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Heinrich Eduard Schmieder 17 Februar 1794 in Pforta 11 August 1893 in Wittenberg war ein deutscher lutherischer Theologe Er ist Ehrenburger in Wittenberg Heinrich Eduard Schmieder Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Familie 5 Schriften Auswahl 6 LiteraturLeben BearbeitenHeinrich Eduard Schmieder wurde am 17 Februar 1794 in Schulpforta als Sohn des Predigers und geistlichen Inspektors Johann Christoph Colestin Schmieder geboren Nach dem fruhen Tod seines Vaters am 22 Dezember 1799 zog er mit seiner Mutter Christiane Caroline Ernestine Tochter des Accisinspectors zu Oppurg Christian Heinrich Langenberg und seinen beiden kleineren Schwestern nach Naumburg Saale Im Jahre 1801 wechselte Schmieder wieder nach Schulpforta die in jener Zeit von Karl David Ilgen geleitet wurde 1811 immatrikulierte sich Schmieder an der theologischen Fakultat der Universitat Leipzig Nach beendeter Studienzeit legte er 1814 seine theologische Prufung in Dresden ab und betatigte sich zunachst als Privatlehrer Als 1817 das erste koniglich preussische Predigerseminar in Wittenberg gegrundet wurde zog es ihn als einer der ersten Abiturienten an die neue Einrichtung Gepragt von seinen Lehrern Karl Ludwig Nitzsch und Heinrich Leonhard Heubner festigte er sein religioses Rustzeug Wie letzterer nahm er den Standpunkt des konfessionellen Luthertums ein und lehnte dementsprechend die vom Konig oktroyierte Union in Preussen ab Wirken BearbeitenAuf Vorschlag Heubners wurde Schmieder am 13 April 1819 zum Gesandtschaftsprediger in Rom ernannt Am gleichen Tag heiratete er seine erste Ehefrau Auguste Meurer mit der er bis zum 17 November 1823 in Rom blieb In Rom erlangte er durch seine Arbeit Anerkennung so dass man ihm die einstige Professur seines Vaters in Schulpforta antrug Als Vertreter des alten Glaubens stiess er in Schulpforta auf Widerstand So wurde die dortige Tatigkeit fur ihn zunehmend unbefriedigend Als seine Frau starb und ihm acht Kinder hinterliess suchte er nach einem neuen Wirkungskreis Diesen fand er 1839 in Wittenberg als Ephorus und 2 Direktor des Predigerseminars Als Heubner 1853 starb ubernahm Schmieder dessen Stelle als 1 Direktor Schmieder hatte in seiner Cousine Sophie Schmieder inzwischen eine Mutter fur seine Kinder gefunden Jedoch reichte das Gehalt als Ephorus nicht mehr aus Deswegen ubernahm Schmieder die Stelle des 3 Diakons der Stadtkirche Das doppelte Amt uberschritt jedoch seine Krafte so dass er dieses wenige Jahre spater niederlegte Schmieder verfolgte alles was die Theologie seiner Zeit an Bedeutsamen hervorbrachte Jedoch war er kein wissenschaftlicher Theologe Er war ein schlichter und der Schrift glaubiger Christ Nie hat er grossere wissenschaftliche Arbeiten veroffentlicht Nur kleine Vortrage uber Kirchengeschichte oder biblische Fragen sowie einige Predigten und Ansprachen von ihm gelangten in den Druck Jedoch zeichneten ihn seine personliche Warme und seine glaubensbezogene Hingabe in der Gestaltung der ihm ubertragenen Aufgaben aus wofur ihm Anerkennung und Achtung als Personlichkeit entgegengebracht wurden 1848 wandte er sich aus eigener Uberzeugung der Inneren Mission zu und sass in deren Zentralausschuss Auch ubernahm er die Leitung des Knabenrettungshauses des heutigen Glocknerstifts in Wittenberg Da er sich bis ins hohe Alter eines klaren Geistes erfreute wirkte er noch mit 90 Jahren bis 1884 am Predigerseminar obwohl man versuchte ihn auf ministeriellen Beschluss in den Ruhestand zu versetzen Als Mann dem die Verheissung zu wundervoller Erfullung geworden war starb er am 11 August 1893 in Wittenberg Ehrungen BearbeitenDie Theologische Fakultat der Universitat Konigsberg ernannte Schmieder 1844 zum Doktor der Theologie Am 28 Marz 1869 ernannte ihn die Stadt Wittenberg zu ihrem Ehrenburger nachdem er 50 Jahre in seinem Amt segensreich gewirkt hatte und er erhielt am selbigen Tage den Roten Adlerorden der II Klasse mit Eichenlaub Der Titel Konsistorialrat den er 1862 erhielt wurde 1879 zum Oberkonsistorialrat erhoht Familie BearbeitenSchmieder war zwei Mal verheiratet Seine erste Ehe schloss er am 13 April 1819 in Oelsnitz mit Augusta 1794 1833 Wittenberg Tochter des Justizamtmanns in Hubertusburg Gottlob Friedrich Meurer 1766 1836 und dessen Frau Johanna Dorothea Sophia geb Kuchler Seine zweite Ehe ging er 1835 mit seiner Cousine Johanne Christiane Schmieder 1798 1864 der Tochter des graflich lynarischen Amtsinspektors in Lubbenau Salomo Gottlieb Schmieder ein Aus seiner 1 Ehe gingen acht Kinder hervor Reinhold 2 Okt 1820 in Rom 23 Juli 1885 in Halle S Gymnasiallehrer in Dortmund und ab 1851 in New York grundete dort eine deutsche Realschule Coelestin 28 Feb 1822 in Rom 12 Marz 1904 in Wittenberg prakt Arzt in Leipzig Rudolf 9 April 1824 in Schulpforta 22 Juli 1917 in Wittenberg Oberpfarrer in Bad Schmiedeberg Karl 19 Juli 1825 in Schulpforta 12 August 1907 in Wittenberg Prasident des Landesgerichts in Torgau Sophie verh 25 Mai 1847 in Wittenberg mit Carl Robert Wichmann Pfarrer in Mansfeld u Rahnsdorf Friedrich 28 Aug 1828 in Schulpforta 1 Okt 1834 in Schulpforta Maria 2 Nov 1830 in Schulpforta 2 Nov 1912 in Wittenberg verh 22 Mai 1850 in Wittenberg mit dem Pfarrer in Berlin und spateren Breslauer Professor und Konsistorialrat Eduard Gustav Meuss 19 Januar 1817 in Rathenow 1 Juli 1893 in Breslau Paul 28 Marz 1832 in Schulpforta 25 Jan 1910 in Schleusingen Gymnasialdirektor in Schleusingen Schriften Auswahl BearbeitenEinleitung in die kirchliche Symbolik fur Gelehrtenschulen nebst dem deutschen und lateinischen Texte der Augsburgischen Confession als Grundlage fur den mundlichen Unterricht Leipzig 1835 1845 Online Evangelisches Lehrbuch fur Schuler der oberen Classen auf Gelehrtenschulen Leipzig 1838 Online Karl Friedrich Goschel Dr jur weiland Prasident des Consistoriums der Provinz Sachsen Berlin 1863 Online Petrus Waldus und Franz von Assisi Berlin 1854 Das hohepriesterliche Gebet unsers Herrn Jesu Christi zwanzig Betrachtungen 1848 Die christliche Religionslehre zur Anregung und Unterweisung fur Schuler der ersten Classe auf Gelehrtenschulen 1833 1838 1863 Der Geist der Unirten evangelischen Kirche 1846 Pforte eine Wohnstate des gottlichen Segens Einige Worte bei der kirchlichen Morgeufeier des Stiftungsfestes der koniglichen Landesschule Pforte 1827 Zeugniss von Christo in Predigten gehalten zu Rom und zu Pforte 1829 Die Heilige Schrift 1853 1854 1863 1893 Der Seelenfreund 1841 Luther der Apostel des deutschen Volkes Predigt zu Dr Martin Luthers Gedachtnissfeier am 18 Februar 1846 in der Schlosskirche zu Wittenberg gehalten 1846 Gedanken uber die Deutlichkeit und Vollstandigkeit der Bibel Worte der Einladung zur sechsundvierzigsten Stiftungsfeier der preussischen Haupt Bibel Gesellschaft welche am 10 October 1860 Nachmittags 6 Uhr in der Dreifaltigkeits Kirche wird begangen werden 1846 Uber den Ursprung des bischoflichen Amtes 1856 Abend Andachten des Evangelischen Prediger Seminars in Wittenberg Zehn geistliche Reden 1860 Ueber die Schmach der Bekehrung 1829 Commentarii de vitis pastorum et inspectorum Portensium 1838 Erinnerungen aus meinem Leben 1794 1823 herausg von Paul Schmieder Schleusingen 1892HerausgeberMein Lebensmorgen Nachgelassene Schrift Zur Geschichte der Jahre 1787 1822 Berlin 1865Literatur BearbeitenStefan Laube Das Lutherhaus Wittenberg Eine Museumsgeschichte evangelischen Verlagsanstalt Leipzig 2003 ISBN 3 374 02052 6 Otto Dibelius Das konigliche Predigerseminar 1817 1918 Berlin 1917 Rudi Lipinski Ehrenburger Wittenbergs In Mitteldeutschen Zeitung vom 7 August 1993 Niebour Die Ehrenburger der Lutherstadt Wittenberg In Blatter fur Heimatgeschichte April 1933 Beilage der Wittenberger Zeitung Veronika Albrecht Birkner Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2008 August Gottlieb Wachtler Schmieder Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 115 124 Normdaten Person GND 116794992 lobid OGND AKS VIAF 262916980 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmieder Heinrich EduardALTERNATIVNAMEN Schmieder HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und Ehrenburger WittenbergsGEBURTSDATUM 17 Februar 1794GEBURTSORT SchulpfortaSTERBEDATUM 11 August 1893STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Eduard Schmieder amp oldid 234960459