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Heinrich Pesch 17 September 1854 in Koln 1 April 1926 in Valkenburg war ein katholischer Theologe Jesuit Nationalokonom und Sozialphilosoph Er gilt als Begrunder des Solidaritatsprinzips der katholischen Soziallehre Pesch war Lehrer von Oswald von Nell Breuning und Gustav Gundlach Mit seinem funfbandigen Lehrbuch der Nationalokonomie schuf er die wesentlichen Grundsatze der funf Jahre nach seinem Tod erschienenen Enzyklika Pius XI Quadragesimo anno Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Heinrich Pesch als Namensgeber 3 Werk 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Pesch war der Sohn des Schneiders Johann Theodor Pesch und Anna Maria Stuttgen 1 Er war der Bruder von Tilman Pesch Er studierte ab 1872 in Bonn Theologie Philosophie und Volkswirtschaftslehre Hier trat er auch der Unitas Salia im Verband der Wissenschaftlichen katholischen Studentenvereine Unitas bei 1876 trat er in den Jesuitenorden ein und lernte wahrend eines vierjahrigen Aufenthaltes in England wo er seine theologischen Studien vollendete den entwickelten Kapitalismus und die sozialen Widerspruche des Landes kennen Von 1892 bis 1900 war er Spiritual am Priesterseminar Mainz wo er das Buch Liberalismus Sozialismus und christliche Weltanschauung verfasste Durch Vortrage des Publizisten Rudolf Meyer wurde Pesch mit den Lehren von Marx und Rodbertus bekannt Nach einem erneuten Studium der Volkswirtschaftslehre bei Schmoller und Wagner in Berlin 1900 1902 lebte Pesch im Schriftstellerheim der deutschen Ordensprovinz des Jesuitenordens in Luxemburg und arbeitete an seinem ab 1905 erschienenen Lehrbuch der Nationalokonomie Von 1910 bis kurz vor seinem Tod war Pesch im Rahmen der katholischen Grossstadtseelsorge im Kloster Berlin Marienfelde tatig nbsp Das Heinrich Pesch Haus in LudwigshafenHeinrich Pesch als Namensgeber BearbeitenNach ihm ist die katholische Akademie der Diozese Speyer das von Jesuiten geleitete Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen benannt Es wurde 1956 in Mannheim durch Pater Felix zu Lowenstein Wertheim Rosenberg SJ gegrundet und ist seit 1973 in Ludwigshafen am Rhein angesiedelt Ursprunglich diente es vornehmlich der politischen Erwachsenenbildung von Arbeitnehmern 2 3 Ab 2021 entsteht in Ludwigshafen die Heinrich Pesch Siedlung 4 Der UNITAS Verband verleiht einen nach Pesch benannten Preis fur besondere Verdienste um die Ausgestaltung und Verwirklichung der katholischen Soziallehre 5 Werk BearbeitenPesch geht in seinem Werk davon aus dass zwischen dem Individuum und der Gesellschaft ein wechselseitiges Abhangigkeits und Verpflichtungsverhaltnis besteht Aus diesem Grundgedanken entfaltet er sein soziales Arbeitssystem in dem der Mensch und der Dienst am Gemeinwohl als Ziel der Wirtschaft definiert werden Pesch befurwortet Privatwirtschaft und freie Konkurrenz die aber der sozialen Gerechtigkeit und dem Gemeinwohl als regulative Prinzipien unterstellt sein sollen Schriften BearbeitenLehrbuch der Nationalokonomie 5 Bde Freiburg 1905 1923 Liberalismus Sozialismus u christl Gesellschaftsauffassung 2 Bde Freiburg 1893 1900 Die sociale Befahigung der Kirche 2 verm Aufl Berlin 1899Literatur BearbeitenEckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 151 f Online PDF 3 9 MB Hermann Josef Grosse Kracht Tobias Karcher SJ Christian Spiess Hrsg Das System des Solidarismus Zur Auseinandersetzung mit dem Werk von Heinrich Pesch SJ LIT Verlag Berlin 2007 Anton Rauscher Pesch Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 209 Digitalisat Bernd Kettern Heinrich Pesch In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 7 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 048 4 Sp 236 247 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Heribert Raab Neue Quellen zum Leben und Werk von Wilhelm Hohoff In JCSW 25 1984 S 137 184 Anton Rauscher Heinrich Pesch 1854 1926 In ders mit Jurgen Aretz Rudolf Morsey Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 3 Matthias Grunewald Verlag Mainz 1979 ISBN 3 7867 0738 3 S 136 148 Nachdruck bei Aschendorff Munster 2022 Digitalisat Franz H Mueller Heinrich Pesch 1854 1926 In Rheinische Lebensbilder Band 7 Hrsg von Bernhard Poll im Auftrag der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Rheinland Verlag Koln 1977 S 167 180 Gerhard Kreyssig Der Solidarismus als sozialwissenschaftliches Prinzip in der Formulierung durch Heinrich Pesch Diss Univ Leipzig 1925 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Pesch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinrich Pesch Haus Helmut Zenz Heinrich Pesch im InternetEinzelnachweise Bearbeiten LAV NRW R Zivilstandsregister Landgerichtsbezirk Koln Standesamt Koln Geburten 1854 Bd 06 1 Heinz Budde Handbuch der christlich sozialen Bewegung Paulus Verlag 1967 S 125 Ausschnittscan Webseite zur Geschichte des Heinrich Pesch Hauses mit Erwahnung von Pater zu Lowenstein Masterplan fur die Heinrich Pesch Siedlung angenommen abgerufen am 5 Juni 2020 Heinrich Pesch im Unitas LexikonNormdaten Person GND 118592874 lobid OGND AKS LCCN n81062488 VIAF 15562006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pesch HeinrichKURZBESCHREIBUNG katholischer Theologe Nationalokonom und SozialphilosophGEBURTSDATUM 17 September 1854GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 1 April 1926STERBEORT Valkenburg aan de Geul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Pesch amp oldid 234330464