Stabsfuhrer des Leiters der SS Verwaltung Oswald Pohl und zum Mai 1938 zum Verwaltungsleiter bei der Inspektion der SS Verfugungstruppe ernannt 1 Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Fanslau Verwaltungsfuhrer bei der SS Verfugungsdivision und kommandierte von Anfang Dezember 1940 bis Ende September 1941 das Versehrten Bataillon der SS Division Wiking Danach wurde er dem Hauptamt Haushalt und Bauten zugeteilt Ab Februar 1942 leitete Fanslau im neu entstandenen Wirtschafts und Verwaltungshauptamt WVHA das Amt A 5 Personalamt und war zunachst unter August Frank stellvertretender Leiter der Amtsgruppe A Truppenverwaltung dann von Mitte September 1943 bis zum Kriegsende Anfang Mai 1945 Leiter der Amtsgruppe A 3 Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Schlussworte der Angeklagten am 22 September 1947 am Mikrofon Oswald Pohl Heinz Fanslau in der vorderen Reihe in der Mitte Nach seiner Festnahme wurde Fanslau im Prozess Wirtschafts und Verwaltungshauptamt der SS mit 17 weiteren Beschuldigten ab dem 13 Januar 1947 vor dem United States Military Tribunal II angeklagt 5 Sein Verteidiger war Curt von Stackelberg Fanslau wurde aufgrund seiner hohen Funktion im WVHA insbesondere seine Verantwortung fur die Verwaltung und Forderung der Zwangsarbeit und der Massenmorde in den Konzentrationslagern vorgeworfen Er wurde in den Anklagepunkten Kriegsverbrechen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen fur schuldig befunden 6 Er wurde am 3 November 1947 zu zwanzig Jahren Haft verurteilt Am 30 Januar 1951 wurde seine Strafe durch den Hohen Kommissar John McCloy auf funfzehn Jahre herabgesetzt 7 Am 31 Marz 1954 wurde er nach nur knapp sechseinhalb Jahren Haft und unter Erlass von mehr als acht weiteren Jahren seiner ursprunglichen Strafe vorzeitig aus dem Kriegsverbrechergefangnis Landsberg entlassen 8 Aufgrund der Erschiessung des SA Angehorigen Franz Blasner wahrend der Rohm Affare 1934 wurde Fanslau am 9 Juli 1963 durch das Schwurgericht Munchen wegen Beihilfe zum Mord zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt 3 9 Archivalien BearbeitenSS Fuhrerpersonalakte von Heinz Fanslau Bundesarchiv Lichterfelde Bestand SSO Film 196 Falkenberg Fara Bilder 1392 1497 Fanslaus SS RangeDatum Rang1 Juli 1931 SS Anwarter15 Oktober 1931 SS Mann1 Marz 1932 SS Truppfuhrer9 November 1933 Sturmfuhrer28 Marz 1934 Obersturmfuhrer6 August 1934 SS Hauptsturmfuhrer9 November 1934 SS Sturmbannfuhrer15 September 1935 SS Obersturmbannfuhrer9 November 1936 SS Standartenfuhrer15 Januar 1942 Standartenfuhrer der Waffen SS29 Juli 1943 m W z 21 Juni 1943 SS Oberfuhrer der Waffen SS9 November 1944 SS Brigadefuhrer und GeneralLiteratur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Jan Erik Schulte Zwangsarbeit und Vernichtung Das Wirtschaftsimperium der SS Oswald Pohl und das SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt 1933 1945 Paderborn 2001 ISBN 3 506 78245 2 Andreas Schulz Gunter Wegmann Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 1 Biblio Verlag Bissendorf 2003 ISBN 3 7648 2373 9 S 291 293 Records of the United States Nuremberg War Crimes Trials Vol V United States Government Printing Office District of Columbia 1950 Band 5 der Green Series Weblinks BearbeitenIntroduction to NMT Case 4 U S A v Pohl et al auf www nuremberg law harvard eduEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Andreas Schulz Gunter Wegmann Die Generale der Waffen SS und der Polizei Band 1 Bissendorf 2003 S 291 293 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 8751414 a b c Jan Erik Schulte Zwangsarbeit und Vernichtung Das Wirtschaftsimperium der SS Oswald Pohl und das SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt 1933 1945 Paderborn 2001 S 465 Heinz Fanslau auf www dws xip pl Johannes Tuchel Fall 4 Der Prozess gegen Oswald Pohl und andere In Gerd R Ueberschar Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943 1952 Fischer Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 596 13589 3 S 110f Records of the United States Nuremberg War Crimes Trials Vol V District of Columbia 1950 S 998f Jan Erik Schulte Zwangsarbeit und Vernichtung Das Wirtschaftsimperium der SS Oswald Pohl und das SS Wirtschafts Verwaltungshauptamt 1933 1945 Paderborn 2001 S 433 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 144 Roth Der Sicherheitsdienst des SS und der 30 Juni 1934 S 91 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 29 Juni 2023 PersonendatenNAME Fanslau HeinzALTERNATIVNAMEN Fanslau Heinz Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Fuhrer und Verurteilter der Nurnberger ProzesseGEBURTSDATUM 6 Juni 1909GEBURTSORT Duringshof bei Landsberg WartheSTERBEDATUM 10 Marz 1987STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Fanslau amp oldid 235025619