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Heinrich Wettstein 27 Marz 1831 in Fallanden 16 Februar 1895 in Kusnacht war ein Schweizer Padagoge Pionier des Zurcher Volksschulwesens und Verfasser zahlreicher Lehrbucher und padagogischer Schriften Heinrich Wettstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Anerkennungen 4 Schriften Lehrmittel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWettstein wurde als Sohn des Landwirts Hans Jakob und der Anna Gachnang 1831 in Fallanden geboren Sein Vater war ein Anhanger der Straussenpartei die 1839 im Zuriputsch von den Konservativen gesturzt wurde Die Familie zog nach Wiedikon wo der Vater Arbeit in einer Seidenfabrik fand Wettstein besuchte dort die Primarschule und in Altstetten die Sekundarschule bei Johann Jakob Schappi Nach der Volksschule absolvierte er das Gymnasium in Zurich und studierte ab 1850 Theologie an der Universitat Zurich 1852 wechselte er an die philosophische Fakultat zum Studium der Naturwissenschaften Nach dem Studium lehrte er von 1855 bis 1864 an der neu gegrundeten Sekundarschule in Hedingen Von 1864 bis 1873 war der Klassenlehrer an der Knabensekundarschule Zurich 1873 wurde er Lehrer fur Naturwissenschaften am Lehrerseminar Kusnacht und von 1875 bis 1895 dessen Direktor Sein Nachfolger wurde Hans Frey Hoepfner Von 1867 bis 1872 war er Mitglied der Seminaraufsichtskommission in Kusnacht Von 1881 bis 1895 sass er im Zurcher Erziehungsrat Gleichzeitig war er Chefredaktor der Schweizerischen Lehrerzeitung von 1882 bis 1888 Er heiratete 1858 Elisabeth Baumann Einer seiner Sohne war der Geologe Alexander Wettstein Werk BearbeitenWettstein pragte das Seminar Kusnacht ahnlich wie sein erster Direktor Thomas Scherr Er setzte in seinem neuen Seminarlehrplan von 1874 das Schwergewicht auf Mathematik und Naturwissenschaften wahrend Deutsch und Franzosisch weniger Stunden erhielten Er war uberzeugt dass das naturwissenschaftlich technische Denken die Grundlage des Fortschritts bilde und das wirtschaftliche Bestehen der Schweiz garantiere Neben seiner Lehrertatigkeit setzte er sich fur den modernen Unterricht ein und stellte fur die meisten Gebiete der Naturwissenschaften Lehrgange her Biologie Physik Geografie In seinem Buch Stromungen des Festen Flussigen und gasformigen und ihre Bedeutung fur Geologie Astronomie Klimatologie und Meteorologie von 1880 nahm er verschiedene Thesen vorweg die in der modernen Plattentektonik wieder auftauchten 1 Fur das Fach Zeichnen an der Volksschule erstellte er 1884 eine Anleitung zum Freihandzeichnen in der Volksschule 1872 erstellte er mit Johannes Randegger den ersten Schweizer Schulatlas 2 nbsp Tafel XXXXIIEin von ihm entworfenes Tafelwerk Schulwandbilder erregte an den Weltausstellungen 1873 in Wien und 1878 in Paris internationales Aufsehen Der dazugehorige Leitfaden fur Naturkunde wurde auf franzosisch englisch russisch und armenisch ubersetzt und das Lehr und Lesebuch fur die Volksschule auf arabisch Das Seminar Kusnacht wurde in der Folge vom damaligen franzosischen Unterrichtsminister Ferdinand Buisson und vom spateren Ministerprasidenten Georges Clemenceau besucht Als Erziehungsrat hatte er zusammen mit Regierungsrat Johann Kaspar Sieber ein neues Unterrichtsgesetz ausgearbeitet das unter anderem eine Auflosung der Seminarien vorsah Die zukunftigen Lehrer sollten zuerst an einem Realgymnasium und anschliessend an der Universitat ausgebildet werden 1872 wurde die Vorlage an einer Volksabstimmung haushoch verworfen weil vor allem auf dem Land die Abneigung gegen an der Universitat ausgebildete Lehrer stark war 1875 ubernahm Wettstein die Direktion einer Schule die er noch vor einigen Jahren hatte abschaffen wollen 3 Anerkennungen Bearbeiten1873 verlieh ihm die Universitat Zurich den Ehrendoktor fur seine Verdienste um die Hebung und Forderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts an der Volksschule des Kantons Zurich 1873 Ausstellung der Schulwandtafeln an der Weltausstellung 1873 in Wien 1878 Ausstellung der Schulwandtafeln an der Weltausstellung Paris 1878 Ernennung zum Officier de l instruction publique 1883 Schweizerische Landesausstellung in Zurich Wettstein wurde zum offiziellen Berichterstatter der Gruppe Erziehungs Unterrichts und Bildungswesen ernannt Nach ihm ist in Kusnacht eine Strasse benannt die unmittelbar westlich des Seminargelandes liegt Schriften Lehrmittel BearbeitenSchul Atlas von H Wettstein in zweiunddreissig Blattern Obligatorisches Lehrmittel der Sekundarschulen des Kantons Zurich Bearbeitet von Johannes Randegger Zurich Verlag der Erziehungsdirektion 1872 3 Auflage 1886 4 Lehr und Lesebuch fur die Volksschule Allgemeine und vaterlandische Geschichte Band 7 Erziehungsdirektion 1872 Leitfaden fur den Unterricht in der Naturkunde Obligatorisches Lehrmittel der Sekundarschulen des Kantons Zurich Verlag der Erziehungsdirektion 1874 Die Stromungen des Festen Flussigen und gasformigen und ihre Bedeutung fur Geologie Astronomie Klimatologie und Meteorologie J Wurster amp Cie Zurich 1880Literatur BearbeitenEmil Gassmann Seminardirektor Heinrich Wettstein Ein Beitrag zur schweizerischen Schulgeschichte Mit Werkverzeichnis Hrsg unter Patronat des Schweizerischen Lehrvereins Verlag Vogel Winterthur 1931 A V Carozzi Heinrich Wettstein 1880 A swiss forerunner of global mobilism In Earth Sciences History 2 1983 Hans Ulrich Grunder Seminarreform und Reformpadagogik Lang Verlag Bern 1993 ISBN 3 906750 43 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Wettstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Ulrich Grunder Wettstein Heinrich In Historisches Lexikon der Schweiz Literatur von und uber Heinrich Wettstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Forschungsbibliothek Pestalozzianum Nachlass Heinrich WettsteinEinzelnachweise Bearbeiten Naturforschenden Gesellschaft in Zurich 2007 Unsere wandernden Kontinente die geotektonischen Ideen des Zurcher Naturforschers Heinrich Wettstein 1831 1895 Universitat Zurich Der erste Schweizer Schulatlas 150 Jahre Zurcher Volksschule Schule und Elternhaus Schulamt der Stadt Zurich 1982 e rara Schul Atlas von H WettsteinNormdaten Person GND 128668946 lobid OGND AKS VIAF 52747087 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wettstein HeinrichKURZBESCHREIBUNG Schweizer Padagoge und Verfasser von padagogischen SchriftenGEBURTSDATUM 27 Marz 1831GEBURTSORT FallandenSTERBEDATUM 16 Februar 1895STERBEORT Kusnacht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Wettstein amp oldid 233199403