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Franz Heinrich Hein Derichsweiler 14 April 1897 in Koln 3 Februar 1972 ebenda 1 lebte und wirkte als Bildhauer in Koln Der Max und Moritz Brunnen am Lenauplatz in KolnDetail der Skulptur am Max und Moritz Brunnen in KolnPferdeskulptur im Rheinpark in Wesseling Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer gelernte Backer fuhrte bis 1935 die vom Vater ererbte Backerei in Koln Ehrenfeld Unter dem Eindruck des Ersten Weltkriegs wurde er zum Pazifisten und war wie sein Bruder Johann Joseph Derichsweiler Kommunist Als Bildhauer war Derichsweiler vorwiegend Autodidakt Uber seinen Bruder lernte er 1925 den Bildhauer Tunn Brandts kennen Unter dessen Anleitung schuf Derichsweiler seine ersten Plastiken 1935 beauftragte ihn die Stadt Koln damit anhand von Fossilienfunden urzeitliche Wirbeltiere zu rekonstruieren Dabei arbeitete er eng mit dem Schweizer Palaontologen Hans Wehrli zusammen Ab 1939 unternahm Derichsweiler ausgedehnte Studienreisen ins Ausland die letzten Kriegsjahre verbrachte er im Bayerischen Wald 1953 heiratete er in Koln Paula Katharina Maiworm Hanna Adenauer stellte den Eheleuten das Haus Belvedere in Koln Mungersdorf zur Verfugung In Mungersdorf lebte er bis zu seinem Tod Er starb 1972 im Alter von 74 Jahren in einem Kolner Krankenhaus 1 und wurde am 8 Februar 1972 auf dem Kolner Melaten Friedhof beigesetzt Seine Grabstatte befand sich auf dem Ehrenfelder Teil des Friedhofes im Flurstuck E4 Nr 3 4 Das Grab wurde vor einigen Jahren eingeebnet Werk BearbeitenDerichsweilers Arbeiten sind grosstenteils gegenstandlich dabei aber nicht immer naturalistisch Seine Skulpturen stellen haufig Tiere dar aber auch Portrats oder Figuren aus der Kolner Folklore sowie aus der Marchenwelt beispielsweise der Max und Moritz Brunnen auf dem Lenauplatz in Koln Neuehrenfeld eine Skulptur der Bremer Stadtmusikanten oder die Kolner Figuren Tunnes und Schal im Foyer der Kreissparkasse Koln am Neumarkt Menschen und Tiere bilden den zentralen Punkt im Schaffen des Bildhauers Zeugnis fur Derichsweilers Pazifismus geben beispielsweise die Reliefs die er zum Andenken an die in Wahn am Rhein als Kriegsverrater 1917 erschossenen Max Reichpietsch und Albin Kobis schuf Derichsweilers starken Bezug zu seiner Heimatstadt Koln zeigt auch eine ca 1 30 m grosse Figur des FC Koln Maskottchens Hennes die im FC Vereinsheim Restaurant steht Kleinbronzen seines Hennes wurden in einer geringen Auflage hergestellt und nur zu besonderen Anlassen verschenkt so z B anlasslich des Gewinns der Deutschen Meisterschaft 1964 an die Spieler des 1 FC Koln Einzigartig waren seine Tierskulpturen Seine Rehskulpturen hat Hein Derichsweiler nach lebenden Vorbildern geschaffen die in seinem Atelier im Haus Belvedere aufwuchsen Sein erstes Reh hatte der Kunst Bildhauer im Bayerischen Wald gefunden und im Gepacknetz der Eisenbahn mit nach Koln genommen In Mungersdorf wurde es von seiner Frau Paula mit der Flasche grossgezogen Im Katalog zur Ausstellung anlasslich des 70 Geburtstages des Kunst Bildhauers schwarmt Dr Werner Juttner voller Begeisterung Auszug Immer wieder fangt er mit seinen formenden Handen die kreaturliche Kraft Starke und Bewegung seiner jungen Rehbocke und Rehe ein Da ist z B die elegante balletteuse Bewegung des sich den rechten Hinterlauf leckenden Rehes ein melodisches Grazioso in seiner geschlossenen Form oder der in einer sprunghaft sich seitwarts wendende Bock nur mit dem rechten Hinterlauf dem Erdboden verhaftet wahrend die anderen Laufe den Bewegungsimpuls aufnehmen ein Furisoso das den ganzen Tierleib durchzittert Eine besondere Ehrung seiner Tierplastiken erlebte Derichsweiler nicht mehr Er starb wenige Wochen vor der Eroffnung einer von Bernhard Grzimek initiierten Ausstellung im Frankfurter Zoo Bekannte Tierplastiken sind der Brunnen Seehunde Liebespaar auf der Insel Borkum sowie die lebensgrosse Plastik Spielende Baren im Park seines Mungersdorfer Ateliers Nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau Paula 1985 ging der grosste Teil von Derichsweilers Nachlass an die Stadt Koln Dort sind zahlreiche Kunstwerke heute in einem Depot des Kolner Zoos magaziniert Der schriftliche Nachlass lagerte bis zu dessen Einsturz am 3 Marz 2009 im Historischen Archiv der Stadt Koln Quellen BearbeitenKurt Schifner Hein Derichsweiler ein Kolner Bildhauer in Bildende Kunst Nr 12 1957 S 832 Chronik der Familien Halberkann Goergen von Adolf Schweins vom Juni 2002 Auskunfte aus der Verwandtschaft des Kunstlers Hein Derichsweiler Katalog zur Ausstellung aus Anlass seines 70 Geburtstages im Haus Belvedere Koln 19 Mai 31 Juni 1967 Hein Derichsweiler Broschure der Stadt Koln veroffentlicht am 14 April 1972 anlasslich des 75 Geburtstags des Kunstlers nach A Schweins s o Kolnische Rundschau vom 30 Juli 1970 nach A Schweins s o Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hein Derichsweiler Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Sterbeurkunde Nr 410 vom 4 Februar 1972 Standesamt Koln West In LAV NRW R Personenstandsregister Abgerufen am 8 Dezember 2018 Normdaten Person GND 1013755359 lobid OGND AKS VIAF 140629193 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Derichsweiler HeinALTERNATIVNAMEN Derichsweiler Franz Heinrich Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 14 April 1897GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 3 Februar 1972STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hein Derichsweiler amp oldid 234019723