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Heinrich Deubel 19 Februar 1890 in Ortenburg 2 Oktober 1962 in Dingolfing war ein deutscher SS Oberfuhrer und Zollbeamter sowie Lagerkommandant der Konzentrationslager Dachau und Columbia Haus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDeubel Sohn eines Brieftragers 1 wurde nach dem Besuch der Volks und Realschule Berufssoldat mit einer Dienstzeit von zwolf Jahren Er besuchte ab 1906 die Unteroffiziersschule Furstenfeldbruck und war ab 1909 Angehoriger des 16 Bayrischen Infanterieregiments Deubel diente im Ersten Weltkrieg als Soldat und verbrachte nachdem er am 14 Juli 1916 in britische Kriegsgefangenschaft geraten war mehrere Jahre in britischen Kriegsgefangenenlagern Nach seiner Entlassung Ende November 1918 aus der Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Passau zuruck wurde im Rang eines Leutnants am 6 Dezember 1919 aus der Armee entlassen und trat dem Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund bei 1920 nahm er als Mitglied einer paramilitarischen Organisation am Kapp Putsch teil 2 Ab Mai 1920 arbeitete er als Zollbeamter beim Hauptzollamt Passau in der Reichszollverwaltung Bis 1924 wurde er zum Zollsekretar befordert Anfang der 1920er Jahre gehorte er zu den Grundungsmitgliedern der NSDAP in Passau Nach dem vorubergehenden NSDAP Verbot trat er der Partei zum 8 August 1925 erneut bei Mitgliedsnummer 14 178 3 Seine Heirat erfolgte 1927 Am 31 August 1926 wurde er ein SS Mitglied der ersten Stunde mit einer der niedrigsten Mitglieds Nummern Nr 186 Von Ende Oktober 1928 bis Ende Januar 1931 war er Kommandeur der 31 SS Standarte Niederbayern und danach Leiter der SS Brigade Bayern Ost sowie der 31 SS Standarte 2 Vom 10 Dezember 1934 bis zum 31 Marz 1936 war er Lagerkommandant des Konzentrationslagers Dachau Seine fruhe Ablosung beruhte auf der relativ humanen Behandlung der KZ Haftlinge und stand auch in Zusammenhang mit Unterschlagungen und Amtsanmassung Sein Nachfolger auf diesem Posten war Hans Loritz 4 Er wurde unverzuglich als Lagerkommandant in das KZ Columbia Haus versetzt bis er am 22 September 1936 aufgrund von Intrigen Deubel galt als zu weich erneut von diesem Posten entbunden wurde Max Koegel Deubels Adjutant ubernahm bis zur Auflosung des KZ Columbia Haus im November 1936 kommissarisch dessen Leitung 5 Offiziell schied Deubel am 31 Marz 1937 aus dem Konzentrationslagerdienst aus und war danach wieder beim Zoll tatig ohne die dort erworbenen Beamtenprivilegien wahrend seiner hauptamtlichen Tatigkeit bei der SS aufgegeben zu haben Deubel erreichte 1939 die Position eines Oberzollinspekteurs und wurde 1941 zum Bezirkszollkommissar befordert Ab 1941 fuhrte Deubel als Oberleutnant eine Genesendenkompanie und wurde spater noch als Zollgrenzschutzfuhrer in Frankreich eingesetzt 2 Von 1927 bis etwa 1932 hatte Deubel mit seiner Familie als Mieter im Hause der Dingolfinger Familie Markmiller gelebt 6 Im Jahr 1948 gab Maria Markmiller eine entlastende eidesstattliche Erklarung ab wonach Deubel bei einem spateren Besuch in Dingolfing auf Markmillers Bitten inhaftierte Kommunisten aus Dachau in die Freiheit entlassen und sich von der Gewalt im Lager Dachau verbal distanziert habe 7 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Deubel von 1945 bis 1948 interniert Von der bundesdeutschen Justiz wurde Deubel nicht zur Verantwortung gezogen da ein gegen ihn laufendes Strafverfahren wegen Beteiligung an nationalsozialistischen Gewaltverbrechen im KZ Dachau eingestellt wurde 8 Deubel fuhrte danach ein unauffalliges Leben und starb im Oktober 1962 Auszeichnungen BearbeitenDeubels SS Range 2 Datum Rang31 August 1926 SS Scharfuhrer30 Oktober 1928 SS Sturmbannfuhrer1 Februar 1931 SS Standartenfuhrer9 November 1934 SS OberfuhrerEisernes Kreuz I und II KlasseLiteratur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 16048 0 Tom Segev Die Soldaten des Bosen Zur Geschichte der KZ Kommandanten Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1995 ISBN 3 499 18826 0 Comite International de Dachau Barbara Distel KZ Gedenkstatte Dachau Hrsg Konzentrationslager Dachau 1933 bis 1945 Text und Bilddokumente zur Ausstellung Munchen 2005 ISBN 3 87490 750 3 Johannes Tuchel Konzentrationslager Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934 1938 Schriften des Bundesarchivs Band 39 H Boldt Boppard am Rhein 1991 ISBN 3 7646 1902 3 Nikolaus Wachsmann KL Die Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Siedler Verlag Munchen 2016 ISBN 9783886808274Einzelnachweise Bearbeiten Tom Segev Die Soldaten des Bosen Zur Geschichte der KZ Kommandanten Reinbek bei Hamburg 1995 S 162 a b c d Johannes Tuchel Konzentrationslager Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934 1938 H Boldt 1991 ISBN 3 7646 1902 3 S 372 f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6100940 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52962 3 S 244 Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 2 Fruhe Lager Dachau Emslandlager Verlag C H Beck Nordlingen 2005 S 59 Fritz Markmiller Georg Rettenbeck Dingolfing 1933 1945 Euphorie und Ernuchterung Widerstand und Repressalien Damit nichts in Vergessenheit gerat Ausstellungskatalog Dingolfing 1995 S 53 Im Wortlaut gedruckt ebda Comite International de Dachau Barbara Distel KZ Gedenkstatte Dachau Hrsg Konzentrationslager Dachau 1933 bis 1945 Text und Bilddokumente zur Ausstellung Munchen 2005 S 98 Normdaten Person GND 1065639732 lobid OGND AKS VIAF 314790991 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deubel HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher KZ KommandantGEBURTSDATUM 19 Februar 1890GEBURTSORT OrtenburgSTERBEDATUM 2 Oktober 1962STERBEORT Dingolfing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Deubel amp oldid 231492831