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Heinrich Borriss 10 September 1909 in Vandsburg 4 September 1985 in Greifswald war ein deutscher Botaniker und Pflanzenphysiologe Er war einer der fuhrenden Botaniker in der Deutschen Demokratischen Republik und wirkte von 1949 bis 1973 als Professor und Direktor am Botanischen Institut der Universitat Greifswald sowie von 1957 bis 1959 als Rektor der Universitat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Auszeichnungen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Borriss wurde 1909 als Sohn des Lehrers Otto Borriss und dessen Frau Meta 1880 1945 in Vandsburg Kr Flatow Westpreussen geboren Er besuchte ab 1919 das Humanistische Gymnasium in Schwedt an dem er 1928 das Abitur erlangte Anschliessend absolvierte er ein Studium der Naturwissenschaften an den Universitaten in Kiel Munchen Wien und Greifswald das er 1934 mit der Promotion und dem Staatsexamen fur das hohere Lehramt abschloss Bis 1936 wirkte er dann als Forschungsstipendiat am Botanischen Institut der Universitat Greifswald Von 1936 bis 1940 war er als Assistent am Botanischen Institut der Universitat Bonn tatig an der er 1939 mit einer Arbeit uber die Keimung von Samen habilitiert und 1940 Dozent wurde Im gleichen Jahr wechselte er an die Landesforschungsanstalt fur Pflanzenphysiologie in Posen Er beantragte am 25 September 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 619 842 1 Ab 1942 wirkte er als Oberassistent sowie Dozent fur Botanik und Pflanzenphysiologie am Institut fur Allgemeine Botanik der ein Jahr zuvor gegrundeten Reichsuniversitat Posen Dort war er bis zur Auflosung der Universitat im Jahr 1945 beschaftigt Nachdem er ab 1942 auch Kriegsdienst geleistet hatte war er vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1948 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland trat er 1949 in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SED ein Im gleichen Jahr wurde er Professor mit Lehrauftrag 1950 Professor mit vollem Lehrauftrag und 1951 Professor mit Lehrstuhl am Botanischen Institut der Universitat Greifswald Daruber hinaus war er von 1949 bis 1968 Direktor des Instituts und bis 1972 des zugehorigen Botanischen Gartens von 1952 bis 1955 leitete er auch das von ihm gegrundete Institut fur Agrobiologie der Universitat das 1963 in das Botanische Institut eingegliedert wurde Von 1951 bis 1954 war er Prorektor und von 1957 bis 1959 Rektor der Universitat Greifswald sowie in den Jahren 1971 und 1972 Dekan der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat Im Jahr 1973 wurde er emeritiert Er starb 1985 in Greifswald Wissenschaftliches Wirken BearbeitenSchwerpunkt der Forschung von Heinrich Borriss waren die zellbiologischen und biochemischen Grundlagen des Wachstums und der Entwicklung von Pflanzen Auch nach seiner Emeritierung war ihm innerhalb des Botanischen Instituts die weitere Nutzung von Arbeitsraumen und Material zugestanden worden Aufgrund dessen konnte er sich dort noch bis zu seinem Tode zeitweise unterstutzt durch einen Diplomanden und eine technische Assistentin der Erforschung der Keimungsphysiologie der Mykorrhiza von heimischen Orchideen sowie der Stimulation der Fruchtkorperentwicklung isolierter Wurzelpilze mit dem Ziel von deren Bestimmung widmen Schwerpunkt waren Untersuchungen am Stattlichen Knabenkraut sowie an Orchideen der Gattung Epipactis Bezuglich des Knabenkrauts wurden Anhaltspunkte dafur gefunden dass dessen Samen nur unter Einwirkung von Auxinen keimen die moglicherweise der in diesem Fall sehr spezifische Wurzelpilz produziert Auszeichnungen BearbeitenHeinrich Borriss der in der Deutschen Demokratischen Republik DDR zu den bekanntesten und einflussreichsten Botanikern zahlte erhielt 1956 den Vaterlandischen Verdienstorden der DDR in Silber und wurde 1969 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen Die Biologische Gesellschaft der DDR deren Prasidium er von 1959 bis 1967 angehort hatte ernannte ihn 1980 zum Ehrenmitglied Am Greifswalder Botanischen Institut wurde im Jahre 2000 zu Ehren seines langjahrigen Direktors eine Erinnerungstafel angebracht Werke Auswahl BearbeitenPraktikum der Biochemie der Pflanzen Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1956 als Mitautor Pflanzenokologie Akademie Verlag Berlin 1965 Pflanzenphysiologie Erschienen in der Reihe Worterbucher der Biologie Gustav Fischer Verlag Jena 1984 als Mitherausgeber Literatur BearbeitenUntersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen Hrsg Ehemalige Nationalsozialisten in Pankows Diensten Berlin Zehlendorf ohne Jahresangabe S 12 Ekkehard Hoxtermann Borriss Heinrich In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Borriss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Heinrich Borriss in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 3940583VorgangerAmtNachfolgerGerhardt KatschRektor der Universitat Greifswald 1957 59Hans WehrliNormdaten Person GND 106241019X lobid OGND AKS LCCN n85806178 VIAF 9931243 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Borriss HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Botaniker und PflanzenphysiologeGEBURTSDATUM 10 September 1909GEBURTSORT VandsburgSTERBEDATUM 4 September 1985STERBEORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Borriss amp oldid 228595297